Mannheim. Die Fans der Adler Mannheim bewiesen ein feines Gespür. Sie stimmten nach dem nächsten Heimsieg in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen Gesang an, der zuletzt recht selten geworden war. „Wir sind stolz auf unser Team, halleluja“, hallte es beim „Spiel der leuchtenden Herzen“ durch die mit 13 600 Zuschauern ausverkaufte SAP Arena. Das Team von Trainer Dallas Eakins hatte gerade das Verfolgerduell mit den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 2:1 (1:1, 0:0, 1:0) gewonnen und den dritten Tabellenplatz erobert.
„Dieser Sieg war für die Fans“, sagte Kristian Reichel am Mikrofon von MagentaSport. Der Adler-Angreifer hatte die enge Partie mit seinem Treffer in der 52. Minute für die Adler entschieden, die nun nur noch einen Zähler Rückstand aufweisen auf den Tabellenzweiten Eisbären Berlin, der mit 1:6 gegen Ingolstadt unter die Räder kam.
Für Tobias Fohrler rückt Zac Leslie in die Adler-Verteidigung
Nach dem 4:1-Sieg am Freitag gegen München sah sich Eakins zu einer Umstellung gezwungen. Tobias Fohrler fehlte angeschlagen, für ihn rückte Zac Leslie in die Verteidigung. Er sah, wie sich die Fans bereits vor dem ersten Bully von ihren Sitzen erhoben und die Mannschaft nach vorn peitschten.
Die Anfangsphase gehörte den Adlern. Leon Gawanke traf nur die Maske von Bremerhavens Torhüter Maximilian Franzreb (1.), nach einem scharfen Pass von Luke Esposito verpasste auch Daniel Fischbuch die frühe Führung (4.). In Unterzahl verteidigten die Mannheimer zunächst energisch, störten das Team von der Nordseeküste schon beim Spielaufbau. Dennoch kassierten die Blau-Weiß-Roten das 0:1 mit einem Mann weniger auf dem Eis. Der Schuss von Max Görtz schien haltbar, überraschte Adler-Goalie Arno Tiefensee jedoch im kurzen Eck (6.).
Adler - Bremerhaven 2:1
- Drittelergebnisse: 1:1, 0:0, 1:0.
- Die Adler: Tiefensee – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Leslie, Kälble – Reichel, Esposito, Plachta; Fischbuch, Michaelis, Bennett; Kühnhackl, Loibl, Heim; Pilu, MacInnis, Hännikäinen.
- Tore: 0:1 Görtz (5:55), 1:1 Fischbuch (7:09), 2:1 Reichel (52:00).
- Schiedsrichter: Christopher Schadewaldt und Aleksander Polaczek.
- Zuschauer: 13.600 (ausverkauft).
- Strafminuten: Mannheim 18 plus Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Esposito – Bremerhaven 13 plus Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Wejse.
- Nächstes Spiel: Augsburger Panther – Adler (Donnerstag, 19.15 Uhr).
Der Gegentreffer hinterließ aber keine Wirkung. Schon 74 Sekunden später fiel der Ausgleich. Franzreb bekam einen Gawanke-Schuss nicht zu fassen, Fischbuch staubte mit der Rückhand ab - 1:1 (8.). Im Powerplay hämmerte Matthias Plachta den Puck an den Pfosten (15.), auf der anderen Seite ging Jan Urbas auf und davon, dem Slowenen sprang aber die Scheibe vom Schläger (19.).
Keine Frage: Bremerhaven war nun besser im Spiel. Die Pinguins verstanden es, das Tempo zu verschleppen, der Mannheimer Forecheck war nicht mehr ganz so aggressiv und erfolgreich. Doch auch die Adler ließen wenig bis nichts zu, agierten strukturiert und arbeiteten gut nach hinten. Es war ein Geduldsspiel, in dem John Gilmour die Blau-Weiß-Roten um ein Haar für eine konzentrierte Vorstellung belohnt hätte. Der Kanadier zog ab, und das „krumme Ding“ klatschte an die Latte (30.). In einer Mannheimer Druckphase verzog Leslie knapp (34.). Da auf der anderen Seite Tiefensee in Unterzahl stabil blieb (40.), hieß es auch nach zwei Dritteln 1:1.
Im Schlussabschnitt hatten die Adler mehr im Tank. Michaelis (44.) und Ryan MacInnis, der vor seinem Torschuss ins Stolpern geriet (48.) hatten das 2:1 auf dem Schläger, der auffällige Michaelis scheiterte erneut an Franzreb (49.) Die Mannheimer belohnten sich aber für ihren großen Aufwand. In Überzahl passte Plachta scharf vor den Kasten, Reichel beförderte den Puck über die Linie. Beim Videobeweis erkannten die Schiedsrichter keine Kickbewegung von Reichel und gaben das Tor - 2:1 (52.).
Michaelis und Kris Bennett (53.) verpassten die Vorentscheidung, in der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse noch einmal. 3,2 Sekunden standen noch auf der Uhr, Bremerhaven gewann das Bully in der Offensivzone. Plachta blockte einen Schuss, nach der Schlusssirene teilte Esposito einen Check in Richtung des Kopfs von Ziga Jeglic aus. Das gefiel Christian Wejse gar nicht, der sich Esposito schnappte und diesem beim Faustkampf ordentlich zusetzte. „Es war eine harte Partie“, betonte Reichel. „Nachdem wir in Führung gegangen waren, haben wir das clever nach Hause gespielt“.
An diesem besonderen Tag gewannen aber nicht nur die Adler. Beim „Spiel der leuchtenden Herzen“, das der Club seit Jahren nutzt, um in der Region über seinen Verein „Adler helfen Menschen“ Gutes zu tun, kamen Stand Sonntagabend knapp 52.000 Euro zusammen.

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