Eishockey

Adler Mannheim mühen sich zum Heimsieg über Nürnberg

Die Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey Liga zwar den zweiten Sieg in Folge eingefahren. Beim 4:2-Heimerfolg über die Nürnberg Ice Tigers machten sich die Adler das Leben aber selbst unnötig schwer

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Christian Rotter
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Erleichterter Jubel nach dem 4:2-Sieg gegen Nürnberg. Nun geht es für die Adler-Profis in die Pause. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Dallas Eakins pustete kräftig durch. Bevor sich die Spieler der Adler Mannheim in die zweiwöchige Länderspielpause verabschiedeten, mussten sie noch einmal harte Arbeit verrichten. Auch der Trainer wusste, dass sich sein Team das Leben beim 4:2 (1:0, 1:2, 2:0)-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey Liga unnötig schwer gemacht hatte.

„Ich hatte den Eindruck, dass wir bei unserer 2:0-Führung das Spiel unter Kontrolle hatten - plötzlich steht es 2:2“, sagte Eakins zur Phase, als die Blau-Weiß-Roten den Gegner zurück in die bis dahin einseitige Partie ließen. Der US-Amerikaner betonte aber das Positive: „Die Spieler haben viel Herz gezeigt. Ich bin stolz auf die Antwort, die sie im letzten Drittel gegeben haben.“

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Adler Mannheim gegen Nürnberg

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Nach einem vorsichtigen Beginn beider Teams lösten zuerst die Adler die Bremse. 17:5 Schüsse lautete die Statistik nach den ersten 20 Minuten. Einmal belohnten sich die Blau-Weiß-Roten für ihren engagierten Auftritt. Im Powerplay zog Leon Gawanke ab, der Puck blieb unmittelbar vor der Torlinie liegen. Kris Bennett besserte nach - 1:0 (11.).

Spätestens nach dem Führungstreffer riss das Eakins-Team das Spiel an sich. Stefan Loibl verpasste nur wenige Sekunden nach dem 1:0 die Chance, nachzulegen. Vom auffälligen Eric Uba stark in Szene gesetzt, hatte der 28-Jährige den fast leeren Kasten vor sich. Nürnbergs Goalie Leon Hungerecker rettete in höchster Not, womit Loibls Warten auf das erste Saisontor weitergeht (11.). Bei der nächsten Adler-Gelegenheit war wieder Uba beteiligt. Sein Pass fand den Schläger von Marc Michaelis, doch der Kapitän scheiterte an Hungerecker (16.).

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Die Ice Tigers legten dann im zweiten Abschnitt die Scheuklappen ab. Charlie Gerard verzog freistehend vor Adler-Torhüter Felix Brückmann (22.). Das änderte aber nichts daran, dass die Mannheimer weiter spielbestimmend waren. Als sich der eine oder andere in der mit 12 162 Zuschauern gut gefüllten SAP Arena fragte, ob sich der Chancenwucher der Adler rächen würde, erzielte John Gilmour das überfällige 2:0 (27.). Der Verteidiger „warf“ die Scheibe einfach mal vor das Tor und der bis dahin starke Hungerecker ließ sie durchrutschen.

Doppelschlag aus dem Nichts: Nürnberg ist zurück im Spiel

Die Blau-Weiß-Roten mussten sich trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs den Vorwurf gefallen lassen, dass die Ice Tigers weiter im Spiel waren. Die Franken benötigten lediglich 68 Sekunden, um doch noch den Mannheimer Chancenwucher zu bestrafen. In Überzahl war Ryan Stoa im Nachfassen erfolgreich (33.), dann zog Julius Karrer über links in die Offensivzone und überraschte Brückmann mit dem Schuss zum 2:2 (34.). Alles war wieder auf Null gestellt.

Der Doppelschlag verfehlte seine Wirkung nicht. Von der Mannheimer Souveränität war wenig bis nichts mehr zu sehen. Die Pässe landeten nicht mehr beim Mitspieler, Chancen erspielten sich die Adler kaum noch. Matthias Plachta suchte die Lücke im kurzen Eck, fand jedoch nur Hungerecker (47.).

Die Ice Tigers waren drauf und dran, zumindest einen Punkt zu entführen, die Adler fanden allerdings einen Weg, die Partie doch noch für sich zu entscheiden. Ähnlich wie das 1:0 fiel das 3:2: Gawanke zog ab, Hungerecker bekam den Puck nicht zu fassen. Daniel Fischbuch schaltete am schnellsten, der Rest war Formsache (56.).

Reichel trifft ins leere Tor zum 4:2

Nürnbergs Coach Mitch O’Keefe nahm knapp zwei Minuten vor dem Ende eine Auszeit und Hungerecker zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Adler verteidigten diese Situation nicht nur gut, sondern sorgten - spät, aber immerhin - für Klarheit. Und irgendwie passte dieses 4:2 zu diesem Spiel: Tom Kühnhackl biss sich in den Zweikampf, die Scheibe landete bei Michaelis, der sie zu Kristian Reichel weiterleitete. Nun passte auch das Ergebnis zum Familientag.

Am Familientag der Adler wurde für die jüngsten Fans unter anderem Kindermalen angeboten. © Michael Ruffler/PIX

Eakins wird die Spieler erst am kommenden Montag wieder um sich versammeln. Bis dahin haben sie Zeit, ihre Akkus aufzuladen. Nach der Deutschland-Cup-Pause ist der zuletzt wegen einer Gehirnerschütterung pausierende Samuel Soramies wieder eine Option, auch der in den vergangenen beiden Partien angeschlagen fehlende Tobias Fohrler könnte zurückkehren.

„Die Szene aus dem München-Spiel war angsteinflößend. Tobi hat jedoch gute Fortschritte gemacht. Ich bin guter Dinge, dass er uns schnell wieder zur Verfügung steht“, sagte Eakins, der nun seine Familie in Kalifornien besucht. Läuft alles optimal, muss er am 15. November, wenn die Augsburger Panther in der SAP Arena gastieren, nur auf Ryan MacInnis verzichten.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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