Mannheim. Wenn Eishockeyspieler - vor allem Stürmer - über einen längeren Zeitraum keinen Treffer erzielen, dann spricht man im Eishockey-Jargon häufig vom „Monkey on the back“, also dem Affen auf dem Rücken, den die Akteure in dieser Phase mit sich herumschleppen. Einen solchen hatte auch Adler-Angreifer Maximilian Heim lange Zeit auf seinem breiten Kreuz sitzen. In den ersten 22 Saisonspielen gelang dem 21-Jährigen kein Treffer. Am Freitagabend war es dann aber soweit. Beim 3:0-Erfolg über die Straubing Tigers erzielte der Flügelstürmer die 1:0-Führung (7.). „Man ist immer glücklich, wenn man sein erstes Tor schießt. Viel wichtiger war aber, dass wir das Spiel gewonnen und sehr konstant agiert haben“, betonte Heim.
Adler Mannheim gegen Straubing: Schlagabtausch nach erstem Tor
Dabei war es zunächst lange Zeit überhaupt nicht sicher, ob Heim tatsächlich seinen ersten Profi-Treffer für die Adler erzielte. Zunächst wurde zwar der ehemalige Jungadler als Torschütze ausgegeben, doch dann hieß es, der Treffer werde Verteidiger Lukas Kälble, der den Schuss von der blauen Linie abgab, gutgeschrieben. Am Ende legte man sich dann aber doch auf Heim fest. Dieser bekam von dem ganzen Verwirrspiel laut eigener Aussage indes nicht viel mit und beschrieb seinen ersten Saisontreffer so: „Ich habe nach dem Schuss von Lukas den Puck Richtung Tor getippt und war entsprechend glücklich, dass er reingegangen ist.“
Nach dem 1:0 boten sich beide Teams einen Schlagabtausch, ohne dabei die großen spielerischen Höhepunkte zu setzen. „Entscheidend war, dass wir weiter unser System gespielt haben, und dass keiner dachte, er muss jetzt Zauber-Eishockey spielen“, hob Adler-Schlussmann Arno Tiefensee den disziplinierten Auftritt des Teams hervor. Der Torwart selbst strahlte viel Ruhe aus, brachte die Straubinger mit starken Paraden zur Verzweiflung und belohnte sich somit folgerichtig mit seinem ersten Shutout der Saison.
Es scheint so, als hätten die Mannheimer - die in einer umkämpften Schlussphase durch die Treffer von Luke Esposito (59.) und Kristian Reichel (60.) ins verwaiste Gäste-Tor den Heimsieg sicherten - verinnerlicht, dass sie mit einer konzentrierten Spielweise in der Defensive sowie keiner risikobehafteten in der Offensive, die eigenen Siegchancen deutlich erhöhen. So gewannen die Blau-Weiß-Roten auch vier der vergangenen fünf Partien, kassierten bei diesen Siegen nur zwei Gegentore und erzielten selbst deren zwölf.
Adler Mannheim gewinnen nur die Heimspiele
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass diese Siege allesamt zu Hause eingefahren wurden. In der Fremde kassierten die Adler indes zuletzt drei Niederlagen in Folge. „Daher wird es Zeit, dass wir auswärts mal wieder drei Punkte einfahren“, sagte Tiefensee mit Blick auf das anstehende Spiel am Sonntag (19.15 Uhr/live bei DF1) bei der Düsseldorfer EG.
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Langsam Zeit wäre es für die auf Rang vier stehenden Mannheimer auch, mal eine längere Siegesserie in dieser Spielzeit einzufahren. Mit einem Erfolg beim Tabellenletzten aus Düsseldorf würden die Adler ihre aktuelle Serie dann immerhin schonmal auf drei aufstocken - und damit gleichzeitig ihren Bestwert in der bisherigen Saison einstellen. Denn nach drei Siegen hagelte es für die Blau-Weiß-Roten bisher immer konsequent eine Niederlage. „Klar wäre es schön, wenn wir mal viele Spiele am Stück gewinnen würden, aber das ist gar nicht so entscheidend. Es ist viel wichtiger, dass wir uns immer weiter verbessern, um dann am Ende der Saison unser bestes Eishockey zu spielen“, hat Tiefensee mehr „das Gesamtbild“ im Fokus - was aber nicht heißen soll, dass er nicht alles für einen Sieg geben wird.
Die Düsseldorfer konnten indes mit dem jüngsten 4:3-Heimerfolg - nach 0:2-Rückstand - über Frankfurt Selbstvertrauen sammeln. „Düsseldorf ist eine gefährliche Mannschaft, die viele gute Spieler in ihren Reihen hat“, sagte Adler-Cheftrainer Dallas Eakins wenig überrascht. Einer dieser Spieler ist der Ex-Mannheimer Tyler Gaudet, der nach seiner Verletzungspause gegen Frankfurt mit einem Tor und drei Vorlagen an allen DEG-Treffern beteiligt war.
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