Flensburg. Es begann mühsam – und endete mit einem ungefährdeten Sieg. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat am Donnerstag ihren ersten Härtetest vor der Weltmeisterschaft in Norwegen, Dänemark und Kroatien gewonnen. Vor 5569 Zuschauern in der ausverkauften Flensburger Arena gelang ein 32:25 (13:13)-Erfolg über Brasilien. Allerdings überzeugte der Olympia-Zweite erst nach dem Seitenwechsel.
Torwart David Späth fand trotzdem, dass es sein Team „ganz gut gemacht“ habe und verwies auf die Umstände: „Viele Spieler waren zu Beginn der Trainingswoche krank und schwierige Phasen werden wir auch bei der WM erleben. Deswegen bin ich froh, dass wir diese Aufgabe gelöst haben.“ Beste deutsche Torschützen waren Renars Uscins, Marko Grgic und Lukas Zerbe mit jeweils vier Treffern.
Am Samstag (16.30 Uhr) bekommt es die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Hamburg erneut mit den Brasilianern zu tun, am Montag erfolgt die Abreise ins WM-Quartier im dänischen Silkeborg. Zwei Tage später (Mittwoch, 20.30 Uhr) steht der Turnierstart gegen Polen an, am Freitag (17. Januar, 20.30 Uhr) geht es gegen die Schweiz. Zum Vorrundenabschluss treffen die Deutschen am Sonntag (19. Januar, 18 Uhr) noch auf Tschechien. „Das ist eine sehr ausgeglichene Gruppe“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason, der seine Mannschaft dennoch in der Favoritenrolle sieht. Eine andere Meinung kann und darf es allerdings auch nicht geben.
Schwacher Start nach vielen Umstellungen gegen Brasilien
Gegen Brasilien beorderte Gislason zunächst nur zwei Spieler aus der vermeintlichen Startformation aufs Feld: Julian Köster und Kapitän Johannes Golla. Im Tor startete Späth von den Rhein-Neckar Löwen, sein Club-Kollege Juri Knorr blieb erst einmal draußen.
Die vielen Umstellungen machten sich von Beginn an bemerkbar, aus dem Rückraum strahlte das DHB-Team wenig bis gar keine Torgefahr aus. Drei eigene Treffer nach 13 Minuten sprachen für sich. Und entsprechend konnte sich der Olympia-Zweite glücklich schätzen, zu diesem Zeitpunkt nur mit 3:6 (13.) zurückzuliegen. Denn auch die Brasilianer erlaubten sich in diesem Duell auf überschaubarem Niveau einige haarsträubende technische Fehler und Ballverluste.
Defensive stabil, Offensive verbessert sich nach Wechseln
Nach einer Auszeit von Gislason fand die deutsche Mannschaft aber etwas besser in die Partie. Vier Paraden von Späth ebneten den Weg zum 8:8 (22.), im Mittelblock deckten nun Justus Fischer und Lukas Stutzke. „Sie verstehen sich blind“, sagte Gislason mit Blick auf das Duo von der Bundesliga-Überraschungsmannschaft TSV Hannover-Burgdorf.
Die Deckung war allerdings auch nicht das Problem des DHB-Teams, sondern der Angriff. Erst mit der Hereinnahme der Olympia-Helden Uscins und Knorr kam ein wenig mehr Spielfluss auf. Und im Gegensatz zu Franz Semper überzeugte Uscins auch mit Zug zum Tor und Abschlussstärke.
DHB-Team dreht Spiel mit starker Besetzung und solider Defensive
Nach dem 13:13-Pausenstand sah die deutsche Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchgangs schon mehr nach WM-Startformation aus: Lukas Mertens und Timo Kastening auf den Außenpositionen, Golla am Kreis, im Rückraum spielten Knorr, Köster und Uscins. Einzig Stammkeeper Andreas Wolff blieb auf der Bank. Es gab aber auch keinen Grund für einen Wechsel, zumal Späth in den zweiten Durchgang gleich mit der nächsten Parade startete.
Beim 14:13 (33.) ging das DHB-Team erstmals in Führung und baute den Vorsprung danach über 18:16 (39.) auf 21:17 (42.) aus. Im Tor rückte anschließend Joel Birlehm zwischen die Pfosten, der in der nächsten Woche aber vermutlich nicht mit nach Dänemark reisen wird. Er ist die Nummer „1c“, wie Gislason sagte: „Joel weiß, dass er unser dritter Mann ist und hat kein Problem damit.“
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