Nürnberg. Offensiv harmlos, hinten zweikampfschwach. Im Duell der aktuellen Krisen-Clubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben die Adler Mannheim klar den Kürzeren gezogen. Bei den Nürnberg Ice Tigers verlor die Mannschaft von Dallas Eakins mit 2:5 (2:3, 0:1,0:1). Es war die dritte Niederlage im dritten Spiel unter dem neuen Trainer und die vierte in Folge insgesamt für die Adler.
Eakins musste in Nürnberg neben den langzeitverletzten Ryan MacInnis und Tyler Ennis auch auf die angeschlagenen Korbinian Holzer und Tom Kühnhackl verzichten. Letzterer könnte aber eventuell schon am Sonntag beim Heimspiel gegen die Kölner Haie wieder in den Kader zurückkehren. In der Aufstellung änderte sich im Vergleich zum vergangenen Sonntag nicht viel. Im Angriff rückte David Wolf zum „Produktions-Duo“ der Adler, Matthias Plachta und Linden Vey. Kris Bennett reihte sich dagegen bei Yannick Proske und Stefan Loibl ein. Als siebter Verteidiger agierte der 18-jährige Paul Mayer, der jüngst in den vorläufigen deutschen WM-Kader für die anstehenden U-20-Titelkämpfe Ende des Monats in Schweden berufen wurde.
Drei Schüsse, zwei Tore
Nürnberg, das zehn der vergangenen elf Spiele verloren hatte, erwischte den besseren Start. Die viel zu passiv agierenden Mannheimer schauten nur zu, wie Elis Hede in der dritten Minute unbedrängt zur 1:0-Führung einschieben konnte. Roman Kechter hatte nur zwei Minuten später gar das 2:0 auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Adler-Schlussmann Felix Brückmann. Doch der Treffer war nur aufgeschoben. Der agile Danjo Leonhardt spielte hinter dem Mannheimer Tor einen sehenswerten Pass auf Hayden Shaw und der Verteidiger konnte sich letztlich die Ecke aussuchen - 2:0 (8.). Es war erst der dritte Torschuss der Nürnberger in dieser Partie.
Das Positive: Die Adler fanden eine schnelle Antwort. Während Maximilian Eisenmenger noch aus wenigen Metern das Kunststück fertigbrachte, Ice Tigers-Torwart Leon Hungerecker anzuschießen (8.), machte es Bennett wenig später besser. Yannick Proske blockte zunächst einen Nürnberger Schuss und schickte dann umgehend Bennett auf die Reise. Dieser war frei durch und ließ den Goalie geschickt aussteigen - 2:1 (10.).
Nürnberg - Adler 5:2
- Drittelergebnisse: 3:2, 1:0, 1:0.
- Die Adler: Brückmann – Reul, Jokipakka; Gildon, Gilmour; Pilu, Murray; Mayer – Plachta, Vey, Wolf; Proske, Loibl, Bennett; Fischbuch, Szwarz, Gaudet; Hännikäinen, Maximilian Eisenmenger, Thiel.
- Tore: 1:0 Hede (02:09), 2:0 Shaw (07:22), 2:1 Bennett (09:11), 2:2 Plachta (11:54), 3:2 Maier (12:06), 4:2 Stoa (29:04), 5:2 Kechter (47:01).
- Schiedsrichter: Gordon Schukies und Sean MacFarlane.
- Zuschauer: 5683.
- Strafminuten: Nürnberg 6 – Mannheim 4.
- Nächstes Spiel: Adler – Kölner Haie (Sonntag, 19 Uhr)
Keine zwei Minuten später spielten sich Wolf, Vey und Plachta ins Rampenlicht. Durch einen wunderschönen Spielzug über genau diese Stationen erzielte letztlich Plachta den 2:2-Ausgleich (12.). Der Spielstand hatte jedoch nur 12 Sekunden bestand, da bei Adler-Verteidiger Jordan Murray mal wieder der Schlendrian durchbrach. Der Kanadier vertändelte gleich mehrfach den Puck, Cole Maier brachte jenen einfach mal aufs Tor und fand dabei im kurzen Eck eine Lücke - 3:2. Auch Brückmann sah bei diesem Gegentor alles andere als gut aus. Die Mannheimer hätten zwar im Powerplay zurückschlagen können, brachten jedoch in vier Minuten Überzahl keinen nennenswerten Schuss auf das Nürnberger Tor.
Statt mit Schwung ins zweite Drittel zu Starten, übernahmen die Gastgeber das Zepter. Die Adler hatten zwar mehr Puckbesitz, wirklich anfangen konnten sie mit diesem aber nichts. Klare Möglichkeiten? Fehlanzeige! Bezeichnend, dass die Mannheimer beim vierten Nürnberger Treffer des Abends kräftig mithalfen. Pech, dass Proske der Schläger im Offensivdrittel brach und er beim Klärungsversuch mit dem Schlittschuh unfreiwillig den Nürnberger Konter einleitete. Dieser schloss letztlich Ryan Stoa zum 4:2 ins kurze Eck ab (30.). Hede (36.) und Leonhardt (37.) hätten das Ergebnis bis zur zweiten Pause sogar noch weiter in die Höhe schrauben können.
Eakins stellte die Angriffsreihen zu Beginn des dritten Drittels um, wirklich mehr Torgefahr entfachten die Mannheimer dadurch aber nicht. John Gilmour (44.) und Tyler Gaudet (45.) versuchten es mal - das war es auch schon.
Adler machen Gegentreffer zu einfach für die Nürnberg Ice Tigers
Wie es besser geht, zeigte Nürnberg. Nach einem gewonnenen Defensivbully spielten die Gastgeber den Puck hoch und weit nach vorn, der hinterher eilende Charlie Gerard fand zwar die Lücke nicht, doch Kechter durfte solange vor dem Tor nachstochern, bis er den Puck über die Linie bugsierte - 5:2 (48.). Das war viel zu einfach.
Der Stecker war bei den Blau-Weiß-Roten spätestens jetzt gezogen. Auch wenn noch über zehn Minuten auf der Uhr waren. Nürnberg spielte es dagegen souverän herunter.

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