Wagenschwend. Die neue Spielstandsanzeige hatte sich der SV Wagenschwend eigens für das „Jahrhundertspiel“ angeschafft und darauf gehofft, dass auf dem höchstgelegenen Sportplatz im Odenwald die Ziffern auch auf der Seite der Heimmannschaft verändert werden müssen. Doch am Ende blieb das Wunschdenken des Außenseiters – auch wenn sich der Landesligist gegen den SV Waldhof von seiner besten Seite zeigte. Letztendlich setzten sich aber die Mannheimer mit 2:0 (0:0) durch und stehen am 21. Mai im Finale um den Badischen Landespokal. Der Endspielgegner wird am Mittwoch zwischen dem FC Türkspor Mannheim (Landesliga) und dem Oberligisten 1. FC Bruchsal ermittelt.
Die fast 2000 Zuschauer in Wagenschwend sahen dabei einen Mannheimer Drittligisten der lange auf ein Tor spielte, sich aber mühte, den Klassenunterschied auf den Platz zu bringen. Erst in der 67. Minute fiel die 1:0-Führung durch Jan Just, den Endstand stellte Justin Butler her (82.). Beide Male ging den Toren eine Ecke voraus. „Wir haben es den Mannheimern schwer gemacht und aus dem Spiel fast nichts zugelassen“, freute sich Wagenschwends Spielertrainer Daniel Merz, während Waldhof-Coach Patrick Glöckner vor allem mit dem mageren ersten Durchgang alles andere als zufrieden war. „Da muss ich von meiner Mannschaft schon mehr erwarten – vor allem, wenn es darum geht, sich für die erste Elf aufzudrängen“, zog Glöckner eine erste Bilanz, betrachtete das Ergebnis aber als zweitrangig. „Im Pokal zählt am Ende immer nur das Weiterkommen – und das haben wir geschafft.“
„Fährt der Ferrari auch auf dem Feldweg?“, fragte der Stadionsprecher der Wagenschwender zu Beginn der Partie mit einer Portion Selbstironie und es wurde schnell ersichtlich, dass es beim SVW doch ziemlich ruckelte. So kamen die Mannheimer, die auf gleich neun ihrer Stammkräfte verzichtet hatten, gegen die Fünferkette des Landesligisten in der Mitte nicht durch und mit seinen Außenspielern kaum auf die Grundlinie. Entsprechend kam lauter Jubel an der Landstraße nach Strümpfelbronn erst in der 34. Minute auf – und zwar als Wagenschwend sich den ersten Eckball erkämpft hatte.
Vom Waldhof war dagegen erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit etwas zu sehen, als Jan Just nach einer Ecke über das Tor köpfte (44.) und nach einer Kombination über die linke Seite Fridolin Wagner in der Mitte scheiterte. „Ein paar zwingendere Strafraumaktionen oder ein Treffer hätte uns geholfen, um das Spiel zu öffnen. Jetzt wird es natürlich mit jeder Minute schwieriger“, sagte Marcel Seegert in der Halbzeitpause. Der Kapitän war wie etwa Marco Höger oder Marc Schnatterer nur in zivil zu Gast und hatte sich sicherlich auch etwas mehr erhofft.
Nach der Halbzeit kam in Gestalt von Adrien Lebeau dann etwas mehr Zug ins Spiel, die Waldhof-Aktionen waren jetzt engagierter. Doch der Landesligist hielt weiter die „Null“ weil Dominik Kother an Torwart Denis Deter scheiterte (51.), der Versuch von Butler auf der Linie geklärt wurde (52.) und auch Wagner aus zehn Metern an Deter scheiterte (59.). Erst als Just nach einer Ecke am schnellsten reagierte (67.) war die Verlängerung abgewendet, weil Wagenschwend nach vorne kaum nennenswerte Szenen hatte. Auch das 2:0 des SVW durch Butler war eher erzwungen als herausgespielt, am Ende schmälerte dies das Fußball-Fest im Odenwald aber in keinster Weise, weil es eigentlich keine Verlierer gab und nach dem Schlusspfiff die große Autogramm- und Selfie-Jagd beginnen konnte
SV Waldhof: Bartels – Kouadio, Gohlke (57. Rossipal), Just, Donkor – Wagner, Saghiri – Sommer (70. Jurcher), Gouaida (46. Lebeau), Kother – Butler.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-sv-waldhof-sv-waldhof-mueht-sich-ins-finale-_arid,1930500.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[4] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/waldhof-gartenstadt-luzenberg.html