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Stromkrise im Carl-Benz-Stadion: Waldhof-Präsident Beetz sauer auf MVV

Gerade bei Spielen mit großem Zuschauerandrang muss der SV Waldhof Mannheim den Strombedarf im Carl-Benz-Stadion mit Dieselaggregatoren decken. Für Präsident Bernd Beetz ein unhaltbarer Zustand

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Alexander Müller
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Die Stromkosten im Carl-Benz-Stadion steigen. © Bernhard Zinke

Mannheim. 30 Jahre sind für ein Fußball-Stadion heutzutage eine sehr lange Zeit. Im Februar 1994 wurde das Carl-Benz-Stadion eröffnet und ist immer noch die stimmungsvolle Heimat des SV Waldhof in der 3. Liga. Doch obwohl die Stadt Mannheim vor allem in den vergangenen Jahren Millionenbeiträge zur Sanierung in die Neuostheimer Arena gesteckt hat, kämpft der SVW weiter mit Schwierigkeiten im Bereich Infrastruktur. Weit vorne auf der Problemliste: die Stromversorgung.

Warum der Strombedarf im Carl-Benz-Stadion gestiegen ist

„Wir haben nicht genug Strom im Stadion. Wir kämpfen seit Jahren darum, an den Strom angeschlossen zu werden und schaffen es nicht“, kritisierte Waldhof-Präsident Bernd Beetz bei einem Fantalk am Mittwoch im Galeria am Paradeplatz. Bei Spielen mit großem Zuschauerandrang müssten bis zu sechs Dieselaggregate laufen, um den Bedarf zu decken. „Es kotzt mich an“, schimpfte Beetz.

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In der Pflicht sieht der Vereinschef in dieser Frage die MVV Energie AG. „Wir haben in Mannheim die fünftgrößte Energieversorgungsgesellschaft in Deutschland und wir schaffen es nicht, eine ausreichende Stromleitung ins Stadion zu legen“, sagte Beetz. Der Strombedarf im Carl-Benz-Stadion ist unter anderem durch eine Zweigstelle der Geschäftstelle des SVW, neue VIP-Bereiche und Küchen im Vergleich zur Eröffnung erheblich gestiegen.  

Beetz sieht Akzeptanzproblem innerhalb Mannheims

Nicht zufrieden zeigte sich Beetz auch mit der Unterstützung des Vereins durch Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft. „Da müssen wir uns ehrlich machen. Der Waldhof ist extrem populär in der Bevölkerung, wir haben aber innerhalb der Stadt ein Akzeptanzproblem. Das manifestiert sich schon seit Bundesliga-Zeiten in der lokalen Unterstützung“, sagte der 74-Jährige.

An anderen Drittliga-Standorten stünden die großen regionalen Player hingegen hinter ihrem Verein. „Wenn ihr euch mal anguckt, von Aachen bis Cottbus, überall sind die städtischen Betriebe, die Wasserwerke, die Sparkassen oder die Wohnungsbaubetriebe immer Sponsoren. Warum das bei uns anders ist, dafür habe ich keine total schlüssige Erklärung“, erklärte Beetz.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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