Mannheim. „David, David, David!“ Die Fans der Rhein-Neckar Löwen feierten nach dem 31:28-Heimsieg ihrer Mannschaft gegen den ThSV Eisenach lautstark ihren Torwart. Der 23-Jährige avancierte zum Spieler der Begegnung und stand danach am Mikrofon. „Wir hatten uns auf ein schwieriges Spiel gegen Eisenach eingestellt. Und es ist auch diesmal wieder eklig gewesen. Die Eisenacher haben uns die kompletten 60 Minuten lang gefordert, aber wir konnten die zwei Punkte holen“, sagte Späth, der im Spiel zehn wichtige Paraden hatte – zwei davon bei Siebenmetern.
Richtig laut wurde es in der Halle, als Stadionsprecher Kevin Gerwin den Nationaltorhüter auf seine vorzeitige Vertragsverlängerung ansprach. Späth hatte bis dahin einen Kontrakt bis 2027. Der Keeper unterschrieb nun für zwei weitere Jahre und band sich somit bis 2029 an die Löwen.
Bei dem großen Applaus in der Halle klatschte Späth sichtlich gerührt mit. „Die Entscheidung ist mir nicht schwergefallen. Ich komme von hier. Die Wochen mit Maik Machulla haben mich überzeugt, dass wir etwas Großes am Laufen haben“, sagte der Torwart und machte klar: „Wir brauchen unsere Zeit, aber ich will mithelfen, dass wir bald wieder ganz oben mit dabei sind.“
Viele Vereine hatten Interesse am Lauterer David Späth
Die Entscheidung ist ein wichtiges Zeichen. Späth hat sich mit ganz starken Leistungen zur Identifikationsfigur bei den Rhein-Neckar Löwen gemacht. Die Bundesliga-Konkurrenten der Mannheimer und auch mehrere europäische Spitzenvereine hatten Interesse am gebürtigen Kaiserslauterer, der 2018 in die Löwen-Akademie kam, mit der A-Jugend schon ein Jahr später Deutscher Vizemeister wurde und 2020 mit 18 Jahren sein Bundesliga-Debüt feierte.
Beim DHB-Pokalsieg 2023 der Löwen ging sein Stern voll auf. Im Final Four war der junge Torwart mitentscheidend für den Triumph. Im selben Jahr wurde der Pfälzer in die Nationalmannschaft berufen und ist seitdem dort fester Bestandteil. Bei Olympia in Paris 2024 gewann er mit Deutschland Silber. Mittlerweile hat Späth schon über 100 Pflichtspieleinsätze für die Löwen gemacht. Und es werden wohl noch viele mehr.
„David verkörpert wie kaum ein anderer die Löwen-DNA“, lobte Uwe Gensheimer, der Sportliche Leiter der Gelben und selbst eine lebende Klublegende, und betonte: „Er hat sich gegen starke Konkurrenten durchgesetzt und sich so zu einem internationalen Top-Torhüter entwickelt. Genau deshalb ist er für mich eine feste Größe in der Nationalmannschaft. Seine Identifikation mit dem Verein und der Region ist außergewöhnlich – und genau diese Spieler sind es, die unsere Zukunft prägen.“
Löwen-Cheftrainer Maik Machulla stimmte dem voll zu und stellte nicht nur die sportlichen Qualitäten seines Torhüters, sondern auch die charakterlichen Eigenschaften des 2,02-Meter-Hünen in den Fokus: „David ist nicht nur ein herausragender Keeper, sondern auch ein emotionsgeladener Mentalitätsspieler. Er strahlt Ruhe aus, gibt unserer Abwehr Sicherheit und übernimmt in der Mannschaft, auch in seinem jungen Alter, schon viel Verantwortung. Es ist eine große Freude, mit David langfristig zu planen und zusammenzuarbeiten.“
Für Späth gab es am Samstag auch ein Wiedersehen mit seinem Ex-Coach Sebastian Hinze. „Es ist komisch gewesen. Aber im Lauf des Spiels ist das Gefühl schnell verflogen“, sagte der Löwen-Keeper.
Mit 6:2 Punkten haben die Mannheimer in der Bundesliga einen ordentlichen Start hingelegt. Die Eisenacher, in der Vergangenheit immer ein Angstgegner für die Löwen, kämpften. Doch so richtig gefährdet schien der Sieg der Gelben nie. Das lag vor allem an einem: David Späth.
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