Eishockey - Adler Mannheim drehen gegen den ERC Ingolstadt einen 0:2-Rückstand in einen 4:3-Erfolg

Adler Mannheim drehen Spiel gegen Ingolstadt in 51 Sekunden

Von 
Philipp Koehl
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Borna Rendulic (r.) krönte die starke Mannheimer Phase mit dem Tor zum 4:2, Vorlagengeber Ruslan Iskhakov kommt zum Gratulieren. © Sörli Binder

Mannheim. Welch ein Spiel im Mitteldrittel! Die Adler Mannheim benötigen nur 51 Sekunden, um aus einem Rückstand eine 4:2-Führung zu machen. Am Ende stand gegen den ERC Ingolstadt ein leidenschaftlich erkämpfter 4:3 (1:2; 3:0; 0:1)-Erfolg zu Buche.

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Adler drehen Partie und besiegen den ERC Ingolstadt

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Man sah beiden Mannschaften an, dass sie sich an diesem Abend viel vorgenommen hatten. In einer rasanten Anfangsphase mit jeder Menge Tempo, gab es eine ganze Palette an Chancen. Vor allem die Adler versuchten von jeder Position aus den Puck im Tor unterzubringen. Doch Tim Wohlgemuth (1.), Jordan Szwarz (2. und 8.), sowie Nico Krämmer (9.) fanden in ERC-Torwart Daniel Taylor ihren Meister.

Sein Gegenüber im Adler-Gehäuse, Felix Brückmann, der wieder für Dennis Endras zwischen die Pfosten rückte, stand ihm in nichts nach: Stark sein Reflex gegen Justin Feser (1.), souverän seine Parade gegen Ex-Adler Mirko Höfflin (7.). Umso ärgerlicher für den Schlussmann, dass es nach knapp 17 Minuten 2:0 für die Gäste von der Donau stand. Auch, weil die Adler zuvor nicht mehr präzise genug verteidigten. Feser (15,) hatte somit, nach unglücklichem Pass von Denis Reul, genauso wenig Mühe den Adler-Goalie zu überwinden, wie 143 Sekunden später Frederik Storm per Alleingang (17.)

Und die Adler? Die waren nach der kalten Dusche um eine schnelle Antwort bemüht. Doch weder Sinan Akdag, noch Nigel Dawes (beide 19.) konnten den Puck im Netz zappeln lassen. Immerhin: Markus Eisenschmid holte Versäumtes nach. Mit einem Spieler mehr auf dem Eis verzögerte der Mannheimer so lange, bis sich vor ihm eine kleine Lücke zum Schießen auftat - 1:2 (20.).

Adler – Ingolstadt

  • Drittelergebnisse: 1:2, 3:0, 0:1.
  • Die Adler: Brückmann – Holzer, Katic; Larkin, Lehtivuori; Reul, Akdag; Wirth – Hännikäinen, Wohlgemuth, Wolf; Eisenschmid, Szwarz, Dawes; Rendulic, Iskhakov, Krämmer; Elias, Desjardins, Bast.
  • Tore: 0:1 Feser (14:37), 0:2 Storm (16:58), 1:2 Eisenschmid (19:32), 2:2 Szwarz (31:40), 3:2 Holzer (32:07), 4:2 Rendulic (32:31), 4:3 Warsofsky (40:31).
  • Schiedsrichter: Marc Iwert (Harsefeld), Andrew Wilk (USA).
  • Zuschauer: 5142.
  • Strafminuten: Mannheim 8 + 10 Disziplinar Holzer– Ingolstadt 6 + 10 Disziplinar DeFazio. – Nächstes Spiel: Adler – Eisbären Berlin (Freitag, 19.30 Uhr/SAP Arena).

Adler mit Einsatz und Wille

Wie wichtig der Anschlusstreffer war, sollte sich im zweiten Drittel zeigen. Mit viel Wille und Einsatz versuchten die Adler den Ausgleich regelrecht zu erzwingen. Den Startschuss in turbulente zwei Minuten gab dann eine aufopferungsvolle Aktion von Adler-Kapitän Denis Reul, der den Puck mit seinem Körper abblockte (31.). Doch der Reihe nach: Zunächst hatte Markus Hännikäinen in Unterzahl den Ausgleich auf dem Schläger (32.). Fast im Gegenzug muss Storm den dritten Gäste-Treffer erzielen, fand alleine vor Brückmann aber keine Lücke (32.). Immer noch in der gleichen Minute schlug es dafür hinter Taylor ein. Szwarz überwand den Schlussmann im zweiten Anlauf - 2:2. Nun spielten sich die Adler in einen Rausch: 27 Sekunden später ließ Verteidiger Korbinian Holzer einen Gewaltschuss von der blauen Linie folgen und der Puck fand - leicht abgefälscht - den Weg zum 3:2 (33.)ins Tor. Und wäre das noch nicht genug, setze Borna Rendulic diesen verrückten zwei Minuten noch die Krone auf: Der kroatische Flügelstürmer nutze eine Unachtsamkeit in der Ingolstadter Defensive, um das zu machen, was ein Borna Rendulic eben so macht: Mit einer geschickten Körpertäuschung narrte er Taylor und schob zum 4:2 ein (33.). Drei Tore in 51 Sekunden, klar dass es da niemanden der 5142 Zuschauer in der SAP Arena mehr auf seinen Sitzen hielt. „Wir haben zu viele Konter zugelassen und nicht geradlinig von hinten heraus gespielt. So etwas nutzt Mannheim eiskalt aus“, ärgerte sich Ingolstadts-Kapitän Fabio Wagner in der Drittelpause.

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Wagner muss in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben. Denn sein Verteidigerkollege David Warsofsky brachte mit seinem Treffer zum 3:4 aus Gästesicht (41.) direkt wieder Spannung in die Partie. Chancen ergaben sich nun auf beiden Seiten: Brandon DeFazio traf statt zum Ausgleich, den Außenpfosten (45.). Holzer scheiterte auf der Gegenseite ebenfalls am Gestänge (47.). In der 55. Minute hatte Eisenschmid die klarste Möglichkeit, um die Begegnung zu entscheiden, doch sein Schuss ging am Tor vorbei. Bis zur Schlusssirene mussten die Adler den Sieg in Unterzahl nach Hause bringen. Sie erledigten dies mit viel Leidenschaft. Bitter: Adler-Stürmer Jason Bast musste kurz zuvor, nach einem unglücklichen Sturz in die Bande, in die Kabine gebracht werden. 

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