Mannheim. Wo denn Wagenschwend im Odenwald nun so ganz genau liegt – darüber hat sich Patrick Glöckner noch nicht bis ins letzte Detail auseinandergesetzt, aber das Wesentliche ist beim Trainer des SV Waldhof angekommen. „Ich weiß, dass wir ungefähr 90 Minuten viel Landstraße fahren und dann eine Top-Leistung abliefern wollen – das sind die Dinge, die ich bewerte und brauche“, sagt der 45-Jährige auf seine Ortskenntnisse angesprochen. Ansonsten lässt Glöckner die Fahrt von Heidelberg über Eberbach und dann den Katzenbuckel hinauf als touristisches Neuland auf sich zukommen.
Die Reise zum Landesligisten soll dabei allerdings keine Kaffeefahrt werden, schließlich sind die Mannheimer nur noch zwei Schritte von der erneuten Qualifikation für den DFB-Pokal entfernt, der zuletzt so attraktive Gegner wie Eintracht Frankfurt, SC Freiburg oder Union Berlin bescherte. Der mögliche Final-Gegner wird am kommenden Mittwoch (19 Uhr) zwischen Türkspor Mannheim und dem Oberligisten 1. FC Bruchsal ermittelt.
Lebeau und Sommer wieder bereit
Schon allein die Zusammensetzung der Reisegruppe Odenwald macht klar, dass die Mannheimer diese Aufgabe am Samstag (15 Uhr) nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Wir spielen mit unserem kompletten Kader“, betont Coach Glöckner. Anleihen wie zuletzt aus der U 23 wird es keine geben – zumal die Reserve zeitgleich in der Verbandsliga am Ball ist.
Allerdings wird die Startelf sicher ein wenig anders aussehen als zuletzt beim 3:0 gegen den TSV 1860 München. „Wir wollen schauen, dass unsere Profis, die zuletzt weniger gespielt haben, jetzt auch zu Einsatzzeiten kommen und uns vor allen Dingen zeigen, dass sie noch da sind. Das ist jetzt kein Spiel, das wir unterschätzen oder irgendwo locker mitnehmen, sondern ich möchte von jedem, der da zum Einsatz kommt, eine Top-Leistung sehen“, fordert Glöckner die notwendige Seriosität. Kandidaten für die entsprechende Spielzeit sind hier auch zuletzt verletzte Spieler wie Adrien Lebeau und Niklas „Willy“ Sommer, die nach ihren Muskelverletzungen inzwischen wieder im Mannschaftstraining sind. „Adrien könnte 45 Minuten spielen, da wollen wir den Freitag nochmals abwarten. Willy ist sogar für mehr bereit und er wird auf jeden Fall spielen“, sagt Glöckner, der aber auch eine schlechte Nachricht parat hatte: Für Baris Ekincier, der gegen die Münchner Löwen sein Startelf-Debüt für die Mannheimer feierte, ist die Saison wohl vorzeitig beendet. Seine Knieverletzung vom vergangenen Sonntag stellte sich inzwischen als Innenbandriss heraus.
Saison-Aus für Ekincier
Auch mit Blick auf den unterklassigen Gegner hat der Drittligist nichts dem Zufall überlassen. „Wir haben das vorletzte Punktspiel der Wagenschwender beobachten lassen. Wir wissen ungefähr, wie sie spielen. Ob sie das gegen einen Drittligisten auch so machen, ist eine andere Frage. Ich gehe eher von einem tiefstehenden Gegner aus, der so lange wie möglich versucht, das Ergebnis zu halten“, rechnet Glöckner mit einem anfänglichen Geduldsspiel, bei dem die Waldhöfer dann aber zeitig den Dosenöffner finden wollen.
In Mannheim wurden 200 der 250 bereitgestellten Karten für das Pokalspiel verkauft, der Landesligist rüstet sich für ein „Jahrhundert-Spiel“ und hat am Donnerstag schon das letzte der insgesamt 1500 Tickets verkauft. „Wir wollen uns auf jeden Fall nicht abschießen lassen“, sagt SV-Vorsitzender Ralf Weinmann, dessen Club 2019 nach 35 Jahren erstmals wieder in die Landesliga Odenwald aufgestiegen war und momentan versucht, sich dort vor den Abstiegs-Play-Downs zu retten.
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