Flensburg. Holger Glandorf weiß nur allzu gut um die besondere Geschichte dieser Partie. „Dieses Halbfinale hat im Pokal doch schon lange Tradition“, sagt der Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt, die beim Final Four um den DHB-Pokal am Samstag (16.10 Uhr) auf die Rhein-Neckar Löwen trifft. Bereits zum fünften Mal stehen sich die zwei Mannschaften im Halbfinale gegenüber – und alle Partien entschieden die Norddeutschen für sich. Hin und wieder deutlich, aber auch mal dramatisch. Aus Sicht der Mannheimer kann man da aber auf jeden Fall von einem echten Angstgegner sprechen.
Doch nicht nur die Historie spricht für die SG, sondern auch die Formkurven der beiden Mannschaften. Die Löwen verloren zuletzt in der Bundesliga viermal in Folge, Flensburg ist hingegen im Kalenderjahr 2023 noch ungeschlagen. Die eindrucksvolle Bilanz in Liga, Pokal und European League lautet: 13 Siege, zwei Unentschieden. Was dazu führt, dass die Mannschaft von Trainer Maik Machulla noch drei Titelchancen hat und in dieser Verfassung tatsächlich auch in jedem Wettbewerb zu den Favoriten gezählt werden muss. Es verwundert daher nicht, wenn Kapitän Johannes Golla im „NDR“ mit großer Vorfreude betont, dass „jetzt die geilsten Wochen der Saison kommen“. Denn die Norddeutschen können sich nun belohnen. Und zwar reichlich.
Wiedersehen mit Mensah Larsen
Einer, der bei drei Flensburger Halbfinalsiegen über die Löwen auf dem Feld stand, ist Mads Mensah Larsen. Und in allen drei Begegnungen trug der Däne das Trikot der Mannheimer. Nun steht er auf der anderen Seite und findet es „witzig, dass es noch einmal zu diesem Spiel kommt“. Natürlich soll es aus seiner Sicht auf die bekannte Art und Weise enden: mit einem Flensburger Sieg. „Der Pokal ist sehr wichtig für uns“, sagt Mensah Larsen, der in den vergangenen Jahren praktisch auf jedem Siegerpodium stand.
Dreimal Weltmeister mit Dänemark, zweimal deutscher Meister mit den Löwen. Und mit den Badenern gewann er 2018 auch den Pokal. Damals hatte sich Flensburg nicht für die Endrunde qualifiziert. Prompt beendeten die Löwen bei ihrer elften Final-Four-Teilnahme den Titelfluch. Mensah Larsen erinnert sich genau, wie vor fünf Jahren die Erleichterung noch größer als die Freude war: „Uns ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.“ Zuvor sei die Pokal-Endrunde ein „Gespenst“ gewesen. Doch dieser Schrecken hat seitdem ein Ende.
Am Dienstag war die SG noch in der European League im Einsatz, im Viertelfinal-Hinspiel beim spanischen Erstligisten BM Granollers gewannen die Norddeutschen mit 31:30 und verschafften sich damit eine gute Ausgangslage. Wie hoch die Ansprüche in Flensburg sind, zeigte indes die Reaktion von Trainer Machulla. Der war „ein Stück weit enttäuscht“, weil nur ein „hauchdünner Sieg“ heraussprang: „Ein Vorsprung mit einem Tor ist im Handball nichts.“ Würde nach 60 Minuten aber gegen die Löwen für einen Finaleinzug reichen.
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