Aue. Der SV Waldhof verabschiedet sich mit einer Niederlage in die Sommerpause: Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage am Samstag bei Erzgebirge Aue beenden die Mannheimer die Saison auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 15. Marvin Stefaniak (9.) und Sean Seitz (57.) trafen zum leistungsgerechten Auer Sieg.
Die letzte offene Entscheidung in der 3. Liga fiel im Aufstiegsrennen: Preußen Münster feierte mit einem 2:0-Sieg gegen Unterhaching den direkten Durchmarsch in die 2. Bundesliga, Jahn Regensburg geht in die Relegation.
Antwerpen: Ein Spiel auf Augenhöhe
„Wir haben ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert. So viel schlechter habe ich uns nicht gesehen. Wir waren in den Torschüssen vorne, bei den Eckbällen. Eigentlich war es ein typisches Spiel von uns, in dem wir einen Punkt mitnehmen oder vielleicht sogar gewinnen müssen. Wir haben Aue eingeladen“, analysierte Waldhof-Trainer Marco Antwerpen.
Als Knackpunkt machte der 52-Jährige einen Fehlpass von Jalen Hawkins vor dem ersten Tor aus. „Wenn man den Ballverlust vor dem 0:1 sieht, sowas darfst du hier halt in einem Auswärtsspiel nicht erlauben. Dann gerätst du schon einmal mit so einer Aktion auf die Verliererstraße“, meinte Antwerpen.
Zum sportlich bedeutungslosen Saison-Kehraus im Osten der Republik reisten die Mannheimer Profis, die am Freitag verabschiedet wurden, schon gar nicht mehr mit. Pascal Sohm, Julian Riedel, Laurent Jans und Baxter Bahn standen nicht im Spieltagskader. Die SVW-Bank war mit fünf Feldspielern und einem Torwart dünn besetzt.
Apropos Torhüter: Der junge Malwin Zok (20) feierte für Stammkeeper Omer Hanin sein Drittliga-Debüt, außerdem rückten der beim 4:2-Sieg gegen Sandhausen rotgesperrte Malte Karbstein (für Tim Sechelmann), Fridolin Wagner (für Bahn) und Hawkins (für Martin Kobylanski) in die Startelf.
Eine schwache Anfangsphase
Dass die Spannung und Luft raus war beim Waldhof, zeigte sich vor allem in der Anfangsphase. Hawkins spielte einen schlampigen Pass in Richtung Marcel Seegert, Marvin Stefaniak sprintete dazwischen und vollendete trocken aus 18 Metern zur frühen Auer Führung (9.). Die Sachsen hatten beim Lattenschuss von Kilian Jakob aus 25 Metern gleich die nächste gute Gelegenheit (19.).
Waldhof Mannheim gegen Erzgebirge Aue
Erzgebirge Aue: Lord - Danhof, Majetschak, Burger, Jakob (50. Vukancic) – Pepic (90.+2 Hetzsch), Schikora, Seitz (75. Thiel), Tashchy, Stefaniak – Meuer (90.+2 Schwirten).
SV Waldhof: Zok - Klünter, Seegert, Karbstein (46. Sechelmann) - Rieckmann, Wagner (46. Lockl) - Arase, Hawkins (46. Kobylanski), Abifade (59. Gouras) - Boyd (68. Herrmann), Okpala.
Tore: 1:0 Stefaniak (9.) 2:0 Seitz (57.).
Beste Spieler: Tashchy, Stefaniak, Lord/Klünter.
Gelbe Karten: Schikora/Antwerpen (Trainer), Arase.
Schiedsrichter: Nico Fuchs (Bergisch Gladbach).
Zuschauer: 11.048.
Auf der Tribüne regte sich Anthony Loviso, Technischer Leiter Sport beim SVW, über den bis dahin lethargischen Auftritt auf. Doch nach einer halben Stunde meldeten sich die Mannheimer in diesem Spiel an und drängten vermehrt auf den Ausgleich: Kennedy Okpala zielte nach einer Ecke aus kurzer Distanz darüber (27.), bei Malte Karbsteins Kopfball rettete Borys Tashchy auf der Linie für den bereits geschlagenen Auer Torhüter Louis Lord (37.).
Gelb für Antwerpen
Kurz vor dem Seitenwechsel gab es noch ein bisschen Aufregung an der Seitenlinie: Trainer Antwerpen sah eine Gelbe Karte, nachdem er sich über einen unschönen Tritt von Marco Schikora gegen Okpala echauffiert hatte.
Der SVW-Coach wechselte in der Halbzeit dreimal: Kobylanski, Sechelmann und Per Lockl kamen – Julian Rieckmann und Kelvin Arase vergaben gleich eine gute Doppel-Chance, als sie jeweils an Aues Keeper Lord scheiterten (46.). Doch die erste Auswärtsniederlage seit Ende Februar (0:1 bei Absteiger SC Freiburg II) nahm kurz danach konkrete Formen an: Aue trug einen schnellen Angriff über die rechte Seite vor, in der Mitte verwertete Sean Seitz problemlos zum 2:0 (57.).
Fans ist Zwischenstand egal
Den 500 mitgereisten SVW-Fans schien der Zwischenstand allerdings reichlich egal zu sein. Sie feierten im Gästeblock schunkelnd den Klassenerhalt und die Aussicht auf eine weitere Saison in der 3. Liga. Die Mannheimer wehrten sich auch nach dem 0:2: Lockls abgefälschter Versuch aus 18 Metern ging nur knapp vorbei (60.). Drei Minuten später war bei Lockls nächster Chance wieder Aues Keeper Lord zu Stelle. Auch vom eingewechselten Jesaja Herrmann war Lord nicht zu überwinden (72.) – es blieb beim 0:2.
„Es war ein komisches Spiel“, sagte Martin Kobylanski nach dem Abpfiff. „Ich hatte immer das Gefühl, dass wir mehr Torchancen haben. Vielleicht hat uns der letzte Biss gefehlt. Die Saison war für alle nervenaufreibend. Und jeder ist froh, dass sie vorbei ist.“
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