Mannheim. Dallas Eakins ist eigentlich nicht für emotionale Gefühlsausbrüche bekannt. Der Trainer der Adler Mannheim steht meist unbeeindruckt hinter der Bande und notiert nüchtern, was sein Team gut und was es schlecht gemacht hat. Als am Mittwoch die Situation der U-23-Spieler der Adler thematisiert wurde, ging der Coach aber doch ein wenig aus sich heraus. „Unsere jungen Spieler werden immer besser. Nehmen wir Fabrizio Pilu. Seine Entwicklung seit dem Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal auf dem Eis gesehen habe, ist beeindruckend. Meine Co-Trainer machen da einen Superjob“, betonte Eakins.
Auf seinem Weg zum gestandenen Profi in der Deutschen Eishockey Liga hat Pilu in dieser Saison das nächste Etappenziel erreicht - und ein wichtiges noch dazu. Im Januar klingelte sein Telefon, am anderen Ende der Leitung: Bundestrainer Harold Kreis.
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Die Ikone des Mannheimer Eishockeys lud Pilu zu den Testspielen des deutschen Perspektivteams gegen die Slowakei ein. Zwar setzte es zwei Niederlagen, dennoch durfte der 21-jährige Verteidiger alleine die Nominierung als Erfolg, Bestätigung und Ansporn begreifen. „Meinem Selbstvertrauen haben die Länderspiele jedenfalls nicht geschadet“, sagt Pilu, der im Kreise der Nationalmannschaft viele bekannte Gesichter traf: „Ich bin gut aufgenommen worden. Jungs wie Arkadiusz Dziambor oder Philipp Preto kenne ich noch aus gemeinsamen Mannheimer Tagen.“
Pilu ist bei den Adlern am Freitagals siebter Verteidiger gesetzt
Da Pilu mit seinen 21 Jahren unter das U-23-Kontingent fällt, ist er in dieser Saison in der Adler-Abwehr gesetzt. Der gebürtige Mannheimer absolvierte 43 Partien, in denen er zwei Tore erzielte und eines vorbereitete. Vor allem am vergangenen Donnerstag ließ er seiner Freude freien Lauf. Mit seinem Treffer zum 3:2 hatten die Blau-Weiß-Roten das Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg nach einem 0:2 gedreht.
Auch im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers wird Pilu am Freitag (19.30 Uhr) wieder als siebter Verteidiger eingesetzt. „Er hat es sich verdient, mehr Minuten auf dem Eis zu stehen“, versichert Eakins, der zwar mit der Vorstellung seiner jungen Spieler zufrieden ist, dies allerdings mit dem Defensivverhalten seines Teams nicht sein kann. „Wir haben uns selbst wehgetan“, sagt er rückblickend auf die 3:5-Derbyniederlage in Frankfurt.
Um in den abschließenden sechs Hauptrundenpartien noch den Vier-Punkte-Rückstand auf den sechsten Tabellenplatz aufzuholen und direkt ins Play-off-Viertelfinale einzuziehen, helfen den Adlern nur noch Siege. Vor allem in den Heimspielen gegen Nürnberg und Ingolstadt (Sonntag, 16.30 Uhr) sowie der Partie am kommenden Mittwoch beim Schlusslicht Augsburger Panther ist die volle Ausbeute Pflicht. „Wir müssen die Kleinigkeiten besser machen und dürfen nicht so viele Konter zulassen“, fordert Pilu.
Adler-Angreifer Proske früher zurück als gedacht
Personell sieht die Lage bei den Adlern fast perfekt aus. Yannick Proske hat sich nach seiner Muskelverletzung früher als gedacht zurückgemeldet und wird am Freitag den vierten Angriff komplettieren. Noel Saffran schickten die Mannheimer zu ihrem Zweitliga-Kooperationspartner Bietigheim Steelers. „Ich bin froh, wieder zurück zu sein“, sagt Proske, der sechs Tage die Woche im Reha-Zentrum des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim für sein Comeback schuftete.
Verzichten müssen die Blau-Weiß-Roten wohl nur auf Jordan Szwarz. Der Stürmer zog sich vor einer Woche im Spiel gegen Wolfsburg eine nicht näher bestimmte Verletzung zu und fiel schon im Derby am vergangenen Sonntag aus. „Bei ihm müssen wir von Tag zu Tag schauen. Sein Einsatz ist fraglich“, sagt Eakins zu dieser Personalie.
Gut möglich, dass der Coach seine Sturmreihen etwas anders zusammenstellen wird. Am Mittwoch rückte Tom Kühnhackl an die Seite von Linden Vey und Matthias Plachta, Kühnhackls Position neben Stefan Loibl und David Wolf übernahm Markus Hännikäinen.
Eakins liegt die Entwicklung der jungen Spieler am Herzen. Der Trainer schaute am Dienstag in Bietigheim vorbei, einmal die Woche nehmen einige Spieler der Jungadler Mannheim am Training der Profis teil. „Einerseits sollen sie merken, wie es ist, in der Ecke mit einem Matthias Plachta einen Zweikampf führen zu müssen. Andererseits sollen sie spüren, dass wir uns um sie kümmern“, sagt Eakins - und verweist auf das Beispiel Pilu.
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