Mannheim. Johan Lundskogs Analyse fiel kritisch aus. Nach der 0:1-Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Straubing Tigers sprach der Trainer der Adler Mannheim die Schwachpunkte seiner Mannschaft deutlich an, ohne dabei übers Ziel hinauszuschießen: „Das war unser bislang schlechtestes erstes Drittel. Wir wollten das Tempo hochhalten, stattdessen haben wir das Spiel verlangsamt. Und weil kaum etwas zusammenlief, ist der Frustpegel schnell gestiegen“, sagte der schwedische Coach.
Zum ersten Mal in dieser noch jungen DEL-Saison standen die Adler mit leeren Krallen da. Nach fünf Siegen in Folge und einer beeindruckenden Frühform holten die Niederbayern sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Nur schlappe 16 Schüsse
Die Mannheimer mussten erkennen, dass ihnen die Erfolge nicht in den Schoß fallen, sondern sie hart dafür arbeiten müssen. Das sah Lundskog nicht anders: „Wir haben uns in den Ecken zu wohlgefühlt und die Herausforderung gescheut, in die Box zu ziehen.“
In der vom Trainer angesprochenen Zone unmittelbar vor dem gegnerischen Tor hielt sich kaum ein Adler-Spieler auf. Die Blau-Weiß-Roten brachten ohnehin nur schlappe 16 Schüsse zustande. Und wenn sie den Straubinger Kasten mal ins Visier nahmen, hatte Tigers-Torhüter Hunter Miska meist freie Sicht.
„So ein Spiel kann im Verlauf einer Saison immer mal wieder vorkommen, auch wenn es das natürlich nicht sollte“, betonte Markus Hännikäinen. Der Finne war noch einer der auffälligsten Mannheimer Profis, weil er alles versuchte, jedem Puck nachjagte und auch in Unterzahl rackerte.
Niemals zweimal in Folge verlieren
Wichtig, so Hännikäinen, sei nun die Reaktion des Teams. Erfolgscoach Geoff Ward, der die Adler in der Saison 2014/15 zur Meisterschaft geführt hatte, predigte die Herangehensweise, dass eine gute Mannschaft niemals zweimal in Folge verliert. Wie gut sind die Mannheimer also schon so früh in der Saison? Einen Fingerzeig wird es in der Partie bei den Grizzlys Wolfsburg am Freitag (19.30 Uhr) geben.
Es ist durchaus möglich, dass Lundskog dann am spielenden Personal etwas ändern wird. Gegen Straubing gönnte er Verteidiger Korbinian Holzer eine Pause, im Sturm verzichtete er auf Maximilian Eisenmenger und Taro Jentzsch. Alle können sich mit guten Trainingsleistungen aufdrängen, somit hat der Coach die Qual der Wahl. „Ich werde genau hinschauen, wer Leistung gebracht hat oder eventuell eine Pause benötigt“, betonte Lundskog.
Überzahlspiel ohne Druck
Der Trainer bestätigte, dass die Vorstellung gegen Straubing, nach der die Adler auf den dritten Tabellenplatz abrutschten, mit den Siegen gegen Berlin, Frankfurt und Köln zu tun gehabt haben könnte. „Vielleicht hat die mentale Frage da reingespielt, das darf aber auf keinen Fall eine Entschuldigung sein.“
Straubing reichte das Tor von Cole Fonstad (14.), um die drei Zähler auf der Habenseite zu verbuchen. In einer engen Partie hätte das Powerplay der Adler die Wende herbeiführen können, aber auch mit einem Mann mehr auf dem Eis lief wenig bis nichts zusammen. „Oft ist es so: Selbst wenn eine Überzahl nicht erfolgreich ist, baut man daraus eine Drucksituation auf. Wir sind aber nicht nur nicht in Schwung gekommen, sondern haben Schwung verloren“, betonte Lundskog, der mit seinen Trainerkollegen nun die richtigen Schlüsse ziehen muss.

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