Mannheim. Wenn überhaupt, wird es eine Punktlandung. Im Training am Freitagnachmittag stand der Härtetest an, ob Waldhof-Spielmacher Arianit Ferati nach seinen Sprunggelenksproblemen aus der Partie gegen Hansa Rostock (5:0) bereit ist für das Spiel des Wochenendes in der 3. Liga. „Es kommt darauf an, wie er sich fühlt. Wenn er noch Schmerzen hat oder er sich nicht richtig gut bewegen kann, werden wir ihn nicht einsetzen. Wir haben danach noch viele Spiele, in denen wir Punkte holen müssen. Das gehen wir mit Vernunft an“, sagte SVW-Trainer Bernhard Trares in der Pressekonferenz vor der Partie beim VfL Osnabrück (Sonntag, 16.30 Uhr) am Freitagvormittag.
Ferati absolvierte die drei Stunden später angesetzte Einheit zwar fast bis zum Ende, dennoch ließ ein Vereinssprecher offen, ob der 28-Jährige am Samstag mit in den Bus nach Osnabrück steigen wird. Der Gegner soll ein bisschen im Ungewissen gelassen werden.
Es steht ein Duell an, in dem die maximale Brisanz steckt. Zum einen vom Tabellenstand. Osnabrück hat nur zwei Punkte Vorsprung auf den SV Waldhof, der trotz des erstaunlichen 5:0-Heimsiegs gegen Rostock am vergangenen Samstag immer noch den ersten Abstiegsplatz belegt. Und dann natürlich wegen des VfL-Trainers, der als Waldhof-Coach in die Saison startete, nach dem fünften Spieltag beurlaubt wurde und dann im Dezember in Osnabrück anheuerte: Marco Antwerpen. „Es ist auf jeden Fall etwas sehr Spezielles. Das hatte ich so auch noch nicht, dass ich auf meinen Ex-Coach in derselben Saison treffe“, sagte Angreifer Felix Lohkemper bei „Ron TV“.
Bernhard Trares deutete an, dass „bei dem einen oder anderen Spieler aufgrund des Trainers Emotionen drin sein“ könnten, war aber ansonsten um Normalität bemüht. So normal wie ein direktes Duell im harten Existenzkampf der 3. Liga eben sein kann. „Wir fokussieren uns auf den VfL Osnabrück und nicht auf Antwerpen“, sagte der 59-Jährige. Der Gegner am Sonntag habe eine „beachtliche Serie“ gespielt, aber: „Jede Serie reißt irgendwann mal, wir hoffen, dass wir das in Osnabrück schaffen können. Das ist ein Mitkonkurrent, und gegen die willst du punkten.“
Die Ergebnisse, die der VfL seit Antwerpens Amtsantritt eingefahren hat, sind mit „beachtlich“ allerdings noch zurückhaltend umschrieben. Herausragend trifft es eher. In sieben Spielen unter Antwerpen holten die Niedersachsen 17 von 21 möglichen Punkten und schoben sich vom letzten Platz ans rettende Ufer vor. Auf den SV Waldhof machten die Osnabrücker in diesem Zeitraum satte neun Punkte gut.
Lohkemper berichtet von mehr Spaß in den Trainingseinheiten
Auf der anderen Seite hat das Lebenszeichen gegen Rostock nach zuvor acht Spielen ohne Erfolgserlebnis auch bei den Mannheimern viel Ballast abfallen lassen. „Der Heimsieg hat uns gutgetan. Bei den Spielern ist eine gewisse Leichtigkeit dazugekommen, es hat etwas gelöst“, meinte Trares. Stürmer Lohkemper berichtete Ähnliches aus dem Training. „Man hat gemerkt, es war viel mehr Spaß in den Einheiten dabei, viel mehr Spielfreude“, berichtete der 30-Jährige.
Im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke werden die Mannheimer sich allerdings eines Gegners erwehren müssen, der vor Selbstbewusstsein nur so strotzt. Und der zuletzt mit typischem Antwerpen-Fußball zum besten Team der Rückrunde avancierte. „Man kennt den Spielstil des Osnabrücker Coachs. Sehr zweikampfbetont, sehr viele zweite Bälle, sehr intensiv“, erklärte Trares.
Hoffnung bei Benatelli, Rückenschmerzen bei Seegert
Da gilt es, erst einmal über die Grundtugenden wie Zweikampfbereitschaft und Laufstärke dagegen zu halten. Am liebsten würde Trares am Sonntag auf die Startelf setzen, die gegen Rostock den Negativtrend stoppte. Sollte Ferati letztlich ausfallen oder nur von der Bank kommen können, plant der SVW-Coach mit der Hereinnahme von Julian Rieckmann eine etwas defensivere Variante. Martin Kobylanski, dem eine besondere Beziehung zu Antwerpen nachgesagt wird und eigentlich der etatmäßige Ersatz im offensiven Mittelfeld, spielt zurzeit nur eine Nebenrolle. „Ich sehe ihn eher als Achter denn als Zehner, weil ich nicht das Gefühl habe, dass er im vordersten Bereich zu vielen Tormöglichkeiten kommt und auch von der Schnelligkeit nicht so extrem in die Spitze gehen kann“, sagte der Waldhof-Coach über seine Nummer 10, die zuletzt zweimal nicht im Kader stand.
Ein wenig Hoffnung gibt es noch, dass Rico Benatelli nach seinen Knöchelproblemen ins Team zurückkehren könnte – er stieg am Freitag wieder ins Training ein. Kapitän Marcel Seegert musste in dieser Woche wegen Rückenschmerzen indes komplett aussetzen und dürfte in Osnabrück ausfallen.
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