Sandhausen. Die alten Muster sind zurück am Hardtwald. Hatte der SV Sandhausen in den ersten Wochen der neuen Spielzeit eindrucksvoll gezeigt, wozu der stark besetzte Kader fähig ist, sahen die 2489 Zuschauer am Samstag das gegen die vermeintlich Kleinen in der Vorsaison häufig gezeigte Gesicht. Behäbiger Spielaufbau, mangelnde Gier und fehlende Durchschlagskraft sorgten für eine verdiente 0:1-Heimniederlage gegen den bis dato punktlosen Aufsteiger Hannover 96 II. Das Tor des Tages erzielte Verteidiger Lukas Wallner per Kopf nach einer Ecke (21.). Damit rutschen die Kurpfälzer nach drei Spieltagen vorübergehend auf Rang fünf der dritten Fußball-Liga ab.
„Die Problematik hatten wir schon letzte Saison. Es ärgert uns doppelt und dreifach, dass wir das nicht ändern konnten“, zeigte sich Sandhausens Schlussmann Nikolai Rehnen enttäuscht. Trainer Sreto Ristic bemängelte die fehlende geistige Frische und körperliche Präsenz. „Wir waren immer zu spät und hatten keinen Spielfluss“, sagte er konsterniert.
Hannover dominiert Anfangsphase beim SV Sandhausen
Die erste halbe Stunde ging an die Gäste aus Hannover, die den auf einer Position veränderten SVS (Greil für Mühling) mit hohem Anlaufen vor Probleme stellten und nach Ballgewinn schnell den Weg zum Tor suchten. Robin Kalem (10.), Sean Busch (13.) und Ben Westermaier (20.) konnten daraus aber noch kein Kapital schlagen. So sorgte ein Standard für die verdiente Führung für den Zweitliga-Nachwuchs.
Das erste Gegentor der Drittligasaison war ein Weckruf für die Hausherren, bei denen sich bis dato Fehler an Fehler gereiht hatte. Erst nach 34 Minuten schloss Dominic Baumann die erste gefällige Kombination mit einem strammen Schuss aus der zweiten Reihe ab, verfehlte den Kasten aber um Zentimeter. Der SVS kam nun besser ins Spiel, näherte sich durch Sebastian Stolze (36.) und Patrick Greil (38.) dem Tor der Niedersachsen. Ernsthaft gefordert wurde 96-Keeper Leon-Oumar Wechsel im ersten Durchgang aber nicht.
Sandhausen kommt gegen Hannover nicht zum Torabschluss
Der U19-Nationaltorhüter sollte auch in den zweiten 45 Minuten beschäftigungslos bleiben. Zwar übernahm die Ristic-Elf die Spielkontrolle und schnürte den Gegner zeitweise am eigenen Strafraum ein, doch fehlten zündende Ideen gegen die gut eingestellte Hannoveraner Defensive, die Ex-Sandhäuser Felix Göttlicher erst in der Nachspielzeit ergänzte. Mehr Gefahr als die eingewechselten Richard Meier und Tim Maciejewski versprühten da die offensiven Nadelstiche der Gäste über den umtriebigen Kalem (51., 76., 88.).
Der negative Höhepunkt, als Greil in der Nachspielzeit wegen Ballwegschießens mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, passte an diesem Samstagnachmittag ins Bild (90.+4). „Dieses Spiel brauchen wir nicht schönreden. Es war eine verdiente Niederlage“, bilanzierte Stürmer Baumann ernüchtert.
Sandhausen: Rehnen - Lewald, Schikora, Lorch - Ehlich (79. Girdvainis), Halimi (33. Mühling), Schikora, Greil, Stolze - Iwe (64. Maciejewski), Baumann (64. Meier), Otto (46. Wolf).
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