Handball

Deutsche Handballer ziehen im Expresstempo in die EM-Hauptrunde ein

Die deutschen Handballer haben bei der Heim-EM ein erstes Etappenziel erreicht. Mit dem klaren 34:25-Erfolg gegen Nordmazedonien hat sich die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason für die Hauptrunde qualifiziert

Von 
Marc Stevermüer
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Juri Knorr zeigte eine starke Leistung. Der Regisseur der Rhein-Neckar Löwen lenkte das deutsche Spiel. © Sören Stache/dpa

Berlin. Die schwarz-rot-goldene Handball-Party geht weiter: Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der Heim-Europameisterschaft den zweiten Sieg im zweiten Spiel gefeiert. Getragen von begeisterten 13 571 Zuschauern in der Arena am Berliner Ostbahnhof gewann das Team von Bundestrainer Alfred Gislason mit 34:25 (18:13) gegen Nordmazedonien. Nach dem vorangegangenen Auftakterfolg über die Schweiz hat das Team nun bereits die Hauptrunde in Köln erreicht.

„Die zweite Halbzeit fand ich sehr gut, in der ersten Halbzeit haben wir zu viele klare Chancen liegengelassen. Es gab Phasen im Spiel, da haben wir die Nordmazedonier aufgebaut“, sagte Gislason. Kreisläufer Jannik Kohlbacher von den Rhein-Neckar Löwen war von der Stimmung in der Arena begeistert: „Es ist der Wahnsinn, was unsere Fans hier abgerissen haben. Sie haben uns über 60 Minuten mitgerissen.“

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Am Dienstag (20.30 Uhr/live in der ARD) spielt der Europameister von 2016 zum Vorrundenabschluss noch gegen Olympiasieger Frankreich um den Gruppensieg. Das Starensemble um die lebende Legende Nikola Karabatic patzte zuvor zwar beim 26:26 gegen die Schweiz, wird für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) aber trotzdem eine größere Herausforderung als Nordmazedonien und ein erster echter Prüfstein bei diesem Turnier.

Dann dürfte auch Kai Häfner wieder dabei sein. Nachdem er am Wochenende Vater geworden war, blieb der Rückraum-Linkshänder noch bei seiner Familie. Für ihn rückte Nils Lichtlein in den Kader.

Löwe Knorr überragt bei Handball-EM gegen Nordmazedonien

Die deutschen Fans sorgten wie schon beim Turnierstart in Düsseldorf für eine Gänsehaut-Atmosphäre und verwandelten die Arena in einen energiegeladenen Handball-Tempel mit reichlich Emotionen. Wozu die DHB-Auswahl ihren Teil beitrug. Schon in den Anfangsminuten demonstrierten die Deutschen ihrem Gegner, dass er das Feld als Verlierer verlassen wird. Die Körpersprache drückte den puren Siegeswillen aus. Ausgestattet mit einem großen Glauben und noch mehr Gier machte sich das Team von Bundestrainer Gislason ans Werk. Die unmissverständliche Botschaft in Richtung der Nordmazedonier lautete: „Schön, dass ihr da seid. Aber das ist unsere Halle. Und unser Publikum.“

Die starke DHB-Deckung stellte den Gegner von Beginn an vor große Probleme und erzwang entsprechend technische Fehler der Balkan-Handballer. In der fünften Minute lief Lukas Mertens den ersten Gegenstoß zum 3:1, prompt bebte die Arena. Zwei Minuten später zeigte Torwart Andreas Wolff seine erste und einzige Parade im ersten Durchgang, nur Sekunden vergingen, ehe seine Mannschaft schon wieder jubelte. Im Expresstempo kam der Ball wieder bei Mertens an, der zum 5:2 (7.) vollendete. Die Deutschen brachten das Spiel nicht nur früh unter Kontrolle, sie dominierten es. Und brillierten im Angriff dank Mittelmann Juri Knorr.

Der 23-Jährige passte, dirigierte, führte an - und traf auch selbst. Wie zum 10:6 (16.) und 11:7 (17.). Das 12:7 (19.) durch Sebastian Heymann legte er wieder auf, seine überragende Leistung in der ersten Halbzeit krönte der Mann von den Rhein-Neckar Löwen noch mit einem Ballgewinn in der Abwehr samt anschließendem Treffer ins leere nordmazedonische Tor zum 13:7 (19.). Es war seine leichteste Übung an diesem Abend, an dem Knorr für Kunst und Spektakel sorgte. Sieben Tore erzielte er bis zum 18:13-Pausenstand, den der nach 23 Minuten für Wolff eingewechselte Torwart David Späth mit seiner ersten Parade kurz vor dem Seitenwechsel festhielt.

Der Keeper von den Rhein-Neckar Löwen war auch direkt nach dem Seitenwechsel gleich zweimal zur Stelle, die deutsche Mannschaft zog rasend schnell auf 21:13 (33.) davon. Auf den Zuschauerrängen begann spätestens jetzt die große Sieger-Sause, am Dienstag gegen Frankreich dürfte es deutlich spannender werden.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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