Mannheim. Alles wieder auf null. Die Adler Mannheim haben in der Play-off-Halbfinalserie gegen den ERC Ingolstadt den 1:1-Ausgleich nach Siegen kassiert. In der heimischen SAP Arena setzte es am Sonntagabend eine 3:6 (0:1, 2:1, 1:4)-Niederlage. Knackpunkt war der Beginn des dritten Drittels, als die Mannheimer innerhalb kurzer Zeit drei Gegentreffer hinnehmen mussten. „Das ging viel zu einfach. So kann man keine Play-offs spielen“, fand Adler-Stürmer Nico Krämmer klare Worte.
Die Adler-Fans in der Nordwestkurve hatten die Blau-Weiß-Roten mit einer großen Choreo begrüßt: „Mit voller Kraft, auf zur nächsten Meisterschaft“, war da zu lesen. Eine klare Botschaft, die jedoch auch noch einen weiten Weg implizierte. Das wissen auch die Fans, die ein abwechslungsreiches erstes Drittel zu sehen bekamen.
Powerplay-Tor zum Auftakt
In diesem unterstrichen die Gäste eindrucksvoll, warum sie nach der Hauptrunde auf dem zweiten Tabellenplatz gelandet waren. Der emsige Justin Feser (4. und 11.), Jerome Flaake (6.) und Mirko Höfflin (13.) deckten Adler-Schlussmann Arno Tiefensee mit Schüssen ein. Den Mannheimern gelang es jedoch, die Partie ausgeglichen zu gestalten. Doch weder Borna Rendulic (6.), noch Markus Eisenschmid in Überzahl (16.) fanden bei ERC-Torwart Kevin Reich eine Lücke.
Als die Gäste mit einem Mann mehr agieren durften, schlugen sie eiskalt zu. Frederik Storm scheiterte noch an Tiefensee (17.), wenige Augenblicke später war der Adler-Schlussmann jedoch geschlagen: Feser durfte nach einem Abpraller voll durchziehen und erzielte die Gästeführung (18.).
Auf der Gegenseite hatten Donovan (18,) und vor allem Matthias Plachta, der gleich zweimal aus kurzer Distanz an Reich scheiterte (20.), den Ausgleich auf dem Schläger. „Wir haben unsere Chancen nicht gemacht. Sie waren im Powerplay erfolgreich“, fasste Eisenschmid das erste Drittel bei Magenta Sport pragmatisch zusammen.
Pragmatisch agierte auch Ingolstadt zu Beginn des zweiten Drittels. Colton Jobke zog aufs lange Eck ab, Tiefensee war die Sicht versperrt - 2:0 (26.). Doch statt einer kalten Dusche war dieser Gegentreffer für die Mannheimer eher ein Weckruf. Nur 64 Sekunden später spielte Eisenschmid mit Rendulic einen sehenswerten Doppelpass und ließ Reich letztlich keinerlei Abwehrchance - 1:2 (27.).
Adler-Erfolgserlebnis im Schlussdrittel
Nun drückten die Adler. Lean Bergmann war auf und davon, konnte Reich jedoch nicht überwinden (28.). Eisenschmid versuchte in Überzahl vergebens, Reich zu tunneln (29.). Wie es besser geht, zeigte ein paar Sekunden später Plachta. Nach überlegtem Querpass von Tyler Gaudet packte der Außenstürmer den Hammer aus und traf mit dem ersten Mannheimer Powerplaytreffer in dieser Halbfinalserie zum 2:2-Ausgleich (30.).
Allerdings konnten die Adler im Schlussdrittel nicht auf diesem Erfolgserlebnis aufbauen. Ingolstadt kam deutlich zielstrebiger aus der Kabine und erzielte durch Ty Ronning die erneute Führung (43.). Und nicht nur das: Daniel Pietta legte das 2:4 (44.) nach, ehe Adler-Verteidiger Matt Donovan den Puck verlor, Wayne Simpson auf Storm querlegte und dieser dann gar auf 5:2 erhöhte (44.). Gerade einmal eine Minute und 47 Sekunden hatte der ERC für diese drei Treffer gebraucht.
Immerhin: Die Adler gaben sich auch dann nicht auf und kamen noch einmal heran. Als die Mannheimer die Gäste lange im eigenen Drittel festgespielt hatten, zog Thomas Larkin von der blauen Linie ab - 3:5 (53.).
Schlägerei am Ende
Stewart nahm Tiefensee bereits drei Minuten und 45 Sekunden vor der Schlusssirene für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Als Ingolstadts Verteidiger Matt Bodie in der Folge auf die Strafbank musste, durften die Adler gar mit zwei Mann mehr agieren.
Doch die Gäste verteidigten gut und als die Unparteiischen einen fairen Zweikampf von Plachta mit zwei Minuten ahndeten, eskalierte die Situation. Es entwickelten sich wüste Schlägereien. Gaudet und Jobke bekamen sich in die Haare, David Wolf schnappte sich Pietta. Am Ende ging Ingolstadt mit einer Überzahl aus dieser Situation heraus und markierte durch Leon Hüttl den 3:6-Endstand (59.).
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