Fußball

Würzburger Kickers: Wie es nach der Trainer-Beurlaubung weitergeht

Der schlechte Saisonstart und offensichtlich keine gute Chemie mit der Mannschaft haben zur Beurlaubung von Kickers-Trainer Markus Zschiesche geführt. Temporär wird ein Trainer-Duo übernehmen.

Von 
Michael Fürst
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Abgang mit gesenktem Haupt: Markus Zschiesche wurde am Montag von seinen Aufgaben als Trainer des FC Würzburger Kickers entbunden. © Frank Scheuring

Was sich bereits am Samstag und Sonntag abgezeichnet hatte, wurde am Montagmorgen Gewissheit: Der bayerische Fußball-Regionalligist FC Würzburger Kickers hat sich von Trainer Markus Zschiesche getrennt. Grund dafür war der nach zwei herben Heimniederlagen insgesamt schlechte Saisonstart. Das Ziel, Meister in dieser Spielklasse zu werden und damit direkt in die 3. Liga aufzusteigen, liegt für den FWK mit aktuell elf Punkten Rückstand zum Tabellenführer 1. FC Schweinfurt 05 in weiter Ferne. Mindestens bis zum Heimspiel gegen Vilzing am Freitag wird nun erst einmal Sportdirektor Sebastian Neumann in Zusammenarbeit mit dem bisherigen Co-Trainer Ronny Ermel das Amt des Trainers als Interimslösung übernehmen. Bei der Suche nach einem Nachfolger für Markus Zschiesche möchte der Verein keinen Schnellschuss abgeben, so die Aussage des Vorstandsvorsitzenden André Herber.

Offensichtlich hat die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft nicht gestimmt. Das hatten die meisten der etwa 1700 Zuschauer, die am Samstag im Stadion waren, auch schon erkannt. Die „Rothosen“ zerfielen beim 0:4 gegen die Spvgg. Bayreuth während der zweiten 45 Minuten in ihre Einzelteile. Negativer Höhepunkt war dann nach dem Schlusspfiff, dass Trainer Markus Zschiesche von Sportdirektor Sebastian Neumann davon abgehalten werden musste, einem aufgebrachten Zuschauer an den Kragen zu gehen (wir berichteten). „Das Votum für die Freistellung des Trainers war einstimmig“, ließ Herber durchblicken.

Markus Zschiesche bedankt sich in der Pressemitteilung des Vereins mit diesen Worten: „Ich habe mich vom ersten Tag an bewusst für diese Herausforderung entschieden. Ich habe alles für die Mannschaft, den Verein und die Arbeit auf dem Platz gegeben. Ich bedanke mich für das Vertrauen und wünsche dem Verein für den Rest der Saison alles Gute.“

Die Interimslösung Neumann/Ermel gilt bis zum Heimspiel gegen die DJK Vilzing (Freitag, 18.30 Uhr in der „Akon-Arena“) – unter Umständen auch noch bis kommenden Dienstag zum Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II. „Jetzt geht es erst einmal darum, das Spiel gegen Vilzing irgendwie zu gewinnen“, fordert Vorstandsboss Herber. Interessenten für den Trainerposten gibt es offensichtlich einige. Die Telefone auf der FWK-Geschäftsstelle liefen am Montag bereits heiß.

Sebastian Neumann, aktueller Sportdirektor der Kickers und ehemaliger Spieler in der 2. und 3. Liga, hat den Kader im Sommer zusammengestellt. Er kennt die Stärken der einzelnen Spieler genau und habe einen guten Draht zur Mannschaft, heißt es in einer Pressemitteilung. Auch Ronny Ermel, ehemaliger Co-Trainer von Markus Zschiesche, braucht keine Eingewöhnungszeit, da er täglich mit den Jungs arbeitet und sich bereiterklärt hat, in der aktuell schwierigen Situation zu helfen. Neumann kennt diese Situation sowohl als Spieler als auch in seiner Funktion als Sportdirektor und übernimmt auf seinen Wunsch in diesem schwierigen Moment Verantwortung. „Er hat diesen Kader zusammengestellt und weiß um die Schwere der anstehenden Aufgaben“, sagt André Herber. Im Aufsichtsrat, um den Mitanteilseigner Dominik Möhler wurde der Vorschlag für die Interimslösung des neuen Trainerduos einstimmig angenommen.

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Michael Fürst
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