Handball

Poker um Rhein-Neckar Löwe Jaganjac: Der Stand der Dinge

Streng genommen muss Halil Jaganjac die Rhein-Neckar Löwen im Sommer verlassen. Doch es ist Bewegung in die Sache gekommen.

Von 
Marc Stevermüer
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Halil Jaganjac möchte unbedingt bei den Löwen bleiben. © Max Krause

Mannheim. Zur kroatischen Nationalmannschaft hat er es noch nicht geschafft. Es wäre gewiss auch zu viel des Guten und vielleicht auch ein wenig kitschig gewesen, wenn Halil Jaganjac an diesem Sonntag in Oslo nach mehr als zweijähriger Verletzungspause auch noch um WM-Gold spielen würde. Im vorläufigen und 35 Spieler umfassenden Turnieraufgebot stand der 26-Jährige zwar, doch ihm war von vornherein klar, dass er diese Strapazen nicht auf sich nehmen möchte. Schließlich stand der Rückraumspieler erst im Dezember erstmals nach mehreren Schulteroperationen wieder für die Rhein-Neckar Löwen in der Bundesliga auf dem Feld. Die kroatische Nationalmannschaft muss deshalb noch ein wenig auf ihn warten.

Beim Trainingsstart der Mannheimer Mitte Januar wirkte Jaganjac bei den Löwen mit, zuletzt beim 35:34 (17:16)-Testspielsieg über den Ligarivalen HC Erlangen erzielte der Rückraum-Rechtshänder zwei Tore. Er bringt sich also in Form, nachdem ihn Ende des vergangenen Jahres noch leichte Adduktorenprobleme geplagt hatten. „Eine Belastungsreaktion“, sagt Trainer Sebastian Hinze. Mittlerweile zieht Jaganjac im Training wieder voll mit und scheint bereit zu sein für die Fortsetzung der Bundesligasaison. Am 9. Februar müssen die Mannheimer beim HSV Hamburg ran.

Ablösevereinbarung mit Kielce muss noch gefunden werden

Nach Informationen dieser Redaktion sieht es gut aus, dass der Kroate den Löwen auch über diese Saison hinaus erhalten bleibt. Die Gespräche zwischen Club und Spieler verlaufen erwartungsgemäß harmonisch, nachdem Jaganjac bereits nach seinem Comeback im Dezember eine Art Liebeserklärung abgegeben hatte.

„Die Löwen sind ein überragender Club, ich spiele in der stärksten Liga der Welt, meine Schwester wohnt in Heilbronn. Das fühlt sich wie meine zweite Heimat an. Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern“, sagte der Rechtshänder und dankte dem Verein: „Ich habe in der schwierigsten Zeit meiner Karriere eine große Unterstützung durch den ganzen Verein erfahren. Solch ein Vertrauen in einen Spieler, der zwei Jahre weg ist – das nötigt mir großen Respekt ab. Auch die Fans haben mich nicht vergessen.“

Löwen-Trainer Sebastian Hinze bereitet sein Team aktuell für die zweite Saisonhälfte vor. Zuletzt gab es einen 35:34-Testspielsieg gegen den HC Erlangen. © picture alliance/dpa

Jaganjac war 2022 zum zweifachen Meister und Pokalsieger gewechselt, er ist aber nur vom polnischen Spitzenverein KS Kielce ausgeliehen und steht dort ab kommendem Sommer noch für ein Jahr unter Vertrag. Es muss also noch eine Ablöseregelung zwischen beiden Clubs gefunden werden, was jedoch keine unüberwindbare Hürde mehr zu sein scheint. Zumal Jaganjac sich klar zu den Löwen bekannt hat und sich mit den Mannheimern einig über eine gemeinsame Zukunft ist.

Außer Frage steht: Erreicht der Kroate wieder die Form, die er vor seiner Verletzung hatte, kann er mit seinen Qualitäten im Mittelblock und Angriff ein echter Unterschiedsspieler sein. Mal ganz abgesehen davon, dass die Löwen in der kommenden Saison voraussichtlich ohne den jetzigen Abwehrchef Olle Forsell Schefvert auskommen müssen. Sein Wechsel zum Bundesliga-Spitzenreiter MT Melsungen zeichnet sich immer mehr ab.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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