Triathlon - Weinheimer als Fünfter bester Deutscher

Angert feiert starkes WM-Debüt

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Jörg Aberle
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Florian Angert war mit seiner Leistung sehr zufrieden. © Marcel Hilger

St. George. Nach dem Zieleinlauf ballte Triathlet Florian Angert die Fäuste. Dann zeigte er stolz auf die Anzeigetafel. Bei der Ironman-Weltmeisterschaft im US-amerikanischen St. George/Utah stoppte die Zeit für den Weinheimer nach 7:59:35 Stunden. Als bester Deutscher belegte der 30-Jährige bei seiner WM-Premiere den fünften Rang und blieb sogar unter der Acht-Stunden-Marke. Für einen kurzen Moment wich sein von den Strapazen gezeichneter Gesichtsausdruck einem von purer Freude.

Bei der seit 1978 erstmals von Hawaii nach St. George verlegten Ausgabe der Weltmeisterschaft siegte der Norweger Kristian Blummenfelt (7:49:16 Stunden) vor Lionel Sanders aus Kanada und dem Neuseeländer Braden Currie. Bei den Frauen triumphierte die Schweizerin Daniela Ryf (8:34:59), Bronze ging mit einem Rückstand von 12:04 Minuten an Anne Haug (Saarbrücken).

Angert wurde bei 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,25 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen alles abverlangt. „Die letzten fünf Kilometer hatte ich nur noch Krämpfe. Ich war so froh, die Ziellinie zu sehen. Am Ende war mir alles egal, ich wollte nur noch irgendwie ins Ziel kommen“, sagte er dem Hessischen Rundfunk.

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Beim wichtigsten Rennen seiner noch jungen Karriere setzte sich Angert in seiner Paradedisziplin Schwimmen in der fünfköpfigen Spitzengruppe fest und verrichtete in dieser auch beim Radfahren wichtige Führungsarbeit. Beim abschließenden Marathon bei zeitweise bis zu 33 Grad lief Angert ein beherztes Rennen und wollte die vorhandene Chance auf eine Podiumsplatzierung beim Schopfe packen. Bei Kilometer 16 lief er auf Position zwei vor. Doch nicht alles verlief reibungslos. „Sieben Verpflegungsstellen haben geklappt, genau die eine mit dem wichtigen Gel habe ich nicht bekommen. Das hat mich Zeit und Nerven gekostet“, erklärte Angert das Malheur bei der wichtigsten Verpflegungsstelle zur Hälfte des Marathons. Am Ende wirbelten die starken Läufer im Feld das Klassement noch gehörig durcheinander.

Konstanz die größte Stärke

Angert war über alle drei Disziplinen gesehen der Konstanteste und setzte somit seine Ankündigung, an einem guten Tag unter die Top Fünf kommen zu können, erfolgreich in die Tat um. „Bester Deutscher zu sein, war in den letzten Jahren nie verkehrt, die letzten sechs Jahre ging der Sieg immer nach Deutschland“, scherzte Angert und hatte mit diesem inoffiziellen Titel in der Tasche vermutlich mit einer noch besseren Platzierung geliebäugelt. Doch in Abwesenheit der Dominatoren der letzten Jahre, Jan Frodeno und Patrick Lange, ging dieser Plan nicht auf. Es fehlten am Ende 5:16 Minuten zur Bronzemedaille.

Für eine weitere Top-Platzierung bei einer Ironman-WM hat Angert bereits am 8. Oktober die nächste Gelegenheit, wenn die WM wieder auf Hawaii stattfinden soll.

Redaktion

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