Eishockey

Dennis Endras tritt ab: Für immer im Herzen der Adler-Fans

Zehn Jahre lang trug Dennis Endras das Trikot der Adler Mannheim. Der Torhüter war Erfolgsgarant und Publikumsliebling. Nun hat er seine Karriere beendet und denkt dabei auch an seine Zeit bei den Adlern.

Von 
Christian Rotter
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Mannheim. Seine Heimat ist ihm wichtig. Das hat Dennis Endras immer betont. Das Allgäu wird immer einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen haben. Doch auch seine Jahre bei den Adlern haben den Eishockey-Torhüter geprägt. Ein bisschen fühlte er sich in der Zeit zwischen 2012 und 2022 auch als Mannheimer. Nun hat Endras, der mit den Adlern 2015 und 2019 den Titel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gewann, seine Spielerkarriere beendet. Seinem Sport wird der 38-Jährige als Torhütertrainer der Augsburger Panther aber verbunden bleiben.

Im Rückblick auf seine Mannheimer Jahre schießen Endras natürlich die beiden Meisterschaften in den Kopf. Gleich danach nennt er aber die positiven Erfahrungen, die er sammelte, als er wieder das Augsburger Trikot trug: „Bei meiner Rückkehr in die SAP Arena bin ich immer gefeiert worden. Das waren Gänsehautmomente. Diese Wertschätzung bedeutete mir viel.“

Endras wird in Mannheim zum Publikumsliebling

2012 wechselte Endras nach Mannheim. Seine ersten DEL-Einsätze hatte er zu diesem Zeitpunkt längst hinter sich gebracht. 2010 wurde er mit Augsburg Vizemeister, in der Finalserie setzten sich damals die von Hans Zach trainierten Hannover Scorpions durch.

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2010 wurde dennoch das Jahr seines Durchbruchs. Bei der Heim-WM wurde Endras zum besten Spieler des Turniers gewählt. Unvergessen bleibt der 1:0-Sieg im Viertelfinale gegen die Schweiz, bei dem Endras zum ersten Mal in der SAP Arena gefeiert wurde. Mit einer überdimensionalen Deutschland-Fahne fuhr er damals übers Eis und saugte die Atmosphäre auf wie ein Schwamm.

Die 2015er-Meisterschaft in ganz besonderer Erinnerung

Zwei Jahre später war er endgültig in Mannheim angekommen. Nach einem unglücklich verlaufenen Nordamerika-Abenteuer wechselte er aus der finnischen Liga zu den Adlern. Er trat in die großen Fußstapfen von Publikumsliebling Freddy Brathwaite. Es dauerte aber nicht lange, bis Endras die Herzen der Fans erobert hatte: „Ich wollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ich denke, dass mir das ganz gut gelungen ist.“

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Zweimal stemmte er im Adler-Trikot den DEL-Pokal in die Höhe. Die Titel ließen sich für ihn kaum vergleichen. „Meine erste Meisterschaft war eine Explosion der Gefühle. Wir hatten unter Coach Geoff Ward so viel Spaß. In der Finalserie gegen Ingolstadt haben wir uns zwar schwergetan, das hat uns aber nur noch mehr zusammengeschweißt“, betont Endras und sagt zum Titelgewinn 2019: „Unter Pavel Gross waren wir von Tag eins an auf einer Mission. Diese Meisterschaft war mit extrem harter Arbeit verbunden.“

Adler-Gesellschafter Daniel Hopp lobt Endras in den höchsten Tönen

Endras hat in Mannheim große Fußspuren hinterlassen. Mit 393 Einsätzen stand der Bayern-München-Fan so oft im Adler-Kasten wie kein anderer. 23 129 Spielminuten sammelte Endras zwischen den Pfosten, feierte 244 Siege im Mannheimer Trikot und sicherte sich mit 38 Shutouts auch in dieser Kategorie einen Clubrekord.

Kein Wunder, dass ihn Adler-Gesellschafter Daniel Hopp in den höchsten Tönen lobt: „Mit Dennis tritt ein herausragender Torhüter von der großen Bühne ab, der die Liga in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf dem Eis und als Persönlichkeit geprägt hat. In Deutschland hat Dennis so ziemlich alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Er war nicht nur ein überragender Torhüter, der alles für unseren Club gegeben hat, sondern auch ein wunderbarer Mensch, ein Musterprofi, ein Vorbild. Ich verneige mich vor einer außergewöhnlichen Karriere und wünsche ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute für die Zukunft.“

Neue Herausforderung als Torwarttrainer in Augsburg

Endras’ Karriere nach der Karriere steht unter einem guten Stern. Da die Kassel Huskies die Finalserie in der DEL2 verloren und den Aufstieg verpasst haben, bleibt Augsburg im Oberhaus. „Wir sind wieder mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Endras, der seinen Job als Torhütertrainer mit genauso großer Hingabe angehen will wie seine Spielerkarriere: „Ich bin zielstrebig und habe mir hohe Ziele gesetzt.“

Endras weiß aber auch, dass es Zeit braucht, bis der Rollenwechsel vollzogen ist. In der vergangenen Saison war er noch Teamkollege von Panther-Goalie Markus Keller, künftig ist er sein Torhütertrainer. Doch auch das wird sich einspielen, Endras hat schon andere Herausforderungen gemeistert. Und er kann sich sicher sein: Wenn er wieder nach Mannheim kommt, werden ihn die Fans hochleben lassen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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