SV Waldhof - Nach einem 0:3 beim um Längen effizienteren Tabellenführer Magdeburg geht der SV Waldhof als Drittliga-Vierter in die Pause

0:3 in Magdeburg: Ernüchterung zum Jahres-Abschluss beim SV Waldhof

Von 
Thorsten Hof
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Vor dem Magdeburger Tor war der SV Waldhof nicht konsequent genug, auch Marcel Costly vergab eine Großchance. © Pix

Magdeburg. Ein letztes Mal in diesem Jahr dieselte sich der Mannschaftsbus des SV Waldhof vor der Magdeburger Arena für die lange Rückfahrt warm. Nach dem Top-Spiel beim Tabellenführer dürfte die Stimmung auf der Fahrt Richtung Kurpfalz etwas gedrückt gewesen sein. Ein klares 0:3 (0:2) im Gepäck und am Ende nur noch zu neunt auf dem Platz – die Zahlen sprachen am Ende ganz klar gegen die Mannheimer, was niemand in Abrede stellen wollte.

„Wenn man das Ergebnis und auch den Ballbesitz sieht, war das sicherlich eine verdiente Niederlage“, räumte etwa Routinier Marc Schnatterer ein, dass der Tabellenführer verdient die drei Punkte an der Elbe behielt. Er vergaß aber nicht anzumerken, dass es mit Blick auf die Großchancen der Mannheimer auch etwas anders hätte ausgehen können. „Da waren wir auf Augenhöhe“, meinte der 36-Jährige richtigerweise, die weitaus höhere Effizienz aufseiten des Spitzenreiters gab aber letztlich den Ausschlag.

Das große Manko der Mannheimer an diesem Tag, es deutete sich schon in der Startphase an. Der Waldhof begann auf vier Positionen verändert in einer 4-4-2-Formation mit Marcel Costly und Dominik Martinovic an vorderster Stelle – und dieses Duo hatte gleich nach dem Anpfiff zwei große Möglichkeiten. Vor allem Martinovics Heber (4.) hätte das Zeug zum Stimmungskiller vor den über 13 000 Fans gehabt, doch der Ball ging über das Tor. Besser machte es da Magdeburg nur wenig später. Einen verlängerten Eckball klärte Anton Donkor vor die Füße von Florian Kath – und es stand 1:0 (10.). „Das war ärgerlich, weil es eine klare Zuordnung gab“, sprach Trainer Patrick Glöckner von einem „dummen Tor“, das nun den Magdeburgern Rückenwind gab.

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SV Waldhof verliert Spitzenspiel in Magdeburg

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Es fehlt ein Unterschiedsspieler

Dass das 0:2 aus Waldhof- Sicht so nicht hätte fallen müssen, war ebenfalls klar. Doch Baris Atik durfte rund 35 Meter Anlauf nehmen, wurde vom indisponierten Marcel Gottschling nur begleitet, und im Strafraum konnte dann auch Jesper Verlaat nicht mehr eingreifen, worauf sich der Frankenthaler mit seinem zehnten Saisontor zum 2:0 bedankte (32.). Ein Unterschiedsspieler wie Atik, der schon die Ecke zum 1:0 getreten hatte, wurde im Gipfeltreffen auf Waldhof-Seite schmerzlich vermisst. Bis zur Halbzeit und Costlys Lauf allein auf FC-Torhüter Dominik Reimann (43.) war vom SVW dann auch nichts mehr zu sehen.

„So ein Rückstand macht natürlich was mit dir“, erklärte der wieder in die Startformation gerückte Kapitän Marcel Seegert die Phase nach dem nächsten Nackenschlag. „Da sind wir nur hinterhergelaufen“, beschrieb der Abwehrchef das Gefälle zwischen beiden Teams, doch geschlagen waren die Mannheimer noch lange nicht, wie die zweite Halbzeit zeigen sollte.



Nach dem Wechsel legte Glöckner schließlich gleich mehrfach Hand an das ursprüngliche Konzept. So korrigierte er seinen Fehlgriff mit Gottschling und stellte auf eine Dreier-Kette um, was sich sofort auszahlen sollte. Vor allem über die rechte Seite kamen die Mannheimer nun immer wieder rasant bis auf die Grundlinie, doch weder Martinovic (46.) noch Schnatterer (47.) brachten den Ball am hervorragend reagierenden Reimann vorbei. Rund 20 Minuten war der Waldhof nun sogar spielbestimmend, den Deckel machten aber die Magdeburger drauf. Jan-Luca Schuler zeigte den Mannheimern, wie man mit Großchancen umgeht. Er verwandelte einen Steilpass zum 3:0 (66.). Das war die Entscheidung. Endgültig chancenlos war der Waldhof, als Marco Höger mit Gelb-Rot vom Platz musste (70.). Dass ihm Adrien Lebeau später auch noch folgte (86.), war nur noch eine Randnotiz.

Magdeburg – SVW

  • 1. FC Magdeburg: Reimann – Obermair (57. Ceka), Tob. Müller, Bittroff (81.Jakubiak), Bell BellA. Müller, Condé (81. Rieckmann), Krempicki, Atik, Kath– Schuler (81. Knost).
  • SV Waldhof: Königsmann – Gottschling (46. Sommer), Verlaat, Seegert, Donkor (62. Jurcher) – Boyamba (46. Lebeau), Wagner, Höger, Schnatterer – Martinovic (71. Saghiri), Costly.
  • Tore: 1:0 Kath (12.), 2:0 Atik (32.), 3:0 Schuler (66.).
  • Gelbe Karten: Krempicki – Donkor, Lebeau, Sommer – Gelb-Rot: Höger (70.), Lebeau (86.) – Beste Spieler: Atik, Bittroff – Seegert.
  • Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin).
  • Zuschauer: 13421.

„Am Ende macht Magdeburg drei und wir null, das ist richtig kacke gelaufen, wenn man das so auf gut deutsch sagen will“, blickte Coach Glöckner nochmals auf die Bilanz vor dem Tor, die verdeutlichte, warum Magdeburg zum Jahresabschluss ganz oben steht und die Mannheimer eben „nur“ unter den direkten Verfolgern zu finden sind.

Umwerfen wird die Niederlage den SVW aber wohl eher nicht. „Deshalb muss man den Tag auch von zwei Seiten sehen“, meinte Mittelfeldmann Schnatterer. „Wir haben uns hier mehr erhofft und es nicht geschafft, etwas aufs Punktekonto draufzupacken. Mit ein paar Tagen Abstand und dem Blick auf das gesamte halbe Jahr können wir aber sagen, dass wir einen guten Weg eingeschlagen haben“, sagte Schnatterer, während Glöckner das Halbjahr sogar als „perfekt“ einordnete.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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