Eishockey

Adler schleppen sich mit 3:2 nach Penaltyschießen in die Pause

Von 
Jan Kotulla
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Auch Nigel Dawes (Nummer 9) traf im Penaltyschießen gegen Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle. © Sörli Binder

Mannheim. Dem Schreck über den positiven Corona-Test bei Stürmer Matthias Plachta haben die Adler Mannheim am Sonntagnachmittag einen Zittersieg gegen die Nürnberg Ice Tigers folgen lassen. Mit 3:2 (1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gewann die Mannschaft von Trainer Pavel Gross gegen die Nürnberg Ice Tigers.

Von zwei gewonnenen Punkten wollte der Coach des Tabellenführers aber nichts wissen. „Das kann man so sehen. Mir war wichtig, dass wir einen Weg gefunden haben, nach der Niederlage vom Freitag in Schwenningen zu siegen. Egal wie. Das ist dann nicht immer schön oder elegant“, meinte der 53-Jährige.

Näher eingehen auf den Ausfall von Plachta, dessen Corona-Test am Samstag positiv ausgefallen war, wollte Gross nicht. Der Trainer sprach von schwierigen Umständen für seine Mannschaft, mit denen man nicht gerechnet habe. Pressesprecher Adrian Parejo verwies auf Nachfrage dieser Redaktion darauf, dass die Adler bereits seit Beginn der Pandemie im ständigen Austausch mit dem Gesundheitsamt Mannheim stünden und auch im Fall von Matthias Plachta mit den Behörden das weitere Vorgehen abstimmen würden. „Ihm geht es soweit gut“, erklärte Parejo zum Gesundheitszustand des 30-Jährigen.

„Augen im Hinterkopf“

Gross reagierte auf den Ausfall des Torjägers, indem er Nico Krämmer in die Reihe zu Andrew Desjardins und David Wolf beorderte. Da auch Verteidiger Mark Katic angeschlagen fehlte, konnten die Blau-Weiß-Roten gegen die aufstrebenden Nürnberger mit ihrem neuen Trainer Tom Rowe lediglich sechs Abwehrspieler und elf Stürmer stellen.

Doch Krämmer, Desjardins und Wolf harmonierten bestens. „Nico ist einer unserer wertvollsten Spieler. Du kannst ihn überall spielen lassen – zur Not auch als Verteidiger“, lobte Gross den gebürtigen Landshuter. Denn der hatte entscheidend dafür gesorgt, dass die 8139 Zuschauer in der SAP Arena ausgelassen das 1:0 feiern konnten. Nach 41 Sekunden. Wolf hatte auf Krämmer gepasst, der versorgte den allein am langen Pfosten lauernden Desjardins mit der Scheibe, der keine Mühe hatte, den Puck über die Linie zu schießen. „Wir wollten einen guten Start haben, anders als gegen Schwenningen. Nico ist ein cleverer Spieler, er muss Augen im Hinterkopf haben. Dank seines Passes war es für mich einfach, diesen Treffer zu erzielen“, lobte Desjardins den Vorbereiter. Der blieb nach dem Sieg wie immer bescheiden. „Schon der Forecheck war super, ich hatte dann kurz mit ,Desi‘ Augenkontakt, wusste, wo er steht und der No-Look-Pass ist angekommen. Ich bin froh, dass das so geklappt hat“, berichtete der 29-Jährige. Die Mannheimer versuchten vergeblich, nachzulegen. Vielmehr kamen die Franken immer öfter und immer gefährlicher vor den Kasten von Adler-Torhüter Felix Brückmann. Tim Fleischer (7.), Gregor MacLeod, Daniel Schmölzer und wieder MacLeod mit einem Lattentreffer (12.) sorgten für Gefahr.

Auch im zweiten Durchgang blieben die Nürnberger dran. Brückmann zeichnete sich mehrfach aus, während seine Vorderleute nicht an Ice-Tigers-Torhüter Niklas Treutle vorbeikamen. Nach einem heftigen Check von Marko Friedrich gegen Florian Elias in die Bande blieb der Adler-Stürmer benommen liegen, er konnte aber weiterspielen. Mannheim nutzte jedoch die fünfminütige Überzahl samt zwei Minuten mit Fünf gegen Drei nicht. Das rächte sich. Ryan Stoa glich aus (39.).

Da die Schiedsrichter einen klaren Stockschlag von Stoa an Holzer nicht ahndeten, stand der Verteidiger ohne Schläger da und fehlte, als Stoa das 2:1 erzielte (45.). Gross und Krämmer waren sauer. „Für mich war das eine klare Strafe. Aber ich muss die Entscheidung der Referees akzeptieren“, erklärte der Stürmer.

„Was dann passiert ist, zeigt unseren Charakter. Wir haben Gas gegeben und Thomas Larkin war eiskalt“, beschrieb er den Ausgleichtreffer des Verteidigers. Es war das erste Saisontor für den 30-Jährigen. Da die Adler in der Folge eine weitere Überzahl nicht nutzten, blieb Nürnberg gefährlich. Dennis Lobach verpasste das 3:2, als er frei vor Brückmann stand (57.). Da die Goalies in der Verlängerung nichts zuließen, ging es ins Penaltyschießen. Rendulic verzögerte so lang, bis sich Treutle hinwarf – Tor. Brückmann raubte den Ice Tigers den letzten Nerv, während Dawes ebenfalls traf. „Das waren zwei geile Penaltys“, fand Krämmer.

Jetzt gehen die Adler erst einmal in die Deutschland-Cup-Pause, ehe es am 16. November (19.30 Uhr) in der Champions Hockey League gegen die Frölunda Indians aus Göteborg weitergeht.

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Sieg nach Penaltyschießen: Adler holen zwei Punkte gegen Nürnberg

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Drittelergebnisse: 1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 1:0. Die Adler: ...

Drittelergebnisse: 1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 1:0.

Die Adler: Brückmann – Akdag, Lehtivuori; Holzer, Dziambor; Larkin, Preto – Krämmer, Desjardins, Wolf; Eisenschmid, Szwarz, Dawes; Rendulic, Wohlgemuth, Bergmann; Bast, Elias.

Tore: 1:0 Desjardins (0:41), 1:1 Brown (38:57), 1:2 Stoa (44:15), 2:2 Larkin (46:42), 3:2 Rendulic (im Penaltyschießen).

Zuschauer: 8139.

Schiedsrichter: Lasse Kopitz (Iserlohn), Bastian Steingroß (Berlin).

Strafminuten: Mannheim 4 – Nürnberg 11.

Redaktion Sportredakteur

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