Mannheim. Die Fans der Adler Mannheim waren schon lange vor der Schlusssirene in Feierlaune. Und das völlig zurecht. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins zeigte in der Deutschen Eishockey Liga eine überzeugende Leistung und bezwang am Freitagabend München mit 4:1 (2:0, 2:1, 0:0). „Wir haben fast über die gesamten 60 Minuten gutes Eishockey gespielt“, sagte Mannheims Angreifer Tom Kühnhackl am Mikrofon bei MagentaSport.
Die Adler übersprangen die Phase des Abtastens und klappten schnell das Visier nach unten. Über Matthias Plachta, der vor der Partie für seinen 700. DEL-Einsatz im blau-weiß-roten Trikot geehrt wurde, und Luke Esposito lief die Scheibe wie an der Schnur gezogen zu Kristian Reichel. Dessen Direktabnahme stellte Münchens Torhüter Mathias Niederberger vor erste Probleme, 15 Sekunden waren da gerade einmal gespielt.
Gilmour belohnt die Adler früh für einen couragierten Auftritt
Mannheim, das auf den angeschlagenen Jordan Szwarz und Yannick Proske (Mandelentzündung) verzichten musste, drückte das Gaspedal weiter durch. Zwar scheiterte Nick Cicek an Niederberger (4.), die Führung war aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Plachta setzte erneut Reichel in Szene, diesmal bekam Niederberger den Kracher nicht richtig zu fassen. John Gilmour war vor den Kasten gefahren und staubte zum 1:0 ab (9.).
Es spielten nur die Adler. Sie zeigten eine große Laufbereitschaft, waren giftig in den Zweikämpfen. Beispiel gefällig? Marc Michaelis roch den Braten, der Mannheimer Kapitän gewann das Duell Mann gegen Mann an der Bande, schnappte sich den Puck und bediente Markus Hännikäinen. Im letzten Moment wurde der Schuss des Finnen geblockt (14.). Gerade als München etwas häufiger in der Offensive auftauchte und in Person von Veit Oswald die erste große Chance besaß (18.), schlugen die Adler eiskalt zu. Die Gäste waren zu weit aufgerückt und liefen ins offene Messer. Gilmour entschied sich für den Pass zum mitgelaufenen Esposito, der die Scheibe sehenswert in den Winkel schlenzte (20.).
Nach dem zweiten Drittel verabschiedeten die Adler-Fans unter den 12 698 Zuschauern ihre Mannschaft mit großem Applaus in die Kabine. Und das aus gutem Grund: Mannheim ließ nicht nach, kämpfte und spielte weiter auf ganz hohem Niveau. Der bärenstarke Gilmour verpasste das 3:0 (25.), einen Moment später leitete der Verteidiger den dritten Mannheimer Treffer ein. Der Kanadier zog ab, Michaelis fälschte ab – drin das Ding. Doch zählte das Tor auch? Kris Bennett hatte Niederbergers Schläger berührt. Da dies außerhalb des Torraums geschah, blieben die Schiedsrichter Lukas Kohlmüller und Roman Gofmann aber nach dem Videobeweis bei ihrer auf dem Eis getroffenen Entscheidung – 3:0 (26.).
München benötigte nur 43 Sekunden für die Antwort. Yasin Ehliz versuchte es von der blauen Linie, der Puck schlug hinter Arno Tiefensee ein. Zwar war dem Adler-Torhüter die Sicht versperrt, glücklich sah er aber nicht aus (26.). Würde der erste Gegentreffer die Mannheimer aus der Bahn werfen? Nein, 20 Sekunden später hatten sie den alten Abstand wiederhergestellt. Kühnhackl ließ einen Münchner Verteidiger ins Leere fliegen, nach seinem Pass besorgte Maximilian Heim den Rest zum 4:1 (27.).
Jyrki Jokipakka (27.) sowie Hännikäinen und Reichel mit einem Konter in Unterzahl (37.) verpassten die Vorentscheidung. Da Tiefensee in dieser heiklen Phase seinen Mann stand und Tobias Fohrler einen Schuss blockte (38.), gingen die Adler mit einem verdienten Drei-Tore-Vorsprung in den Schlussabschnitt. Kein Wunder, dass Hännikäinen bis dahin zufrieden war: „Bei uns zahlen heute alle ein.“
Im Gefühl, das Spiel sicher im Griff zu haben, konzentrierte sich das Eakins-Team im letzten Drittel darauf, den Vorsprung zu verteidigen. Tiefensee sorgte mit seiner Parade gegen Maximilian Kastner (51.) dafür, dass es beim 4:1 blieb. Schon fünf Minuten vor Schluss ging München volles Risiko, Niederberger verließ zugunsten eines sechsten Feldspielers seinen Kasten. Brenzlig wurde es kaum noch, Daniel Fischbuch ließ das fünfte Adler-Tor liegen (59.).
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