Mannheim. Es war ein Sonntag ganz und gar nicht nach dem Geschmack des SV Waldhof. Mit RW Essen (2:1 in Bielefeld) und dem VfL Osnabrück (3:2 in Unterhaching) landeten gleich zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf wichtige Auswärtssiege, zudem holte Hannover 96 II in Unterzahl nach 0:2-Rückstand beim 2:2 gegen den SV Sandhausen durch ein Tor in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch einen Punkt.
Ein Remis, das Sandhausens Trainer Kenan Kocak mächtig aufregte – vor allem mit Blick auf eine strittige Freistoßentscheidung des Schiedsrichters vor dem späten Treffer zum 2:2. „Was machen diese Herren?“, fragte er mit Blick auf die Referees im „MagentaSport“-Interview: „Wenn sie bei sowas Foul pfeifen, dann können sie anfangen, in der Kreisliga zu pfeifen. Und da muss ich bei den Kreisliga-Schiris Abbitte leisten, denn das würde da niemand pfeifen“, zürnte der frühere Waldhof-Coach.
Auch RW Essen ist ins Rollen gekommen
Die Nerven sind angespannt in der 3. Liga – auch beim SVW, dem das Wasser nach den Ergebnissen der Konkurrenz in der Tabelle endgültig bis zum Hals steht. Die Mannheimer liegen nach den Resultaten vom Sonntag als Tabellen-15. mit 23 Punkten und minus 5 Toren nur noch hauchdünn vor der Abstiegszone. Essen (16. Platz/23 Punkte/-8 Tore), Hannover II (erster Abstiegsplatz 17/22/-11), Osnabrück (18./22/-12) und der VfB Stuttgart II (19./21/-13) könnten den Waldhof schon am nächsten Spieltag mit einem Sieg überholen.
Kuriosum am Rande: Osnabrück hat in den vergangenen fünf Partien unter dem ehemaligen SVW-Retter Marco Antwerpen 11 von 15 möglichen Punkten eingefahren – und damit in diesem Zeitraum satte acht Zähler auf die strauchelnden Mannheimer aufgeholt.
„Ich mache mir darüber wenig Gedanken, das kann ich nicht beeinflussen“, sagte Waldhof-Trainer Bernhard Trares nach dem 2:2 am Samstag gegen den SC Verl, dem siebten Spiel in Folge ohne Sieg, zur Tabellensituation. „Wir müssen einfach Punkt für Punkt holen. Man weiß nie, für was ein Punkt wie gegen Verl mal wichtig ist. Natürlich ist es gut, wenn mal ein Dreier dazukommt, damit du mal einen größeren Satz machst.“ Die nächste Chance auf den ersten Dreier seit dem 24. November (2:1 gegen Hannover II) haben die Kurpfälzer am Samstag (14 Uhr) im Südwest-Duell bei Aufstiegskandidat 1. FC Saarbrücken – es gibt einfachere Aufgaben.
Zwei Abgänge in die Regionalliga Südwest
Am letzten Tag des Winter-Transferfensters holten die Mannheimer am Montag keinen neuen Spieler mehr, es blieb bei den Nachverpflichtungen von Spielmacher Arianit Ferati (vereinslos) und Mittelstürmer André Becker (Leihe von Arminia Bielefeld). Das Duo verbesserte die Durchschlagskraft in der Offensive gegen Verl bereits erheblich.
Zwei Profis, die wenig oder keine Perspektive mehr auf Einsatzzeiten in der Rückrunde hatten, gab der SVW am Montag aber noch in die Regionalliga Südwest ab. Außenstürmer Minos Gouras wechselt zum FC Homburg, Offensivtalent Arlind Rexhepi wird zu den Stuttgarter Kickers verliehen, die von Marco Wildersinn (Hoffenheim II, Würzburger Kickers) trainiert werden.
Dänischer Erstligist an Okpala dran?
Der 21-jährige Rexephi war im Sommer vom Hamburger SV II verpflichtet worden, kam aber unter Trares nur zu einem siebenminütigen Kurzeinsatz gegen Energie Cottbus (0:1). Den Pfälzer Gouras hatte zu Saisonbeginn bereits Ex-Trainer Antwerpen aussortiert. Der Profi klagte sich zurück in den Trainingsbetrieb beim SVW, war aber nach einigen Nominierungen für den Spieltagskader zur Mitte der Hinrunde letztlich auch bei Trares komplett außen vor.
Das Portal „Reviersport“ berichtete zudem davon, dass der dänische Erstligist Lyngby BK Interesse an Stürmer Kennedy Okpala (20) gezeigt habe und bereits eine Ablösesumme im sechsstelligen Bereich in Aussicht gestellt habe, das Waldhof-Eigengewächs sich aber gegen einen Wechsel zu diesem Zeitpunkt entschieden habe. Okpala hat beim SVW noch einen Vertrag bis Sommer 2026.
Da sich für den vierten Torhüter Lucien Hawryluk kein Abnehmer fand, geht der SVW mit 28 Profis in die verbleibende Saison, die mit dem kleinen Derby in Saarbrücken am Samstag weitergeht. Der gegen Verl überzeugende neue Stürmer Becker hofft dann endlich auf die Trendwende. „Wir sind uns bewusst, dass wir auch mal wieder gewinnen müssen. Aber wir versuchen, bei uns zu bleiben und nicht groß auf andere zu schauen“, sagte der Waldhof-Angreifer.
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