Eishockey

Neu bei den Adlern Mannheim: Kristian Reichel steht auf der „richtigen“ Seite

In den 1990er Jahren trumpfte der legendäre Robert Reichel bei den Frankfurt Lions. Die hitzigen DEL-Derbys gegen Mannheim bleiben unvergessen, sein Sohn Kristian stürmt ab der nächsten Saison für die Adler

Von 
Christian Rotter
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Kristian Reichel wechselt aus der Organisation des NHL-Clubs Winnipeg Jets zu den Adlern nach Mannheim. © John Leyba/Imago

Kristian Reichel ist die Familie sehr wichtig. Als seine Großeltern Anfang Mai Hilfe beim Holzmachen benötigten, ließ er sich nicht zweimal bitten - und wurde nach getaner Arbeit fürstlich entlohnt, weil seine Oma den Kochlöffel schwang. Da der 25-Jährige großen Wert auf die Einschätzung der Menschen legt, die ihm nahestehen, fragte er auch bei seinem Papa nach, als das Angebot der Adler Mannheim auf dem Tisch lag. Robert Reichel, sein Vater, hinterließ in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL mit 900 Einsätzen bleibenden Eindruck, doch auch in Deutschland hat sein Name einen hervorragenden Klang: Von 1994 bis 1996 spielte Robert Reichel für die Frankfurt Lions, für die er in 70 Spielen unglaubliche 148 Scorerpunkte (67 Tore und 81 Vorlagen) sammelte.

Klar: Für Reichel senior waren die Adler kein unbeschriebenes Blatt. Kristian Reichel lacht, als die Frage kommt, die gestellt werden muss: Was hat ihm sein Vater von den hitzigen Derbys zwischen Frankfurt und Mannheim aus den 1990er Jahren erzählt? „Er hat mir gesagt, dass die Adler-Fans ihn nicht sehr gemocht haben, als er für Frankfurt gespielt hat. Es ist schön, dass die Mannheimer Anhänger jetzt auf der Seite eines Reichels stehen“, sagt Kristian Reichel, der bei den Adlern einen Vertrag bis 2027 unterzeichnete.

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Kristian Reichel wuchs mit der Eishockeykelle in der Hand auf - kein Wunder bei seinem familiären Hintergrund. Sein Vater holte mit Tschechien Olympia-Gold 1998, wurde dreimal Weltmeister. Kristians Onkel Martin lief für die deutsche Nationalmannschaft auf, sein Sohn Lukas verlängerte im Mai seinen Vertrag beim traditionsreichen NHL-Club Chicago Blackhawks und spielte für Deutschland bei der WM in Tschechien.

Neuer Adler-Stürmer Kristian Reichel war 15 Mal in der NHL im Einsatz

Bis 2017 schnürte Kristian Reichel die Schlittschuhe für seinen Heimatclub HV Litvinov, ehe er den Sprung über den großen Teich wagte. Über die Red Deer Rebels landete er 2018 in der Organisation des NHL-Clubs Winnipeg Jets. Meist wurde Reichel zwar nur in der American Hockey League bei den Manitoba Moose eingesetzt, es stehen aber auch 15 NHL-Einsätze in seiner Vita. „Der größte Moment in meiner NHL-Karriere war der Anruf mit der Nachricht, dass ich für die Jets spielen dürfe. Damit ist ein Traum wahrgeworden. Auf diesen Moment hatte lange hingearbeitet“, betont Reichel, der auch ein Tor in der NHL schoss.

Der Durchbruch in der NHL blieb ihm allerdings verwehrt. Obwohl er in der vergangenen Saison im Trikot der Manitoba Moose zu überzeugen wusste und 23 Tore erzielte - so viele wie nie zuvor in seiner Profikarriere -, kehrt Reichel nun auf den alten Kontinent zurück. Dass er bei den Adlern landete, hat er auch seinem deutschen Pass zu verdanken. „Den habe ich seit einigen Jahren, mein Papa hat neben der tschechischen ja auch die deutsche Staatsbürgerschaft“, sagt Reichel und ergänzt: „Es ist für mich natürlich ein großer Vorteil, dass ich in Deutschland nicht unter das Ausländerkontingent falle.“

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Dallas Eakins, Trainer und Manager der Adler, überzeugte den im Sturm flexibel einsetzbaren 25-Jährigen vom Mannheimer Projekt: „Dallas Eakins hat mich an seiner Vision teilhaben lassen, die Verhandlungen gingen ziemlich schnell. Die Rolle, die ich bei den Adlern übernehmen soll, sagt mir zu. Das alles hat mir die Entscheidung leicht gemacht.“

In Mannheim trifft Reichel auf einen alten Bekannten: Leon Gawanke. „Bevor ich den Vertrag unterzeichnet habe, habe ich mich bei Leon erkundigt. Wir kennen uns aus der Jets-Organisation, sind richtig gute Buddys und haben uns auch nicht aus den Augen verloren, als Leon Winnipeg verlassen hat“, erzählt Reichel. Mit seinem neuen Arbeitgeber hat er sich in den vergangenen Wochen schon intensiv beschäftigt. Für die Social-Media-Kanäle der Adler sendete Reichel eine Grußbotschaft auf Deutsch.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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