Eishockey

Warum Alexander Ehl und Tom Kühnhackl bei den Adlern wichtige Puzzlestücke sind

Die zuletzt verletzungsbedingt fehlenden Adler-Stürmer Alexander Ehl und Tom Kühnhackl sind zurück auf dem Eis. Dafür fallen andere Spieler vor dem Derby gegen Frankfurt aus.

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Von Philipp Koehl
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Adler-Stürmer Alexander Ehl verfügt über die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive. © PIX-Sportfotos

Eines steht fest: Die positive Grundstimmung gehört zu Alexander Ehl wie der Wasserturm zu Mannheim. Der vor der Länderspielpause verletzungsbedingt noch fehlende Flügelstürmer der Adler Mannheim konnte seine Freude über seine Rückkehr in den Trainingsbetrieb nicht verbergen. „Es ist immer hart, wenn man nicht mitspielen und den Jungs entsprechend nicht helfen kann. Umso mehr macht es dann wieder Spaß, mit ihnen auf dem Eis zu sein“, sagte der 25-Jährige am Mittwochmittag nach einer schweißtreibenden Einheit.

Das Problem: Ehl hatte beim Training überraschend viel Platz. Der Grund dafür ist genauso simpel wie bitter. Gleich mehrere Adler-Spieler fallen momentan verletzungs- oder krankheitsbedingt aus. Während sich Verteidiger Lukas Kälble und Stürmer Justin Schütz beim Deutschland Cup verletzten und laut Adler-Cheftrainer Dallas Eakins „auf unbestimmte Zeit ausfallen“ werden, kehrte Defensivspieler Leon Gawanke krank von der deutschen Nationalmannschaft zurück. Der 19-jährige Colin Schlenker zog sich bei der U-20-Nationalmannschaft eine Verletzung zu und wird wohl mehrere Wochen fehlen. „Nicht gerade das Ergebnis, das man sich nach einer Länderspielpause wünscht“, haderte Eakins.

Kristian Reichel absolviert nach kräftezehrender Länderspielreise eine Einheit im Kraftraum

Zumal am Mittwoch auch Torhüter Johan Mattsson (krank) und Kristian Reichel nicht auf dem Eis standen. Letzterer ist immerhin weder krank noch verletzt, sondern absolvierte nach seiner kräftezehrenden Länderspielreise mit der tschechischen Nationalmannschaft lediglich eine Einheit im Kraftraum.

Ein weiterer Lichtblick aus Adler-Sicht: Der vor der Länderspielpause wie Ehl verletzungsbedingt fehlende Tom Kühnhackl meldete sich wieder fit, trainierte vollumfänglich mit und ist für das Derby am Freitag (19.30 Uhr) bei den Löwen Frankfurt einsatzbereit. Auch Ehl fühle sich laut eigener Aussage „gut und bereit“. Eakins setzte hinter seinen Einsatz allerdings noch ein Fragezeichen. „Bei Alex wissen wir am Donnerstag mehr. Er wird von Tag zu Tag bewertet, dann werden wir sehen, ob es für Freitag reicht. Wenn nicht, dann vielleicht Sonntag. Spätestens aber nächste Woche“, sagte er.

Adler-Ausfallliste

  • Während Lukas Kälble , Justin Schütz und Colin Schlenker vorerst auf unbestimmte Zeit ausfallen werden – Kälble und Schütz müssen sich noch weiteren Untersuchungen unterziehen –, ist der Einsatz des erkrankten Leon Gawanke zumindest am Freitag kein Thema. Auch das Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen Wolfsburg kommt wohl zu früh.
  • Gleiches gilt für Torhüter Johan Mattsson . Für den Schweden dürfte entweder Jungadler-Goalie Kimi Saffran oder der an Duisburg ausgeliehene Leon Willerscheid auf der Adler-Bank sitzen.

Pokerspiel vor dem Derby? Immerhin agieren die Löwen ebenfalls mit verdeckten Karten. Denn durch die Entlassung von Trainer Tom Rowe nach dem 0:8-Heimdebakel gegen Ingolstadt vor der Länderspielpause, steht am Freitag bei den Hessen mit Tom Pokel ein neuer Chef hinter der Bande. Dieser Punkt erschwert den Adlern eine konkrete Vorbereitung auf die Frankfurter. Wobei Eakins jedoch zu Recht betonte, dass es für ihn keine große Rolle spielt, wer bei den Löwen hinter der Bande steht. Der US-Amerikaner erwartet durch den Trainerwechsel zwar eine „motivierte Frankfurter Mannschaft“, doch letztlich ist der Blick nur auf die eigene Spielweise gerichtet: „Wenn man ein Eishockeyspiel gewinnt, liegt es nie daran, was der Gegner nicht gemacht hat, sondern daran, was man selbst gemacht hat, und umgekehrt“.

Adler Mannheim müssen zu alter Spielweise zurückfinden

In Frankfurt müssen die Adler, die die letzten vier Ligaspiele vor der Länderspielpause allesamt verloren haben, so oder so zu ihrem gewohnten Spielstil zurückfinden. Also beispielsweise den Forecheck wieder intensiver gestalten und vor dem eigenen sowie dem gegnerischen Tor konsequenter agieren. Das gilt auch für das zuletzt stark schwächelnde Unterzahlspiel. Punkte, für die Ehl und Kühnhackl prädestiniert sind.

Das Duo gehört zu jener Art Spieler, die zwar nicht am auffälligsten agieren, dafür aber die berühmten Kleinigkeiten richtig machen. Sie verfügen über eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive und schaffen es somit, der eigenen Mannschaft eine gewisse Stabilität zu verleihen. Sie sind Puzzlestücke, die den Mannheimern zuletzt fehlten. „Wir haben sie definitiv vermisst. Ihre Bedeutung für unser Team, darf man nicht unterschätzen“, unterstrich Eakins, ohne Ehl jedoch eine Einsatzgarantie zu geben.

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Die Verletzungen des Duos waren aber nicht nur für die Adler, sondern auch für Kühnhackl und Ehl besonders bitter. Denn so konnten beide nicht den Deutschland Cup in ihrer Geburtsstadt Landshut bestreiten. „Es war ja auch vorerst der letzte Deutschland Cup in Landshut. Da wäre es natürlich toll gewesen, nochmal zu Hause vor der Familie für Deutschland auflaufen zu dürfen. Aber so grausam ist der Sport eben manchmal“, sagte Ehl.

Alexander Ehl trainierte in der Pause hart

Den Kopf in den Sand zu stecken, kam für die Frohnatur deshalb aber selbstredend nicht infrage: „Ich habe in der Pause die Zeit genutzt, um mich wieder fit zu machen, habe Behandlungen gehabt und hart trainiert“, betonte Ehl. Dass er zudem am vergangenen Wochenende noch etwas Zeit mit seiner Familie in Landshut verbringen konnte, war „gut für den Kopf“.

Deshalb kommt für Ehl auch das Derby „genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind hoch motiviert“, betonte der laufstarke Flügelstürmer auch mit Blick auf die bittere 2:3-Niederlage nach Verlängerung am 28. September dieses Jahres.

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