Eishockey

Warum Dennis Endras im Sommer die richtige Entscheidung getroffen hat

Eishockey-Torhüter Dennis Endras hat im Sommer seine Karriere beendet und ist ins Trainergeschäft eingestiegen. Eine Entscheidung, die er nicht bereut. Zumal er nun auch beim Deutschland Cup wichtige Erfahrungen sammeln durfte

Von 
Philipp Koehl
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Fühlt sich sichtlich wohl: Dennis Endras, hier im Austausch mit Nationaltorwart Dustin Strahlmeier, agierte beim Deutschland-Cup als Torwarttrainer. © City-Press

Dennis Endras hat den Schritt nicht bereut - im Gegenteil! Als sich der Eishockey-Torwart im vergangenen Sommer dazu entschloss, Fanghandschuh und Schoner an den Nagel zu hängen und ins Torhütertrainergeschäft zu wechseln, tat er dies aus voller Überzeugung. „Ich habe mich immer wieder damit beschäftigt, hatte ja auch schon zu Spielerzeiten meine eigenen Torwartcamps schon gehabt“, sagte Endras am Rande des Deutschlands-Cups in Landshut gegenüber dieser Redaktion und ergänzte: „Dass es jetzt so schnörkellos geklappt hat, freut mich natürlich sehr.“

Denn der zweimalige Meister-Torwart der Adler Mannheim - der die letzten beiden Saisons seiner Spielerkarriere beim Ligakonkurrenten Augsburger Panther verbrachte - stieg bei den Allgäuern direkt als Torwarttrainer ein. Der Wechsel hinter die Bande war für den 39-Jährigen Aussage dabei keine große Umstellung. „Es ist eigentlich fast alles gleich. Ich habe die gleichen Arbeitszeiten und sitze auch bei Auswärtsfahrten noch genauso lange im Bus wie vorher“, sagte Endras mit einem Grinsen. „Ein Unterschied ist aber natürlich das Eistraining und die Vorbereitung. Ich schaue jetzt viel mehr Video und bereite meine Torhüter aufs anstehende Spiel vor. Das macht viel Spaß und die Jungs nehmen das gut an“, sagte er.

Zukunft des Deutschland-Cups

  • Der Deutschland-Cup könnte – nach zweimaliger Durchführung in Landshut – im kommenden Jahr einen neuen Austragungsort erhalten. Wie Peter Merten, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, am Rande der diesjährigen Auflage bestätigte, gibt es für das Turnier 2025 neben Landshut zwei weitere Alternativen.
  • So darf sich neben dem aktuellen Gastgeber vor allem auch Dresden Hoffnungen machen.
  • Vor der Heim-WM 2027, die in Düsseldorf und Mannheim stattfinden wird, soll es laut Merten noch einen Testlauf mit dem Deutschland-Cup in der Rheinmetropole geben. Dies wird voraussichtlich 2026 der Fall sein. 

Wichtig für den ehemaligen Linksfänger - der in der Deutschen Eishockey Liga 615 Partien absolvierte - ist auch, dass er das berühmte Kribbeln, doch noch hier und da zwischen den Pfosten stehen zu wollen, nicht mehr verspürt. „Darüber bin ich auch froh, weil es doch immer auch schwierig ist, etwas Neues anzufangen“, betonte Endras.

Kontakt zum DEB kommt über Sportdirektor Christian Künast

Die Basis für den Neuanfang legte er im vergangenen Sommer, als er nicht nur den Trainer-C-Schein, sondern auch noch die nötige Torwarttrainerausbildung beim Deutschen Eishockey Bund (DEB) obendrauf packte. Bei der Ausbildung kam er auch mit DEB-Sportdirektor Christian Künast ins Gespräch und blieb mit ihm in Kontakt. „Zwei, drei Wochen vor dem Deutschland-Cup haben wir noch mal miteinander geredet. Christian hat dabei gefragt, ob ich Bock hätte, beim Turnier als Torwarttrainer dabei zu sein - und hier bin ich“, erläuterte Endras nach dem abschließenden 6:0-Erfolg der deutschen Mannschaft über Österreich.

Die sechs Tage in Landshut waren für den ehemaligen 101-fachen Nationaltorhüter „sehr interessant“. Endras ist es wichtig, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Entsprechend fällt auch seine persönliche Bilanz über den Deutschland-Cup aus. „Es war toll zu sehen, wie Harry (Bundestrainer Harold Kreis, Anmerkung der Redaktion) und Sulzi (DEB-Co-Trainer Alexander Sulzer, Anm. d. Red.) arbeiten. Sie sind sehr akribisch, sehr genau. Da konnte ich viel lernen“, unterstrich Endras.

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In Arno Tiefensee - der mit seinem starken Auftritt gegen Österreich die größte Eigenwerbung unter den Torhütern betrieb - von den Adlern Mannheim, dem Wolfsburger Dustin Strahlmeier sowie dem Bremerhavener und künftigen Adler-Spieler (wir berichteten) Maximilian Franzreb, hatte Endras drei unterschiedliche Goalies unter seinen Fittichen. Sein Job war es dabei aber nicht, sie auf das nächste Level zu heben. „Dafür hatten wir letztlich auch zu wenig Training. Da will man die Torhüter auch nicht unnötig verwirren, sondern unterstützend da sein und sie mit einem guten Gefühl ins Spiel schicken“ erläuterte Endras, ergänzte aber auch: „Natürlich fallen mir Sachen auf. Wir haben nach den Spielen immer eine Videoanalyse gemacht, ganz locker, ganz ehrlich. Und die Jungs haben da auch Lust drauf, was immer ein gutes Zeichen ist.“

Nicht zwingend als gutes Zeichen, dafür aber als schönen Umstand, bewertet Endras das Gastspiel seiner Augsburger am Freitag (19.30 Uhr) bei den Adlern Mannheim. „Mannheim wird für mich immer etwas Besonderes sein“, betonte Endras und hoffte gleichzeitig, dass die Partie einen anderen Verlauf nehmen wird als am 4. Oktober, als die Adler mit 6:1 klar die Oberhand behielten. „Wir wissen um die Stärken Mannheims und können eigentlich befreit aufspielen“, sagte er. Und wenn nicht, ist das eine weitere Erfahrung in seiner noch jungen Trainerkarriere.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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