Eishockey

Plachta ist der Dreh- und Angelpunkt bei den Adlern

Neun Spiele, zwölf Punkte. Adler-Stürmer Matthias Plachta ist nicht nur der beste Punktesammler seines Teams, sondern der ganzen Liga. Ein Umstand, den er aber ganz gelassen sieht

Von 
Philipp Koehl
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Führungsspieler: Matthias Plachta sticht nicht nur in der Scorerwertung, sondern auch auf dem Eis heraus. © Sörli Binder

Mannheim. Matthias Plachta musste schmunzeln, als er vor dem Spiel bei den Schwenninger Wild Wings (Freitag, 19.30 Uhr) auf seine starke Punkteausbeute zum Start in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) angesprochen wurde. „Das ist auch so eine Sache mit dem Glück“, meinte er und führte aus: „Wenn man beispielsweise nur das Tor in Augsburg nimmt. Das sind halt so Sachen, die passieren, wenn es läuft“, sagte Plachta mit Blick auf seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 im Allgäu, als sein Pass vom AEV-Verteidiger David Warsofsky unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Tor abgefälscht wurde. „Wenn es aber nicht läuft, dann schießt du auch mal am leeren Tor vorbei. Es gibt immer so Phasen und es wird auch in diesem Jahr wieder eine schlechtere kommen. Deswegen mache ich mir jetzt nicht so viel daraus.“

Dabei sprechen die aktuellen Zahlen des besten Punktesammlers in der Geschichte der Adler Mannheim eine eindeutige Sprache: Mit zwölf Zählern (fünf Tore, sieben Vorlagen) aus den ersten neun Ligaspielen führt er nicht nur die teaminterne Scorerliste an, sondern ist auch ligaübergreifend - zusammen mit den Frankfurtern Dominik Bokk und Carter Rowney - der beste Scorer und damit maßgeblich am Aufschwung der Adler in den vergangenen Spielen beteiligt. „Matthias ist einer der Top-Spieler dieser Liga und einer der Gesichter dieser Organisation. Langsam aber sicher bekommen wir den Respekt in der Liga zurück und er ist mit seiner ganzen Art ein wichtiger Faktor dafür“, unterstreicht Mannheims Cheftrainer Bill Stewart den hohen Stellenwert Plachtas.

Drei Tore bei eigener Überzahl

Der 31-Jährige trägt bereits seit 2006 die Mannheimer Farben und feierte in der Saison 2009/2010 sein Profidebüt. Seit vielen Jahren schon ist Plachta nicht mehr aus dem Mannheimer Team wegzudenken - und auch im eigenen Powerplay ist der Flügelstürmer mit seinem ligaweit gefürchteten Schlagschuss der unangefochtene Dreh- und Angelpunkt. Von den acht geschossenen Toren in eigener Überzahl erzielte Plachta drei selbst und bereitete zwei weitere vor. Ein Erfolg, den der deutsche Nationalspieler an Adler-Co-Trainer Marcel Goc weiterreicht. „Mit Marcel ist es sehr angenehm zu arbeiten. Wir Powerplay-Spieler bekommen nichts vorgeschrieben, sondern sitzen gemütlich zusammen und Marcel gibt Ideen, aber im Endeffekt sagt er ‚ihr Jungs steht auf dem Eis, ihr müsst es wollen und euch wohlfühlen mit dem, was ihr macht.’ Deswegen gibt er immer nur so ein bisschen die Richtung vor“, liegt es laut dem Stürmer am Ende vor allem an der Kreativität aller Spieler, um „das Ganze“ zum Laufen zu bringen.

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Ins Laufen kamen zuletzt auch die Adler. Sechs Siege in Folge und Tabellenplatz zwei stehen zu Buche. „Unsere Starts liefen viel besser ab, als noch zu Beginn der Saison. Wir haben zuletzt immer gleich im ersten Wechsel oder innerhalb der ersten vier, fünf Minuten getroffen, was natürlich sehr viel Schwung für die ganze Partie bringt“, meinte Plachta. Eine Eigenschaft, die die Mannheimer auch am Freitagabend auf der verkleinerten Eisfläche in Schwenningen aufbieten wollen. „Zwischen den Bullypunkten ist das Spiel überall gleich“, meinte Stewart und ergänzte: „Wir haben die Geschwindigkeit, um genau dort zu spielen.“

Für Plachta hat die Partie indes einen ganz speziellen Stellenwert - und das liegt nicht nur an der 1:2-Niederlage zum Saisonauftakt. „Für mich ist ein Spiel in Schwenningen immer etwas Besonderes, da meine Eltern dort Leben und es auch für die Fans speziell ist. Ansonsten wird es wie jedes Jahr ein hitziges Spiel auf der kleinen Eisfläche werden und einfach Spaß machen“, sagte der gebürtige Freiburger.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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