Fast halbe Waldhof-Mannschaft in Corona-Quarantäne

Mannheim. Der Corona-Ausbruch bei Fußball-Drittligist SV Waldhof hat dramatische Ausmaße angenommen. Am ersten Training in dieser Woche am Mittwochnachmittag nahmen nur noch zehn Feldspieler und zwei Torhüter teil, der Rest des Teams befindet sich nach Angaben von Sportchef Jochen Kientz in Corona-Quarantäne. Das Spiel am Samstag beim TSV 1860 München ist unter diesen Umständen akut gefährdet. Die Entscheidung darüber liegt in den Händen des DFB, wenn dem Waldhof weniger als 15 Lizenzspieler zur Verfügung stehen würden. Denkbar ist aber auch, dass das Mannheimer Gesundsamt dem Verein die Reise nach München untersagt, weil die Infektionskette innerhalb der Mannschaft nicht nachvollziehbar ist. "Wir versuchen schon, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Das gehört sich auch so. Bei der Anzahl der betroffenen Spieler ist es aber schon fraglich, ob gespielt werden kann", sagte Kientz dieser Redaktion.

Zu den verbliebenen gesunden Waldhof-Profis, die am Mittwoch am Alsenweg trainierten, gehörten Kapitän Marcel Seegert, Marc Schnatterer, Marco Höger, Alexander Rossipal, Niklas "Willy" Sommer, Gillian Jurcher, Marcel Costly, Hamza Saghiri, Adrien Lebeau, Anton Donkor sowie die beiden Torhüter Jan-Christoph Bartels und Lucien Hawryluk. Der angeschlagene Fridolin Wagner (Rücken) absolvierte zudem nur eine leichte Laufeinheit. Wenn man den verletzten Anthony Roczen (muskuläre Probleme) ausklammert, befinden sich damit aktuell insgesamt zwölf Waldhof-Profis plus zwei Mitglieder des Trainerteams in Corona-Quarantäne.

Kientz schwor die Rumpfmannschaft, die in Abwesenheit des ebenfalls infizierten Cheftrainers Patrick Glöckner von Co-Trainer Maximilian Mehring und Chefanalyst Tim Stotz betreut wurde, mit einer flammenden Ansprache auf die schwierige Situation ein. "Die Lage ist katastrophal", sagte der Sportliche Leiter dieser Redaktion. "Wir können momentan nur von Tag zu Tag agieren." Mehrere betroffene Spieler klagten über Erkältungssymptome und Fieber. Unter den positiv Getesten befinden sich laut Kientz sowohl Geimpfte als auch Spieler, die sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt einmal mit Corona infiziert haben. Am Donnerstag stehen vor dem Training weitere PCR-Tests auf dem Programm.