Tom Kühnhackl war zufrieden. Der Adler-Stürmer zog nach dem fünftägigen Trainingslager im österreichischen Kitzbühel, das am Samstag mit dem 6:5-Testspielerfolg über die Graz99ers endete, eine positive Bilanz. „Jedes Mal, wenn man mit der Mannschaft ein bisschen Zeit außerhalb des gewohnten Umfelds verbringt, ist das super“, sagte er und erläuterte: „Egal, ob auf dem Eis, zusammen bei einem Kaffee in der Stadt, am Hotelpool oder beim Golfen. Da lernt man sich einfach besser kennen und stärkt damit den Teamgeist.“
Den Teamgeist zu stärken, ist eine Aussage, die man in diesen Tagen immer öfter bei den Adlern hört. Es ist ein elementarer Baustein - der indes in der vergangenen Saison nicht wie gewünscht funktionierte -, um die kommende Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erfolgreich zu gestalten. Den ersten großen Schritt dazu nahmen die Mannheimer in Kitzbühel. In der österreichischen Skihochburg bekamen die Spieler nach einer harten Trainingswoche zuvor in Mannheim nicht nur mehr Freizeit, um sich bei gemeinsamen Aktivitäten besser kennenzulernen, sondern absolvierten auch ihr erstes Testspiel.
Interessant: Während Graz bereits zwei Vorbereitungspartien in den Beinen hatte und entsprechend besser im Spielrhythmus war - jedoch auf ihre bei der Olympiaqualifikation antretenden Nationalspieler verzichten musste - setzten die Adler alle verfügbaren Spieler ein und agierten entsprechend mit fünf Sturmreihen. Lediglich der angeschlagene Verteidiger Paul Mayer zog sich nicht um. „Fünf Sturmreihen habe ich so jetzt auch zum ersten Mal erlebt, aber somit konnte jeder auch richtig Vollgas geben“, sagte der 32-jährige Kühnhackl.
Das Gas geben funktionierte zumindest in der Offensive schon gut. Die Blau-Weiß-Roten führten nach 31 Minuten mit 4:1 und ließen sich auch von den zwischenzeitlichen Anschlusstreffern der Grazer nicht aus der Ruhe bringen. Zudem stellten sie in Yannick Proske (6.), Samuel Soramies (18.), John Gilmour (25.), Maximilian Heim (31.), Stefan Loibl, (51.) und Matthias Plachta (54.) gleich sechs verschiedene Torschützen. Dass man es in den letzten 114 Sekunden - trotzt souveräner 6:3-Führung - noch mal spannend machte, war der fade Beigeschmack nach den ersten 60 Testspielminuten. „Es ist immer gut, das erste Testspiel zu gewinnen. Offensiv haben wir sehr viel richtig gemacht, defensiv dagegen ein paar Fehler zu viel, die Graz direkt ausgenutzt hat“, sagte Kühnhackl und ergänzte: „Wir haben jetzt ein Trainingslager und das erste Testspiel hinter uns und werden mit den Erkenntnissen daraus weiter hart an uns arbeiten.“
Kühnhackl liefert sich ein kleines Scharmützel mit Korbinian Holzer
Kühnhackl hatte in diesem ersten Testspiel neben seiner Vorlage zum zwischenzeitlichen 3:1 indes noch einen ganz persönlichen Höhepunkt. Er traf nicht nur auf seinen alten Freund und Ex-Adler Korbinian Holzer, der nun für die Grazer aufläuft, sondern lieferte sich mit dem Verteidiger auch ein kleines Scharmützel.
„Das war für Holzi, aber auch für uns, etwas Besonderes, gegeneinander zu spielen. Er war hochmotiviert, natürlich sind auch Emotionen dabei, aber das war nichts Übertriebenes“, sagte Kühnhackl lachend und richtete seinen Blick nach vorn. Da warten am Freitag (19.30 Uhr) mit dem EV Zug und am Samstag (16 Uhr) mit den ZSC Lions zwei Schweizer Topclubs auf die Adler.
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