Eishockey

Wie die Adler Mannheim die Bergmann-Lücke schließen wollen

Bis Ende Dezember läuft Lean Bergmann für die Iserlohn Roosters auf, dann soll er zu den Adlern nach Mannheim zurückkehren. "Wir wollen unserem Spieler helfen", betont Sportmanager Jan-Axel Alavaara

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Christian Rotter
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Der Plan ist, dass Lean Bergmann Ende Dezember zu den Adlern nach Mannheim zurückkehrt. © Sörli Binder

Mannheim. Bis Anfang August ging Jan-Axel Alavaara fest davon aus, die Mannschaft für die Mitte September beginnende Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beisammen zu haben. Dann kam Lean Bergmann auf den Sportmanager der Adler Mannheim zu. Der 23-Jährige schilderte Alavaara seine familiäre Situation in der Heimat im Sauerland - und sofort suchten beide Seiten eine praktikable Lösung. Diese präsentierten die Adler am Donnerstag: Sie leihen den Nationalspieler bis zur Wechselfrist für ligainterne Transfers am 27. Dezember zu den Iserlohn Roosters aus.

„Zwei, drei Wochen lang haben wir an einer vernünftigen Lösung gearbeitet“, sagt Alavaara im Gespräch mit dieser Redaktion. „Das Wichtigste für uns war, dass wir unserem Spieler helfen können und Lean Zeit mit seiner Familie verbringen kann.“ Es sei keine Voraussetzung gewesen, dass Bergmann in den ersten drei Monaten für seinen Heimatverein aufläuft, um Spielpraxis zu sammeln: „Für uns wäre es auch okay gewesen, wenn Lean in dieser Zeit gar nicht gespielt hätte.“

Kein Spiel seit Anfang März

Bergmann zeigte sich dankbar für das empathische Verhalten seines Clubs. „Die Adler haben sich natürlich nicht gefreut, als ich das Gespräch gesucht habe aber sie waren sehr verständnisvoll“, sagte der 23-Jährige, der seit Anfang März wegen einer Herzmuskelentzündung kein Spiel mehr bestritten hat.

Sein Karriereplan habe zwar vorgesehen, irgendwann noch einmal für die Roosters auf Torejagd zu gehen, für die er in der Saison 2018/19 seine erste Profisaison absolviert hat: „Traurig ist aber, dass jetzt familiäre Gründe dazu geführt haben.“

„Sitzen ruhig im Boot“

Die Adler werden auf den überraschenden Verlust erst einmal nicht mit einem Transfer reagieren. Klar ist: Auf dem deutschen Spielermarkt gibt es niemanden, der Bergmann ersetzen könnte, die Mannheimer wollen aber auch die neunte Ausländerlizenz zunächst nicht vergeben, sondern ihren jungen deutschen Spielern eine Chance geben. Alavaara nennt die Namen von Luca Tosto und Simon Thiel, die sich nun beweisen könnten.

„Wir haben in der bisherigen Vorbereitungsphase bereits gesehen, dass wir eine gute Mannschaft in die Saison schicken“, sagte der Sportmanager. „Wir sind zwar nicht super-tief besetzt, können aber aus 13, 14 Stürmern vier gute Reihen zusammenstellen. Wir sitzen ruhig im Boot.“

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Alavaara wird den Spielermarkt allerdings im Blick behalten. Da erst im September die Trainingscamps in Nordamerika beginnen, wird es wahrscheinlich noch etwas dauern, bis Namen auf den Tisch kommen, über die die Adler nachdenken werden. Zudem stünden die Mannheimer in Europa nicht am Anfang der Nahrungskette. Vor allem die Tatsache, dass die Schweizer Clubs mehr Importspieler einsetzen dürfen, hat sich auf den Markt ausgewirkt.

Transferaktivitäten kaum verändert

Auch in Schweden lässt sich gutes Geld verdienen. Und entgegen der ersten Einschätzung, dass kaum noch Profis aus Nordamerika in die russisch geprägte KHL wechseln werden, hat sich an den Transferaktivitäten seit Putins Angriffskrieg in der Ukraine kaum etwas geändert.

Die Adler werden sich also zunächst einmal mit dem Personal beschäftigen, das unter Vertrag steht. Auf Thomas Larkin müssen sie dabei noch einige Wochen verzichten. Der Verteidiger, der sich vor der Saison einer Hand-Operation unterziehen musste, spult zwar schon individuelle Einheiten auf dem Eis ab. Wann er ins Mannschaftstraining einsteigen kann, steht aber noch nicht fest.

„Mannschaft ist in guten Händen“

„Erst ab diesem Zeitpunkt können wir eine genauere Prognose stellen, wann er in den Spielbetrieb zurückkehren kann“, erklärte Alavaara, der mit der bisherigen Arbeit des Trainertrios Bill Stewart, Marcel Goc und Jochen Hecht sehr zufrieden ist: „Die Mannschaft ist in guten Händen. Unsere Coaches machen einen Super-Job und bringen Spaß in die Mannschaft. In relativ kurzer Zeit ist es gelungen, ein neues System zu verinnerlichen.“ Vor allem am Umschaltspiel, das in der vergangenen Saison verbesserungswürdig war, sei gearbeitet worden.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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