Mannheim. Nach drei Siegen in Folge haben die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga einen herben Rückschlag einstecken müssen. Beim 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) am Donnerstagabend vor 8393 Zuschauern in der SAP Arena zeigte die Mannschaft von Trainer Bill Stewart eine ihrer schlechtesten Saisonleistungen. „In den vergangenen Spielen hatten wir Fahrt aufgenommen, heute waren wir aber einfach nicht bereit genug“, sagte Adler-Stürmer David Wolf bei MagentaSport und ergänzte: „Wir haben zu wenig Scheiben vors Tor bekommen.“
Stewart nutzte die Chance, um die Belastung der Spieler zu steuern. In der Abwehr erhielten Kapitän Denis Reul und Joonas Lehtivuori eine Verschnaufpause, für die beiden kehrten Sinan Akdag und Mark Katic in die Aufstellung zurück. Das Tor hütete Arno Tiefensee, der zuletzt am Sonntag beim 3:0-Erfolg in Iserlohn eine beeindruckende Leistung gezeigt hatte.
Trotz der jüngsten Erfolgsserie fand Mannheim nur schleppend in die Partie. David Wolf passte scharf vor den Kasten, Stefan Loibl kam einen Schritt zu spät (3.). In der sechsten Minute hatte Akdag die große Chance zur Führung. Er hatte eigentlich genug Zeit und Raum, um sich die Ecke rauszusuchen, zielte jedoch zu zentral. Für Joacim Eriksson im Schwenninger Tor war das nur eine lästige Pflichtaufgabe. Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite. Da John Ramage Adler-Stürmer Taro Jentzsch an der Bande festtackerte, verloren die Blau-Weiß-Roten für einen Moment den Überblick in der eigenen Zone. Der in dieser Saison von den Adlern an die Wild Wings ausgeliehene Florian Elias lauerte unbedrängt am langen Pfosten, wurde bedient und ließ sich nicht zweimal bitten – 0:1 (6.).
Harmlos in Überzahl
Das Stewart-Team ließ sich davon beeindrucken, jedenfalls leistete es sich einige Nachlässigkeiten. Mal ging ein Pass über wenige Meter ins Leere, mal klappte die Puckannahme nicht, auch in den Zweikämpfen gab es Luft nach oben. Begann das erste Powerplay noch vielversprechend – Jordan Szwarz verfehlte den Winkel nur knapp (9.), Tyler Gaudet traf den Pfosten (10.) –, waren die folgenden beiden Überzahlsituationen vor allem eines: harmlos.
Im zweiten Drittel zählten die Statistiker 10:2 Schüsse für die Adler – das Tor erzielten die Schwarzwälder. Darüber beschweren durfte sich der Tabellenzweite nicht. Es verfestigte sich der Eindruck, dass er mit dem Glauben in die Begegnung gegangen war, mit halber Kraft die Punkte holen zu können. In der Offensive fehlte jegliche Kreativität. Klar: Eriksson ist ein Meister seines Fachs und zählt zu den besten DEL-Torhütern. Die Mannheimer machten ihm die Arbeit aber auch sehr leicht. Gaudet und Joseph Cramarossa (beide 24.) versuchten es, die Winkel bei ihren Schüssen waren allerdings nicht gut.
Adler - Schwenningen
- Drittelergebnisse: 0:1; 0:1; 0:1.
- Die Adler: Tiefensee – Larkin, Donovan; Holzer, Dziambor; Katic, Akdag; Pilu – Gaudet, Szwarz, Cramarossa; Rendulic, MacInnis, Eisenschmid; Plachta, Loibl, Wolf; Jentzsch, Wohlgemuth, Krämmer.
- Tore: 0:1 Florian Elias (5:47), 0:2 Tyson Spink (38:30), 0:3 Alexander Karachun (48:09).
- Schiedsrichter: Sean MacFarlane und Gordon Schukies.
- Zuschauer: 8393.
- Strafminuten: Mannheim 6 – Schwenningen 10.
- Nächstes Spiel: Bietigheim Steelers – Ader (Sonntag, 16.30 Uhr).
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison taten sich die Adler gegen einen strukturiert vereidigenden Gegner schwer. Schwenningen gab sich damit zufrieden, hinten nichts anbrennen zu lassen und auf Konter zu lauern. Nach einem Fehlpass von Borna Rendulic hatte Brandon DeFazio das 0:2 auf dem Schläger, ihm fehlte jedoch die Kaltschnäuzigkeit (25.). Nachdem Alexander Karachun in Überzahl das lange Eck verfehlt hatte (35.), zielte Tyson Spink wenig später genauer. Schwenningens Toptorjäger wurde von Thomas Larkin nur begleitet und nicht am Torschuss gehindert, Tiefensee war beim 0:2 machtlos (39.).
Ein richtiges Aufbäumen blieb im Schlussabschnitt aus. Hätte David Wolf aus kurzer Distanz die Scheibe im Netz versenkt (41.), wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden. Stattdessen schossen sich die Mannheimer ins eigene Knie. Als Tim Wohlgemuth schon in der Kühlbox saß, erkannten die Schiedsrichter Sean MacFarlane und Gordon Schukies ein Foul von Matt Donovan. Diese Gelegenheit ließen sich die Wild Wings nicht entgehen, Karachun traf zum 0:3 (49.). Zwei Minuten vor Schluss nahm Stewart seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, der Ehrentreffer fiel aber nicht mehr.

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