Eishockey

Adler Mannheim mausern sich zum Abwehrbollwerk

Die Adler Mannheim haben beim 2:0-Erfolg in Düsseldorf sichtlich Probleme - letztlich aber trotzdem einen Weg zum Sieg gefunden. "Das zeichnet gute Teams aus", sagte der starke Adler-Torwart Felix Brückmann

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Philipp Koehl
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Immer wieder Felix Brückmann: Der Mannheimer Torhüter (rechts) stürzt sich hier in Düsseldorf auf den Puck. © Michael Ruffler

Mannheim. Es ist nicht mehr zu übersehen. Die Adler Mannheim haben sich in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einem Abwehrbollwerk entwickelt. In den vergangenen sechs Partien kassierte die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins nur acht Gegentore - sechs davon bei der 2:6-Schlappe in Schwenningen. Einem Spiel, das in der jüngsten Gesamtbetrachtung wie ein defensiver Ausrutscher aussieht. Denn während die Mannheimer in den ersten 18 Saisonspielen immer mindestens einen Gegentreffer kassierten, spielten sie in den besagten vergangenen sechs Begegnungen gleich dreimal zu null - zweimal davon am jüngsten Wochenende gegen Straubing (3:0) sowie in Düsseldorf (2:0).

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Doch was sind die Gründe für diese defensive Stabilität? Ist es das Ergebnis des von Adler-Seite immer wieder zitierten Prozesses, den man in dieser „Spielzeit des Wandels“ durchlebt? Mannheims Torwart Felix Brückmann, der in Düsseldorf seinen zweiten Saison-Shutout feierte, kann dieser Vermutung durchaus etwas abgewinnen. „Vielleicht ist das tatsächlich eine Sache, die ein bisschen gedauert hat, bis wir es verinnerlicht haben“, sagte der 33-Jährige und erläuterte das aktuelle Erfolgsrezept: „Momentan versuchen wir einfach geschlossen zu verteidigen. Das fängt bei den Stürmern, die hart zurückarbeiten, an, geht über die Verteidiger, die ihre Arbeit machen, weiter, während Arno (Adler-Torwart Arno Tiefensee, Anm. d. Red.) und ich versuchen, unser Bestes zu geben.“

Brückmann: „Das müssen wir immer wieder von Neuem bringen“

Hinzu kommt dann noch vor allem gegen Düsseldorf, dass die Adler-Spieler sehr viele Schüsse blockten. Stürmer Kris Bennett warf beispielsweise seinen Körper in den Schuss des DEG-Angreifers Bennet Roßmy, und verhinderte so den sicheren Einschlag des Pucks im Tornetz (32.). Diese Einstellung, diese Leidenschaft kann letztlich den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. „Aber nur, weil es zuletzt gut geklappt hat, bedeutet das nicht, dass es jetzt immer von alleine so geht. Das müssen wir immer wieder von Neuem aufs Eis bringen“, betonte Brückmann.

Denn es war trotz keines Gegentreffers ebenfalls nicht zu übersehen, dass die Gesamtleistung am Sonntagabend in Düsseldorf alles andere als überzeugend war. Neben den starken Paraden Brückmanns hatten die Adler letztlich auch das Glück des Tüchtigen, um den erst dritten Auswärtssieg nach 60 Minuten in dieser Spielzeit einzutüten. Das spürten auch die Spieler auf dem Eis. Kapitän Marc Michaelis - der die Mannheimer bereits nach 59 Sekunden in Führung brachte - polterte entsprechend schon in der ersten Drittelpause am Mikrofon von MagentaSport, dass er und seine Teamkollegen „in allen Bereich zu wenig“ gezeigt hätten.

Auch Brückmann unterstrich, dass man in Düsseldorf „nicht die beste Leistung“ aufs Eis brachte, betonte aber auch: „Es zeichnet gute Teams aus, auch an Tagen, an denen es nicht so läuft, einen Weg zum Sieg zu finden.“

Am Wochenende warten zwei Schwergewichte auf die Adler Mannheim

Ebenfalls auffällig bei diesem Sechs-Punkte-Wochenende ohne Gegentor: Die Adler trafen zwar fünfmal, dreimal davon aber ins verwaiste Tor des Gegners. Lediglich Maximilian Heim gegen Straubing sowie Michaelis in Düsseldorf gelangen Treffer mit einem gegnerischen Torhüter zwischen den Pfosten. Markus Hännikäinen, der am Sonntag kurz vor Schluss zum 2:0-Endstand (59.) in den mittlerweile leeren DEG-Kasten traf, hätte „den Sack gerne früher“ zugemacht. „Aber wir haben gewonnen und drei Punkte eingefahren“, stellte der Finne das Wesentliche in den Mittelpunkt.

Brückmann wollte den dritten Sieg in Folge nun erstmal sacken lassen. „Ich denke, es ist nach diesem Sechs-Punkte-Wochenende legitim, dass wir auf der Busfahrt zurück nach Mannheim gut drauf sind und ein bisschen Spaß haben“, sagte er und ergänzte: „Aber wenn wir dann in die Trainingswoche starten, geht es wieder bei null los. Das ist nach einem Sieg nicht anders als nach einer Niederlage“, ist für den Torhüter nicht nur der nächste Schuss, sondern auch das nächste Spiel am Wichtigsten. Und am Wochenende warten mit Köln und Berlin zwei Schwergewichte auf die Adler.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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