Mannheim. Patrick Glöckner ist glimpflich davongekommen. „Es war eine harte Zeit. Aber ich hatte eigentlich keine Symptome, nur eine ein bisschen eine laufende Nase“, berichtete der Trainer des SV Waldhof über seine Corona-Infektion, aufgrund der er 14 Tage lang in häuslicher Quarantäne verbringen musste. Seit Freitag darf der 44-Jährige wieder arbeiten - und muss nun innerhalb von nur 24 Stunden eine Mannschaft finden, die nach drei Wochen Auszeit vom Liga-Betrieb am Samstag (14 Uhr) den formstarken FSV Zwickau schlagen kann.
„Mir ist es wichtig, dass wir elf Spieler auf den Platz bekommen, die 100 Prozent Leistung abrufen können. Es wird eine Herausforderung, die wir aber sehr gerne annehmen. Wir werden mit offenem Visier und voller Leidenschaft rausgehen. Es soll keine Ausreden geben“, sagte Glöckner nach dem schweren Corona-Ausbruch im Team des Mannheimer Drittligisten, von dem zwischenzeitlich 17 Profis betroffen waren.
Im ersten Training mit Glöckner am Freitagnachmittag am Alsenweg sah es so aus, als könne der SVW von den Namen her eine durchaus konkurrenzfähige Mannschaft auf den Rasen schicken. Jan-Christoph Bartels ersetzt offenbar den ebenfalls infizierten Timo Königsmann im Tor - der Stammkeeper dürfte zunächst auf der Bank Platz nehmen. Die Viererkette bilden Anton Donkor, Alexander Rossipal, Marcel Seegert und Niklas Sommer, davor meldeten sich Stefano Russo und Marco Höger fit fürs defensive Mittelfeld. Die offensive Dreierreihe hinter Angreifer Gillian Jurcher könnten Marc Schnatterer, Adrien Lebeau und Marcel Costly stellen. Ebenfalls wieder auf dem Trainingsplatz standen Dominik Martinovic, Gerrit Gohlke, Baris Ekincier, Fridolin Wagner, Onur Ünlücifci und Joseph Boyamba.
Direkt in eine englische Woche
Doch in welchem körperlichen Zustand und welcher Form befinden sich die Profis, die nach ihrer Quarantäne oder Erkrankung erst ein oder zwei Einheiten absolvieren konnten? „Bei Spielern, die aus der Quarantäne kommen, muss man erstmal schauen, ob die noch geradeaus laufen können. Da müssen wir aufpassen“, plädierte Glöckner für Vorsicht. Ein Katalog zur Wiedereingliederung werde strikt befolgt. „Gesundheit steht über allem. Das ist das Allerwichtigste.“
Der Trainer, den Corona nach Informationen dieser Redaktion kurz vor seiner bereits terminierten ersten Impfung erwischte, versucht das Beste aus der widrigen Situation zu machen. Was bleibt ihm auch anderes übrig? „Das Leben ist kein Wunschkonzert. Wie weit uns der Ausbruch beeinträchtigt, werden wir sehen. Natürlich ist es nicht hilfreich, wenn du mit sieben Leuten trainierst und der Spielrhythmus weg ist. Das müssen wir schnellstmöglich aufarbeiten“, sagte Glöckner: „Am Ende werden wir sehen, ob es uns aus der Bahn geworfen hat oder nicht.“ Nach Zwickau steht direkt eine englische Woche mit dem Pokal-Match am Mittwoch (18.30 Uhr) vor großer Kulisse (bereits 12 000 verkaufte Karten) gegen Union Berlin und dem Top-Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken auf dem Programm. Da bleibt kaum Zeit, um die Defizite aufzuholen.
Als Plädoyer, Corona nicht ernstzunehmen, wollte Glöckner seinen eigenen, unkomplizierten Verlauf übrigens nicht verstanden wissen. „Es gibt auch andere Fälle, in denen es schwerwiegender verläuft, bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen. Man sollte Respekt vor dem brutalen Virus haben, es ist sehr gefährlich“, betonte er.
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