Wiesbaden. Es war alles angerichtet für einen blau-schwarzen Partynachmittag in der hessischen Landeshauptstadt: Doch 3000 Waldhof-Fans traten nach der einer zu hoch ausgefallenen 0:3 (0:0)-Niederlage ihres Teams im Drittliga-Topspiel beim SV Wehen Wiesbaden frustriert die 90 Kilometer kurze Heimreise an. Nach einer anständigen ersten Halbzeit hatten sich die Mannheimer von Wehen nach der Pause den Schneid abkaufen lassen – Tore von Max Reinthaler (50.), Florian Carstens und Kianz Froese (73., Handelfmeter) waren die logische Folge des deutlichen Leistungsabfalls beim SVW im zweiten Durchgang. In der Tabelle fielen die Kurpfälzer vom dritten auf den sechsten Rang zurück und können am Montagabend noch von Dynamo Dresden (in Ingolstadt) überholt werden.
Trainer Christian Neidhart äußerte eine differenzierte Sicht auf die erste Niederlage nach zuvor drei Siegen in Folge. „Wir sind gut in die Partie reingekommen, meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht. Wir waren sehr spielbestimmend und hatten eine gute Restverteidigung. Leider hatten wir schon da im letzten Drittel wenig zu melden. In der ersten Halbzeit hatten wir einen Schuss auf ein Tor, in der zweiten Halbzeit einen Kopfball. Das ist dann auch zu wenig“, sagte Neidhart. Die ersatzgeschwächten, aber körperlich überaus robusten Wehener brachten sich letztlich mit fußballerisch biederen Mitteln auf die Siegerstraße. „Ich habe schon in der Pause gesagt, dass das Spiel über Standardsituationen entschieden wird, weil Wiesbaden sehr tief verteidigt hat. Das haben sie bärenstark gemacht“, meinte der SVW-Coach.
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Dem 1:0 von Max Reinthaler kurz nach der Pause ging ein Einwurf voraus, dann griffen weder Alexander Rossipal noch Fridolin Wagner energisch genug gegen Robin Heußer ein, der Abpraller landete direkt vor den Füßen des Wehener Innenverteidigers, der aus 16 Metern platziert ins Eck traf (50.). „Am Ende einer englischen Woche spielt dir eine Führung in die Karten. Dann war es für Mannheim schwer“, sagte Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski. Der SVW, der zu Beginn des zweiten Abschnitts bei einem Kopfball von Marten Winkler (47.) selbst eine gute Gelegenheit gehabt hatte, stemmte sich zwar gegen die Niederlage, fand aber weiter keine Mittel gegen die massive Deckung. „Wiesbaden hat keine Räume gelassen, da waren Brocken hintendrin und es war kein Durchkommen“, berichtete Stürmer Pascal Sohm, der später mit leichten Oberschenkelproblemen ausgewechselt wurde. Und dann habe der SVW in der zweiten Halbzeit „drei blöde Gegentore“ kassiert. „Wiesbaden hat auf diese Momente gewartet und sie dann auch genutzt“, erklärte Sohm.
Die Vorentscheidung in diesem Topspiel auf überschaubarem fußballerischem Niveau fiel in der 68. Minute, als Wiesbadens Carstens nach einer „Ping-Pong-Situation“ (SVW-Angreifer Toni Pledl) in Folge einer Ecke den Ball über die Linie stocherte. Dass Marten Winkler der Ball nach einer weiteren Ecke an die Hand sprang und Froese den fälligen Elfmeter zum 3:0 verwandelte (73.), war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr entscheidend. Der empfindliche Rückschlag gegen einen alles andere als übermächtig wirkenden Konkurrenten im Aufstiegsrennen saß. "Wir müssen jetzt die Köpfe hochbekommen und es am Samstag gegen Osnabrück wieder besser machen", forderte Neidhart.
- SV Wehen Wiesbaden: Lyska - Mockenhaupt, Carstens (84. Najar), Gürleyen, Reinthaler - Fechner, Jacobsen, Heußer, Ezeh - Froese, Hollerbach (73. Iredale).
- SV Waldhof: Bartels - Jans, Riedel, Seegert, Rossipal - Wagner (70. Malachowski), Bahn – Winkler (81. Schnatterer), Taz (59. Pledl) – Sohm (70. Kother), Martinovic (59. Ekincier).
- Tore: 1:0 Reinthaler (50.) 2:0 Carstens (68.) 3:0 Froese (73., Handelfmeter).
- Beste Spieler: Heußer, Carstens/Bartels.
- Gelbe Karten: Carstens, Jacobsen/ -.
- Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg).
- Zuschauer: 6826.
- Nächstes Spiel: SV Waldhof – VfL Osnabrück, Samstag, 25. März, 14 Uhr.
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