Mannheim. Es könnte anstrengend werden – und kräftezehrend. „Ich hätte mich gerne in Form gebracht, aber das hat nicht ganz geklappt. Ich muss mal schauen, wie lange ich durchhalte“, scherzt Uwe Gensheimer vor seinem Abschiedsspiel an diesem Dienstag (19 Uhr) in der Mannheimer SAP Arena. Eine Auswahl des früheren Weltklasse-Linksaußen und jetzigen Sportchefs der Rhein-Neckar Löwen wird dann die aktuelle Profimannschaft des Bundesligisten herausfordern. Ein schwieriges Unterfangen. Gerade mit Blick auf die Fitness. Doch Gensheimer stellt klar: „Ich will gewinnen.“
Viele langjährige Weggefährten werden zum allerletzten Auftritt des waschechten Mannheimers kommen. Und vor allem kehren einige Löwen-Legenden zurück, deren Namen auf Bannern unter dem Dach der SAP Arena hängen. Als höchste Form der Ehrerbietung, die auch Gensheimer erfahren hat.
Club-Legenden in Mannheim unter sich
Natürlich ist der jetzige Schweizer Nationaltrainer Andy Schmid beim Abschiedsspiel seines früheren Mitspielers dabei, nachdem Gensheimer ihm den Einstieg bei dem nordbadischen Bundesligisten vor vielen Jahren extrem erleichtert hatte. „Als ich 2010 zu den Löwen kam, war er eine große Stütze für mich. Ich bekam zunächst nicht so richtig Boden unter meine Füße. Es war eine schwierige Zeit - aber Uwe war für mich da. So wie man sich das von einem Kapitän wünscht“, erinnert sich Schmid, der gemeinsam mit Gensheimer 2016 Meister und 2013 EHF-Pokalsieger wurde und nach anfänglichen Problemen fünfmal die Auszeichnung als Bundesliga-MVP einheimste.
In dieser Zeit ebenfalls dabei: Kim Ekdahl du Rietz, Alexander Petersson und Marius Steinhauser. Sie alle stehen am Dienstag ebenso auf dem Feld wie Gudjon Valur Sigurdsson und Hendrik Pekeler. Auf der Bank wird sitzen: der dänische Weltmeistertrainer Nikolaj Jacobsen, der die Löwen zu zwei Meisterschaften (2016, 2017) und einem Pokalsieg (2018) führte.
Viele gemeinsame Jahre in der Nationalmannschaft verbrachte Gensheimer mit Steffen Weinhold, Kai Häfner und Martin Strobel. Sie alle kommen nach Mannheim. Strobel erinnert sich: „Uwe und ich kennen uns seit dem 13. oder 14. Lebensjahr. Schon damals war er nicht nur ein Anführer, sondern es war auch für jeden sichtbar, dass Uwe ein Weltklassespieler werden kann. Genau das hat sein Weg dann auch gezeigt. Sein Handgelenk ist einmalig, als Kapitän hat er immer zum Wohlwollen des Handballs und im Interesse des Teams gehandelt. Uwe ist ganz einfach ein großer Spieler gewesen.“
Einige Geheimnisse um den Kader noch nicht gelüftet
Und wer steht sonst noch so auf dem Feld? Bekannt ist: Zarko Sesum und Michael Allendorf kommen. Um den Rest des Kaders wird ein Geheimnis gemacht. Klar ist allerdings, dass sich einige Topfunktionäre des deutschen Handballs blicken lassen. Zum Beispiel DHB-Vorstand Mark Schober. Auch Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), ist da. Er blickt zurück: „Uwe Gensheimer und mich verbindet eine echte Gemeinsamkeit. Er hat seine Karriere in der HBL genau wie ich, in der Saison 2003/04 begonnen. Uwe ist ein ikonisches Gesicht der HBL, auf Platz sechs der ewigen Torschützenliste und wäre wohl weiter vorne, wenn er nicht ein dreijähriges Gastspiel in Paris zwischengeschoben hätte.“
Ein paar Tore wird Gensheimer gewiss am Dienstag erzielen. Die gehen zwar nicht in die Statistik ein - werden vermutlich aber für Verzückung sorgen. Denn auch wenn die Puste nicht mehr mitmacht. Zaubern und tricksen verlernt man nicht. Dieses Handgelenk bleibt einmalig.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/vereine_artikel,-rhein-neckar-loewen-gensheimers-letzte-show-diese-stars-kommen-zum-abschied-_arid,2283082.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/firmen_firma,-_firmaid,13.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,2.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html