Eishockey

Adler Mannheim geben Sieg in Nürnberg aus der Hand

Von 
Christian Rotter
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Nürnbergs Chris Brown (blaues Trikot) und Adler-Stürmer Jason Bast (rechts) lieferten sich lange ein Duell auf Augenhöhe. Das bessere Ende hatten die Ice Tigers. © Pix

Nürnberg. Zum Auftakt des knackigen Hauptrundenendspurts in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben die Adler Mannheim einen Sieg hergeschenkt. Bei den Nürnberg Ice Tigers lag das Team von Trainer Pavel Gross bis knapp drei Minuten vor Schluss mit 2:1 in Führung, um noch mit 2:3 (1:1, 1:0, 0:2) zu verlieren. „Wir waren in den ersten zwei Dritteln die klar bessere Mannschaft, in den letzten zehn Minuten haben wir uns allerdings zu sehr zurückgezogen“, sagte der Mannheimer Stürmer Lean Bergmann.

Die Adler mussten nicht nur auf die verletzten Ilari Melart, Andrew Desjardins und Borna Rendulic sowie den gesperrten David Wolf verzichten. Auch der angeschlagene Luca Tosto und der erkrankte Nico Krämmer standen den Blau-Weiß-Roten nicht zur Verfügung. Um vier komplette Sturmreihen aufbieten zu können, beorderte Coach Gross die gelernten Verteidiger Moritz Wirth und Arkadiusz Dziambor an die Seite von Valentino Klos.

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Nach dem 1:2 in Straubing am 19. Januar mussten die Mannheimer mehr als einen Monat auf ihren nächsten Einsatz warten, einen eingerosteten Eindruck hinterließen sie allerdings nicht. Das erste Aha-Erlebnis gehörte Ruslan Iskhakov. Die russische Zaubermaus wirbelte mit Lean Bergmann und Florian Elias durch die gegnerische Defensive, sein Abschluss war aber zu zentral (3.). Lohn dieser Bemühungen war eine frühe Strafe gegen die Ice Tigers, doch Jordan Szwarz fand im Powerplay die Lücke nicht (4.).

Auf der anderen Seite saß das erste Überzahlspiel. Nach einem Querpass hatte Greg MacLeod Zeit und Raum – eine gefährliche Kombination. Der Kanadier visierte die lange Ecke an, und weil Adler-Torhüter Dennis Endras die Sicht genommen wurde, schlug der Puck zum 1:0 für Nürnberg ein (6.). Mannheim reagierte stark – vor allem Elias. Mit einem Scheibengewinn in der eigenen Zone leitete der 19-Jährige den Angriff ein, den er nach Bergmanns Pass zum 1:1 selbst abschloss (9.).

Adler Mannheim

Adler Mannheim verlieren gegen Nürnberg Ice Tigers 3:2

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Während die Adler in der Offensive einige verheißungsvolle Aktionen hatten, blieben sie in der Defensive anfällig. Daniel Schmölz und Tyler Sheehy tauchten mutterseelenallein vor Endras auf, doch der Goalie machte die kurze Ecke zu (10.). Erneut brach Sheehy über die linke Seite durch, doch statt selbst abzuziehen, suchte er den Pass zum Mitspieler – das ging daneben (19.).

Teilweise machten es die Mannheimer ihrem Gegner zu einfach. Nürnberg spielte einen Konter gut aus, der Abschluss passte nicht, Marcus Weber fehlte die Kaltschnäuzigkeit (23.). Dann schoss Tim Bender aus Nahdistanz am Tor vorbei (29.). Die Adler gerieten in dieser Phase etwas ins Schwimmen und durften sich bei Endras bedanken, dass sie nicht erneut in Rückstand gerieten. Ein ums andere Mal wussten sich die Adler nur mit einem unerlaubten Befreiungsschlag zu helfen. MacLeod hatte das 2:1 auf dem Schläger, doch Endras spielte nicht mit (30.).

Matthias Plachta hatte genug, mit zwei starken Aktionen rüttelte er sein Team wach. Zwar war weder sein Schuss ins kurze Eck (32.) noch sein Solo (33.) von Erfolg gekrönt, die Adler hatten nun aber ihre bislang stärkste Phase. Als die Ice Tigers gerade eine Strafe überstanden, aber ihre Organisation noch nicht wiedergefunden hatten, zog Bergmann energisch in die Mitte und dann platziert ab. Sein Schuss schlug über der Fanghand von Niklas Treutle zum 2:1 für Mannheim ein. „Es geht ganz ordentlich zur Sache“, sagte Elias in der zweiten Pause.

Harmloses Powerplay

Nürnberg erhöhte zu Beginn des letzten Drittels den Druck. Mit der Rückhand löffelte Blake Parlett den Puck an den Pfosten (41.) – da waren die Adler wohl noch mit den Gedanken in der Kabine. Die Gäste ließen einige Möglichkeiten zur Vorentscheidung liegen. Der Schlagschuss von Mark Katic war zu halbherzig (44.), im Powerplay lief nichts zusammen (50.).

Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 2:0. Die Adler: Endras – Larkin, ...

Drittelergebnisse: 1:1, 0:1, 2:0.

Die Adler: Endras – Larkin, Lehtivuori; Holzer, Katic; Reul, Akdag – Plachta, Bast, Wohlgemuth; Eisenschmid, Szwarz, Dawes; Elias, Iskhakov, Bergmann; Wirth, Klos, Dziambor.

Tore: 1:0 MacLeod (5:49), 1:1 Elias (8:09), 1:2 Bergmann (38:12), 2:2 Fox (57:18), 3:2 MacLeod (59:28).

Schiedsrichter: Marian Rohatsch (Lindau) und Lasse Kopitz (Iserlohn).

Zuschauer: 2236.

Strafminuten: Nürnberg 20 – Mannheim 20.

Nächstes Spiel: Augsburger Panther – Adler (Mittwoch, 19.30 Uhr).

Die Chancenverwertung wurde immer fahrlässiger. Bergmann verfehlte das lange Eck knapp (54.), Eisenschmid scheiterte nach Doppelpass mit Korbinian Holzer an Treutle (55.). Iskhakov musste die Partie vorzeitig beenden, weil er unglücklich mit dem Kopf aufs Eis fiel (56.) – und dann brach es noch über die Adler herein. Holzer musste auf die Strafbank, Chris Brown umkurvte Thomas Larkin, Dane Fox glich zum 2:2 aus (58.). Als die meisten Zuschauer mit der Verlängerung rechneten, bestrafte MacLeod mit dem Tor zum 3:2 die Mannheimer Passivität.

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Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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