3. Fußball-Liga

Kaderumbau beim SV Sandhausen: Neue Achse in neuer Umgebung

Die Neuzugänge freuen sich auf die Region und haben höhere Ansprüche als die Verantwortlichen. Neue Spieler wie Dominic Baumann und Marco Schikora bringen Erfahrung und Ambitionen mit, um in der kommenden Saison erfolgreich zu sein.

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Nicolai Lehnort
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Nach vier Jahren im Osten der Republik läuft Marco Schikora nun für den SV Sandhausen auf. Dem 29-Jährigen gefällt die schöne Kurpfalz. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Sandhausen. Noch ist der Kaderumbau beim SV Sandhausen nicht beendet. Auf den Schlüsselpositionen ist der Fußball-Drittligist aber bereits gut besetzt. Mit der Achse in Abwehr, Mittelfeld und Sturm zeigt der neue Trainer Sreto Ristic sich zufrieden. „Das sind Jungs, die die 3. Liga kennen und gestandene Spieler sind“, sagt er über die Neuzugänge. Sie werden diese Achse in der kommenden Spielzeit bilden. Und sie sind im Gegensatz zum ehemaligen SVS-Profi Ristic fremd in diesem Teil der Republik.

Dominic Baumann etwa spielte zuvor unter Ristic für den Halleschen FC. Abgesehen von einigen Jahren bei den Würzburger Kickers und der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg verbrachte der Stürmer seine gesamte Karriere im Osten Deutschlands. Für den in Sachsen geborenen 29-Jährigen ist Sandhausen die am weitesten von der Heimat entfernte Station.

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Im Abstiegskampf traf Baumann in der abgelaufenen Spielzeit 15-mal für den HFC. Jetzt will er „auch im Südwesten zeigen, was ich kann – darauf habe ich Bock.“ Über sein neues Umfeld weiß der bullige Torjäger noch nichts. „Ich war immer nur zum Fußballspielen hier“, sagt Baumann über die Region.

Schikora über seine Zeit bei Zwickau und Aue: „Vorfälle, die nicht schön waren“

Ostdeutschland erstmal den Rücken gekehrt, hat auch Marco Schikora. Die vergangenen vier Jahre hat der Mittelfeldspieler in Sachsen verbracht, jeweils zwei beim FSV Zwickau und bei Erzgebirge Aue – und er ist froh, nun in der Kurpfalz zu leben. Denn im Osten „hat es ein paar Vorfälle gegeben, die nicht so schön waren“, erzählt der 29-Jährige. Was genau vorgefallen ist, möchte Schikora nicht verraten. „Das sind private Sachen.“ Es habe aber nichts mit den Vereinen zutun gehabt, „sondern mit den Städten“.

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Umso glücklicher ist der Neuzugang nun, in der Gegend rund um Heidelberg leben und arbeiten zu dürfen. „Die Region ist wunderschön, die Leute sind lieb“, sagt Schikora über seine ersten beiden Wochen. Im Vergleich zu Sachsen meint er sogar: „Vom Gefühl her ist das ein anderes Land.“ Heidelberg, das in Studien zu Lebensqualität und Nachhaltigkeit regelmäßig Spitzenplätze belegt, scheint es Schikora angetan zu haben. Zudem weht am Neckar ein anderer politischer Wind, war die Stadt bei der Europawahl im Juni doch der einzige grüne Fleck unserer Region. Im Gegensatz zu seiner alten Heimat Sachsen, wo beinahe jeder Dritte der AfD seine Stimme gab, kam die Partei in Heidelberg lediglich auf sieben Prozent.

Schikora als unermüdlicher Kämpfer auf dem Platz

Hundert Prozent heißt es für den Sechser, wenn er auf dem Platz steht. Dauerbrenner Schikora verpasste in den letzten vier Jahren in der 3. Liga von insgesamt 152 Spielen lediglich 20 Minuten und gilt als Wadenbeißer. „Ich gehe gerne dahin, wo es wehtut“, sagt er über sich selbst. „Einer, der auf dem Platz nie aufgibt.“ Ein Spielertyp, der dem SVS vergangene Saison gefehlt hat.

Schikora hatte gehofft, mit den Veilchen den Weg in die 2. Liga gehen zu können, scheiterte aber genau wie sein neuer Arbeitgeber an der Mission Aufstieg. In Sandhausen würden sich die Ambitionen des Vereins mit den persönlichen decken. Und die lauten: „Mein Ziel ist es, einmal in der 2. Liga zu spielen.“ Damit lässt der Neuzugang aufhorchen. Denn die Verantwortlichen rund um Trainer Ristic und Sportdirektor Matthias Imhof vermeiden aktuell Aussagen zu Saisonzielen.

Nicht nur Neulinge, auch alte Gesichter gehen die neue Spielzeit mit forscheren Tönen als die Vereinsspitze an. „Letzte Saison war unser Ziel der Aufstieg, deshalb wird es auch dieses Jahr so sein“, sagte etwa Torhüter Nikolai Rehnen.

Dennis Diekmeier in neuer Rolle als Co-Trainer beim SV Sandhausen

Rehnen gehört auch zu jenen Akteuren, die in der vergangenen Spielzeit noch mit Dennis Diekmeier auf dem Platz standen. Jetzt gibt der Routinier seine Kommandos in neuer Rolle. „Das ist schon witzig“, meint der Keeper über den ehemaligen Mitspieler in der Co-Trainer-Rolle. Diekmeier im dem Trainerteam vorbehaltenen roten Pulli zu sehen, sei „noch ungewohnt“. Das wird es aber auch für „DD“ sein.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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