Tennis

Grün-Weiss Mannheim: Eine geheimnisvolle Nachricht

Titelverteidiger Grün-Weiss Mannheim muss zum Saisonauftakt der Tennis-Bundesliga direkt bei Aufsteiger BASF TC Ludwigshafen zum Derby antreten. Teamchef Gerald Marzenell scheint für das Duell aber ein Ass im Ärmel zu haben.

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Der deutsche Davis-Cup-Spieler Dominik Koepfer wird dem Titelverteidiger aus Mannheim am Sonntag in Ludwigshafen zur Verfügung stehen © Sörli Binder

Grün-Weiss Teamchef Gerald Marzenell und Trainer Daniel Steinbrenner waren bei der Pressekonferenz am Donnerstagmittag gerade richtig im Redefluss, als plötzlich das Smartphone von Steinbrenner, das er vor sich auf dem Tisch liegen hatte, vibrierte. Der 42-Jährige warf einen schnellen Blick darauf, musste verschmitzt grinsen und zeigte den Bildschirm Marzenell. Nachdem auch dieser ein Lächeln nicht unterdrücken konnte, war die Neugierde bei den anwesenden Journalisten endgültig geweckt. Was stand auf diesem Bildschirm? Hat etwa ein Topspieler seine Bereitschaft erklärt, am Sonntag (11 Uhr) zum Tennis-Bundesligaauftakt beim BASF TC Ludwigshafen aufzulaufen? Vielleicht sogar Dominic Thiem?

„Manchmal bekommt man einfach unverhofft schöne Nachrichten. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen“, kommentierte Steinbrenner und hielt damit die Deckung in Sachen Personal vor einem Spieltag wie gewohnt oben. Zuvor hatte Marzenell mit Blick auf den österreichischen Ausnahmespieler, der zuletzt 2018 für die Mannheimer auflief, noch erklärt, dass es „minimale Chancen“ auf einen Einsatz von Thiem in dieser Spielzeit gäbe. „Ich weiß, dass er in dieser Saison mal für uns spielen will. Die Frage ist nur wann. Wir stellen ihm das komplett frei“, betonte Marzenell, machte gleichzeitig aber auch kein Geheimnis daraus, dass er den ehemaligen Weltranglistendritten „lieber bei einem Heimspiel“ auflaufen sehen würde - allein schon mit Blick auf den Kartenverkauf. Doch das sind (noch) ungelegte Eier.

Saison 2022/23

  • Die Tennis-Bundesliga startet in diesem Jahr in ihre 50. Saison und feiert damit ein Jubiläum.
  • Seit dieser Spielzeit dürfen die zehn Bundesliga-Teams 18 Spieler (16 + 2 Jugendspieler), statt bisher 16 (14 + 2) melden. Als Grund führt die Liga eine höhere Flexibilität der Mannschaften bei einem coronabedingten Spielerausfall an.
  • Das erste Heimspiel für Grün-Weiss Mannheim steht am Sonntag, 10. Juli, gegen Krefeld an.

Fakt ist dagegen, dass die Mannheimer in dieser 50. Bundesligasaison mehr denn je von der Zusage ihrer Topspieler abhängig sein werden. Denn die Liga hat sich laut Marzenell extrem weiterentwickelt. „Das wird kein Honigschlecken. Wenn du am Anfang der Saison unten dabei bist, kommst du da so schnell auch nicht mehr raus“, betonte der Erfolgscoach und ergänzte: „In der Vergangenheit gab es immer zwei, drei Mannschaften, bei denen du wusstest: Wenn du normal spielst, gewinnst du das. Aber das ist jetzt vorbei.“

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Als Tiefstapelei oder gar Ablenkung wollte Marzenell seine Aussagen - gerade mit Blick auf die 46 Top-100-Spieler, die sich in der Liga tummeln - nicht verstanden wissen. „Das ist die Realität. Der TC Großhesselohe ist der große Favorit. Ansonsten kann jeder jeden schlagen“, sagte Marzenell, ehe er sich dann doch zumindest ein kleines Zwischenziel für die anstehende Spielzeit entlocken ließ: „Wir wollen aus den ersten drei Spielen vier Punkte holen. Dann sind wir im Soll. Sollten es weniger als drei Punkte sein, wird die Luft schon sehr dünn.“

Fragezeichen hinter Martinez

Mit dem Punktesammeln möchte der Meister der vergangenen drei Jahre bereits im Derby in Ludwigshafen anfangen. Den Aufsteiger sieht Marzenell keineswegs als leichte Beute an. „Das ist eine super Mannschaft und das Spiel wird ein Fest für die Region. Wenn sie mit ihren beiden Topspielern, Alex Molcan und Filip Krajinovic, die gerade in Wimbledon aktiv sind, antreten können, wird es richtig hart für uns“, prognostizierte der 58-Jährige.

Immerhin: Molcan setzte sich nach der Pressekonferenz in London gegen den US-Amerikaner Marcos Giron durch und wird damit nicht den Weg nach Ludwigshafen antreten. Krajinovic verlor dagegen sein Duell gegen den Australier Nick Kyrgios und steht damit am Wochenende für die Pfälzer auf dem Platz.

Aber auch GW Mannheim braucht sich traditionell nicht zu verstecken: So wird der zuletzt stark aufspielende Bernabé Zapata Miralles dem Meister genauso zur Verfügung stehen wie die beiden Deutschen Maximilian Marterer und Dominik Koepfer. „Bernabé ist fix. Bei Marterer werden wir schauen und Koepfer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit spielen“, kommentierte Marzenell die genannten Namen.

Ein Fragezeichen steht dagegen hinter Pedro Martinez, der noch in Wimbledon im Einsatz ist. „Pedro hat aber seine Bereitschaft erklärt, zu kommen, wenn es passt“, meinte Marzenell. Und dann gibt es da ja noch die geheimnisvolle Nachricht auf dem Smartphone von Daniel Steinbrenner.

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