Mannheim. In den sozialen Netzwerken gibt es in diesen Lockdown-Tagen ein interessantes Phänomen zu beobachten. Viel mehr Menschen als sonst posten Bilder vergangener Urlaube. Entspannte Stunden, Sommerwetter, Glücksgefühle – das soll gute Gedanken zurück in die eher triste Gegenwart bringen. Patrick Glöckner hat in dieser Woche etwas Ähnliches gemacht. Der Trainer des SV Waldhof zeigte seinen Profis einige der besten Offensivaktionen aus dieser Saison im Video. Alles in der Hoffnung, dass sich Dominik Martinovic & Co. daran erinnern, wie schön das damals war, als die Mannheimer noch als torgefährlichste Mannschaft der 3. Liga galten.
Davon ist zuletzt nicht mehr viel übrig geblieben. 0:2 gegen Lautern, 0:1 gegen Wehen Wiesbaden, 0:1 in Rostock – der SVW kriselte sich harmlos durch den Februar. „Wir haben in den letzten drei Spielen kein Tor geschossen, das wollen wir natürlich ändern. Dementsprechend war die Trainingswoche sehr offensiv ausgeprägt und mit Videomaterial versehen“, sagte Glöckner am Freitag. Man müsse trotz der jüngsten Probleme das Positive herausheben. „Das haben wir in dieser Woche gemacht – mit ein paar Szenen versehen, in denen wir offensiv mit einer guten Wucht gespielt haben. In diese Provokation sind wir gut reingekommen. Jetzt gilt es, das am Montag auch gut umzusetzen.“
"Es wird darum gehen, die Zweikämpfe anzunehmen und zu gewinnen, aber auch in der Offensive wieder gefährlicher zu werden.“
Am Montag (19 Uhr) kommt die Zweitvertretung des FC Bayern ins leere Carl-Benz-Stadion. Eine sehr junge Mannschaft, gespickt mit ballfertigen Talenten aus dem Münchner Nachwuchscampus. Einer der wenigen Routiniers, der frühere Waldhöfer Timo Kern (31), fällt mit Achillessehnenproblemen aus. „Bayern II ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die mit vielen kleinen wendigen Spielern arbeitet und eine gute Ballzirkulation hat. Sie spielen sich in jeder Partie gute Torchancen heraus. Es wird darum gehen, die Zweikämpfe anzunehmen und zu gewinnen, aber auch in der Offensive wieder gefährlicher zu werden“, forderte der SVW-Trainer.
Ferati fehlt noch
Nach dem Tor- und Punktlos-Februar wollen die Mannheimer im März den Trend umkehren. Glöckner hat klare Vorstellungen, wie er das in Rostock fast komplett zum Erliegen gekommene Offensivspiel des SVW wieder in Fahrt bringen kann. „Es geht darum, in den Ballbesitzphasen viele Spieler vor den Ball zu bringen. Das ist uns in den letzten Spielen ein bisschen abgegangen, da hat uns die Präsenz gefehlt“, erklärte der 44-Jährige. „Entscheidend ist auch, dass man durchläuft. Wir wollen eine gute Box-Besetzung haben, das heißt, drei oder vier Spieler konsequent im Strafraum zu haben. Und wir müssen Tiefe ziehen: Das heißt, diagonale Läufe und vertikale Pässe hinter die Linien, um den Gegner immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen.“
Was in der Vergangenheit teilweise überragend gelungen ist, soll wieder aktiviert werden. Einer, der gerade in der frühen Saisonphase mit vielen Treffern ein Gesicht des Waldhöfer Sturm und Drangs war, kehrt am Montag nach über vier Wochen Pause wegen eines Außenbandrisses zurück ins Team: Joseph Boyamba. Glöckner setzt große Hoffnungen in seinen Sieben-Tore-Mann, dem gegen die kleinen Bayern wohl die Joker-Rolle zugedacht ist. „Jo hat eine gewisse Zeit durchtrainiert und wird wieder zur Verfügung stehen. Ich weiß nicht, ob er final die Kraft für die Startelf hat. Da werde ich mit ihm auch noch einmal sprechen. Ich denke, dass er ein Spieler ist, der wirbeln kann, wenn er reinkommt. So hat er uns oft gut getan“, sagte der Waldhof-Trainer. Spielmacher Arianit Ferati, auch so einer, der für die offensiven Momente steht, fehlt nach seinem Kapselriss am Montag allerdings noch. Er soll Anfang der nächsten Woche wieder komplett ins Training einsteigen.
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