Fußball-EM

Bei all der Euphorie: Das sind die Enttäuschten des DFB-Teams

Es läuft in der deutschen Mannschaft. Der sportliche Erfolg ist da, im Team herrscht Harmonie und alle freuen sich auf das große Duell mit Spanien. Doch ein paar Akteure dürften bislang dennoch eher unzufrieden sein.

Von 
Tillmann Mehl
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Maximilian Mittelstädt hat seinen Stammplatz zuletzt verloren. © dpa

Julian Nagelsmann ist eine Führungsfigur moderner Prägung. Anders als seine Vorgänger glaubt der Bundestrainer nicht, sämtliche Entscheidungen selbst treffen zu müssen. Und so hat Nagelsmann Teile seiner Arbeit ausgelagert. Dazu gehört, dass seine Co-Trainer einen Blick darauf haben, welcher Ersatzspieler in seinem Heimstadion spielt und deswegen mit einer Einwechslung belohnt werden sollte.

In den bisherigen EM-Spielen hat das so gut geklappt, dass nur ein Feldspieler noch nicht auf dem Feld stand: Robin Koch von Eintracht Frankfurt. So erfolgreich die EM bislang auch verläuft, dürfte Koch aber nicht der einzige Akteur sein, der nicht ganz zufrieden ist.

Die VfB-Fraktion: Sie kamen als glückliche Reisegruppe ins DFB-Camp. Alexander Nübel, Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt, Chris Führich und Deniz Undav hatten eine herausragende Saison mit dem VfB Stuttgart gespielt. Doch dann musste Nübel das Camp verlassen, weil sich der Bundestrainer dafür entschied, doch mit drei Torhütern durch das Turnier zu kommen.

Im zweiten Spiel kamen die Co-Trainer ihrer Aufgabe nach und Undav sowie Führich im VfB-Stadion zu ihren ersten Turniereinsätzen. Weil Mittelstädt zudem als Linksverteidiger gesetzt war, sahen die Schwaben ihre starke Saison nahtlos fortgeführt. Mittlerweile hat Mittelstädt aber seinen Platz an David Raum verloren und Führich und Undav bleiben auf der Bank. Immerhin kam gegen Dänemark Waldemar Anton zu seinem ersten EM-Einsatz - und hat damit Koch etwas voraus.

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Thomas Müller: Der Profi von Bayern München wurde im ersten Spiel von den Fans lautstark gefordert. Hatte möglicherweise damit etwas zu tun, dass die Partie in München stattfand. Müller spielte dann auch ein paar Minuten. Die Müller-spielt-immer-Zeiten aber sind selbstverständlich vorbei. Damit hat sich der Offensivspieler arrangiert.

Gegen zusätzliche Einsätze hätte er allerdings auch nichts einzuwenden. Statt ihm spielten Leroy Sané, Chris Führich, Maximilian Beier - Müller ist mittlerweile nur noch eine von vielen Optionen. Nicht zu vernachlässigen ist aber sein Einfluss auf die Mannschaft. Fast schon wie der eines Co-Trainers.

Mats Buttgereit: Hat noch keine einzige Spielminute, dürfte deswegen aber nicht sonderlich enttäuscht sein. War schließlich nicht zu erwarten, als Trainer für Standardsituationen auf das Feld geschickt zu werden. Dürfte aber eher traurig darüber sein, dass all die einstudierten Freistöße und Ecken noch keinen zählbaren Erfolg gebracht haben. Vor allem Schiedsrichter Michael Oliver wird sich Buttgereits Zorn zugezogen haben. Der hatte der fein ausgezirkelten Variante, die zum Treffer von Nico Schlotterbeck gegen Dänemark führte, die Anerkennung verweigert.

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