Fußball-Regionalliga

SV Sandhausen empfängt in Fußball-Regionalliga die Offenbacher Kickers

Trainer Olaf Janßen blickt auf die Partie des Fußball-Regionalligisten SV Sandhausen im heimischen Hardtwaldstadion gegen die Offenbacher Kickers voraus.

Von 
Michael Wiegand
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Zusammenhalt scheint beim arg verletzungsgeplagten SV Sandhausen auch gegen die Offenbacher Kickers gefragt zu sein. © SV Sandhausen

Sandhausen. „Was mich seit dem ersten Tag an meiner Aufgabe in Sandhausen reizt, ist auch das, was mich jetzt dazu bringt, diesen Weg weiter zu beschreiten“, betont Olaf Janßen im Vorfeld des Gastspiels der Offenbacher Kickers am Freitagabend, 19 Uhr, am Hardtwald. Der Cheftrainer des weiterhin kriselnden Fußball-Regionalligisten SV Sandhausen malt dazu im Gespräch mit dieser Zeitung das Bild eines Hauses, das von Grund auf neu gebaut werden muss - und zu etwas Dauerhaftem werden soll.

„Danach habe ich gesucht und beim SV Sandhausen gefunden“, sagt der 58-Jährige. Es seien die engen Strukturen am Hardtwald ohne „tausende Gremien, klein, aber absolut professionell“, der Austausch mit dem Menschen vom Präsidenten bis zum Greenkeeper und mit entwicklungsfähigen Spielern, die diesen Reiz ausmachten. Dass er einen komplett neuen Kader habe aufbauen „müssen“, sei ein Bonus gewesen, etwas, das „mir bekanntermaßen schon immer Spaß gemacht hat“.

SV Sandhausen: Lazarett des Fußball-Regionalligisten leert sich

Bei diesen Worten schweift Olaf Janßen ein wenig ab. „Dieser als ,Dorfclub‘ abgetane SVS ist überaus familiär, über Jahrzehnte ist hier eine treue Anhängerschaft gewachsen, die uns - besonders zu Beginn der Saison und trotz aller Rückschläge auch jetzt noch - eindrucksvoll unterstützt. Das ist schon etwas Außergewöhnliches... Dass nach einem kompletten Umbruch zunächst mehr Minus- als Plussachen auf uns zukommen werden, wussten wir, dass es so brutal werden würde, dachten wir aber nicht.“

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Als Entschuldigung für die gezeigten Leistung lässt Janßen englische Wochen und Verletzungen allerdings nicht gelten. „Wir müssen mit der Überzeugung auf den Platz gehen, dass wir gewinnen können. Wir müssen Power und Gier auf den Platz bringen!“ Die Tatsache, dass er phasenweise auf zehn seiner 23 Spieler verzichten musste, ändere nichts an seinem Wunsch, möglichst oft zu gewinnen. Je größer der Stein auf dem Weg, desto schöner das Erreichen des Ziels, sagt er. „Wir jammern nicht, wohlwissend, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der SVS bleibt mein Wunschprojekt und ich gehe da gerne voran. Es erfüllt mich seit dem ersten Tag - Es war die absolut richtige Entscheidung.“

Auch jetzt noch, da nach gefühlt einem Dutzend englischer Wochen und der zahlreichen Verletzungen der ohnehin kleine Kader auf die Hälfte geschrumpft ist? „Ja, auch jetzt noch! Gerade jetzt noch“, unterstreicht Janßen vehement. Zudem leere sich das Lazarett langsam. Louis Kolbe und Luca de Meester hätten nach ihren krankheitsbedingten Ausfällen bereits in Trier wieder gespielt und trainierten in normalem Umfang, Leon Ampadu brauche noch ein wenig, dürfte allerdings nach den englischen Wochen einsatzfähig sein, während Jannik Graf, Denis Pfaffenrot und auch Melvin Ramusovic weiter definitiv ausfallen werden.

„Rückkehrer“ sollen SV Sandhausen stabilisieren

Die Rückkehr der Verletzten und Kranken sollte Stabilität ins Spiel des SVS bringen. „Dass man bei unserer Spielweise von hinten heraus des Öfteren den Ball mal in der eigenen Hälfte verliert, ist eine logische Erscheinung“, meint Janßen, der seine Aufgabe auch darin sieht, „den Jungs von außen die Sicherheit zu vermitteln, den Ball eben nicht zu verlieren“. Der Prozess, Fußballern das „Gegen-den-Ball-Spielen“, das sie vielleicht nicht in ihrer DNA hätten, zu vermitteln, sei mitunter schwer. „Wir führen daher viele Gespräche mit den Jungs, da ist viel Anpassung nötig. Und das kann ziemlich schmerzen.“ Angesprochen werde dieses Manko in aller Konsequenz und Schärfe. „Da ist nix mit ,in den Arm nehmen‘...“

Die Offenbacher Kickers bezeichnet Janßen als „Schwergewicht“ der Liga, das mit Sicherheit ebenfalls mit der aktuellen Tabellensituation nicht zufrieden sei. 17-mal fingen sich die auf Rang zehn stehenden Gäste in acht Partien bereits Gegentreffer, Sandhausen sogar 19-mal. „Für beide Teams wird das ein emotionales Duell und Offenbach will bei uns sicher den Bock umstoßen.“

Entsprechend wird wohl auch dieses Spiel dem SV Sandhausen auf die eine oder andere Weise wehtun. Aber das gehört nunmal zum Lernprozess auf dem Weg, den Olaf Janßen mit den Hardtwaldkickern beschreitet.

Redaktion

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