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Später Schock für die Rhein-Neckar Löwen

Die Rhein-Neckar Löwen zeigen gegen die SG Flensburg-Handewitt das, was man in dieser Saison oft vermisste. Spät kassieren die Badener den Ausgleich zum 29:29-Endstand

Von 
Marc Stevermüer
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Mannheim. Was für ein Krimi: Am Ende fehlten den Rhein-Neckar Löwen zwei Sekunden zur Überraschung gegen die SG Flensburg-Handewitt. Kurz vor dem Abpfiff kassierte der Handball-Bundesligist den Treffer zum 29:29 (13:12)-Endstand. Johannes Golla schockte die Badener, die zwar enttäuscht das Feld verließen, aber eine gute Leistung zeigten.

Die Löwen starteten mit einer Parade von Torwart Joel Birlehm in die Partie, sein Gegenüber Kevin Møller zeigte in den ersten drei Minuten aber gleich drei Glanztaten. Und so sollte es in der ersten Halbzeit auch weitergehen. Birlehm spielte stark, Møller hielt wie ein Außerirdischer – war das eine oder andere Mal dann aber doch machtlos. Zum Beispiel bei Juri Knorrs feinem Treffer zum 5:3 (9.). Keine Frage: Die Badener waren trotz des bestens aufgelegten SG-Torwarts von Beginn an gut im Spiel, Trainer Ljubomir Vranjes wechselte auch früh sehr viel. Erst spielte Ymir Gislason in der Abwehr und am Kreis, dann Kristjan Horzen für den Isländer in der Offensive und Ilija Abutovic übernahm den Part im Innenblock neben Mai Patrail.

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Dies bedeutete aber auch, dass der zweifache deutsche Meister zwei Abwehr-Angriff-Wechsel organisieren musste. Eine bekannte Schwachstelle, die die Norddeutschen im ersten Durchgang ein paar Mal mit blitzsauberem Tempospiel bestraften. „Flensburg ist zu Beginn einfacher zu Toren gekommen. Aber dann haben wir uns in der Abwehr gesteigert“, sagte der verletzt zusehende Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer in der Halbzeitpause.

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Nach dem 6:8 (15.) und einer Auszeit von Trainer Vranjes lief es in der Offensive flüssiger für die Mannheimer, die sich zuvor aus dem gebundenen Spiel kaum klare Möglichkeiten erspielt hatten und wenig Torgefahr aus dem Rückraum ausstrahlten. Dann aber trafen Andy Schmid und Niclas Kirkeløkke aus der Distanz zum 8:8 (19.), zu diesem Zeitpunkt hatten die Badener bereits auch auf der Linksaußenposition ihr Personal getauscht. Benjamin Helander ließ einen Siebenmeter und einen freien Wurf aus und wurde gegen Youngster Lion Zacharias ausgetauscht, der seine erste Chance auch gleich vergab.

Vor 5144 Zuschauern ließen sich die Badener von der unglaublichen Møller-Show im Flensburger Tor aber nicht entmutigen. Knorr – der sich im ersten Durchgang gleich fünf Fehlwürfe leistete, sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen ließ – besorge das 9:9, nur neun Sekunden später aber traf wieder Flensburg zum 9:10. (21). Wieder einmal klappte die Wechselei bei den Badenern nicht schnell genug. Mit dem Halbzeitpfiff zeigte Møller gegen Horzen seine 16. Parade, was ihm eine kaum zu glaubende Quote von 57 Prozent einbrachte. Und trotzdem führten die Löwen mit 13:12 – was viel über dieses verrückte Spiel aussagte.

Møller führte sich direkt nach dem Seitenwechsel mit der nächsten Glanztat gegen einen Rückraumwurf von Kirkeløkke ein, doch gegen Gislason war er machtlos. Die Löwen forcierten nun das Kreisspiel über den Isländer, der zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich zweimal traf und auch das 17:16 (35.) besorgte. Er und der nimmermüde Knorr waren es nun, die das Angriffsspiel prägten. Dafür ließen die Badener aber in der Deckung nach, auch Birlehm bekam keinen Ball mehr zu fassen und Flensburg legte ein 23:20 (43.) vor. Mikael Appelgren übernahm im Löwen-Tor, Flensburg machte Fehler und die Badener kamen mit einem 4:0-Lauf zum 24:23 (45.). Albin Lagergren erhöhte auf 26:24 (47.), in Ballbesitz vergaben die Löwen danach zweimal durch Ballverluste sogar eine Drei-Tore-Führung. Im Angriff gingen nach und nach Ideen und Kraft aus. Es war eine Willensleistung von Schmid, dass er bei angezeigtem Zeitspiel 21 Sekunden vor dem Abpfiff zum 29:28 traf. Doch Golla hatte das letzte Wort.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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