Mannheim. Vier Spieltage ist die neue Saison der Handball-Bundesliga nun schon alt, doch so richtig angekommen fühlt sich Sebastian Hinze in der Spielzeit 2023/24 noch nicht. Die ersten Heimspiele gegen Stuttgart und Kiel mussten wegen anderweitiger Belegungen der SAP Arena gleich in den Oktober und November verlegt werden. Der Liga-Spielplan hatte deshalb zunächst nur die Auswärtsfahrten nach Göppingen und Hannover im Angebot. Am Montag (19 Uhr, SAP Arena) steht nun aber endlich der Auftakt in der gewohnten Umgebung an. Gegner ist der HC Erlangen.
„Das war ein komischer Start in die Saison. Irgendwie fehlt das Gefühl, in so einem richtigen Bundesliga-Rhythmus zu sein“, verweist Hinze zudem auf die Herausforderungen in der European-League-Qualifikation gegen Vardar Skopje. „Deshalb ist die Vorfreude jetzt sehr groß, endlich das erste Heimspiel in Mannheim zu haben.“
Dass es dabei ausgerechnet mit dem neuen Spieltermin an einem Montagabend losgeht, ist für den Coach des Pokalsiegers eher zweitrangig. „Wir sind ja mittlerweile an fast allen Tagen am Ball. Insofern ist das eher untergeordnet. Ich hoffe jedenfalls, dass der Termin gut angenommen wird und wir Stimmung in die Bude bekommen“, sagt Hinze, der auf die Unterstützung der Löwen-Fans setzt.
Fans noch zurückhaltend
Mit Blick auf die Vorverkaufszahlen scheinen die Anhänger der Badener mit dem neuen Format aber noch ein wenig zu fremdeln. Bis Freitagmittag waren rund 4500 Tickets im Vorverkauf weggegangen. „Die Leute sind noch etwas zurückhaltend“, beschreibt Löwen-Sprecher Rüdiger Ofenloch die bisherige Resonanz, verweist aber auch darauf, dass der komplette Vorverkauf noch in den Ferien lag. „Da läuft es zunächst immer etwas schleppend“, sagt Ofenloch, der hofft, die 5000er-Marke noch zu knacken. Schließlich soll auch der Rückhalt im eigenen „Wohnzimmer“ entsprechend sein, um den ersten Liga-Sieg perfekt zu machen, nachdem die bisherige Ausbeute von 1:3-Zählern deutlich unter den eigenen Erwartungen geblieben war.
„Wir haben einen Punkt und ich hätte gern vier gehabt“, stellte auch Hinze klar, dass ihm der Auftakt gar nicht gepasst hat. „Das geht den Jungs übrigens genau so. Das heißt nicht, dass wir die Erwartungshaltung haben, am Ende der Saison mit neun Minuspunkten dazustehen“, relativiert der 44-Jährige und verweist auf „zwei schwere Auswärtsspiele“ bei Frisch Auf und den Recken aus Hannover. „Das kann man alles einordnen und erklären, aber meine ehrliche Meinung ist: Ich hätte gerne beide Spiele gewonnen.“
Im Weg stand den Löwen auch eine Vielzahl von technischen Fehlern, die im Vergleich zum Auftakt in Göppingen zwar etwas reduziert werden konnte, in Relation zum Gegner aber immer noch zu hoch war, um etwas mitzunehmen. Vor allem vom Gegner unbeeinflusste Ballverluste taten den Löwen dabei besonders weh. Hier ist Hinze aber zuversichtlich, die Fehlerquote bald reduzieren zu können.
Nachrücker für Zacharias gesucht
„Dass wir in einer ganz neuen Rückraumkonstellation ein paar Fehler mehr machen als andere – dafür habe ich eine Akzeptanz. Aber wir hatten auch viele einfache Ballverluste, die wir sicher einfacher abstellen können und das ist jetzt die Hauptaufgabe“, so Hinze, der schon gegen Erlangen um den Ex-Löwen Gedeon Guardiola Besserung erwartet. Sorgenfalten dürfte dem Löwen-Trainer zuletzt mal wieder die personelle Situation auf die Stirn getrieben haben. Mit Lion Zacharias verletzte sich schließlich ein Teil des jungen Löwen-Duos auf Linksaußen. Hier soll über das Wochenende entschieden werden, wer aus der zweiten Mannschaft oder der A-Jugend den freien Kader-Platz hinter David Móré einnehmen soll.
Aufgrund der überschaubaren Ausfallzeit von Zacharias, der sich im Training eine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel zugezogen hatte, schloss Hinze eine weitere Nachverpflichtung aus: „Das bekommen wir so hin.“
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