Berlin. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig. Das Eishockeyspiel am Freitagabend zwischen den Eisbären Berlin und den Adlern Mannheim (3:2) verkörperte absoluten Play-off-Charakter.
Viele hart geführte Zweikämpfe, Tempo und Zug zum Tor. Mit dem besseren Ende für die Berliner. Doch die Art und Weise macht den Adlern laut eigener Aussage Mut. „Unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir konnten vieles von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Auch die Automatismen greifen immer besser“, sagte Mannheims Cheftrainer Dallas Eakins.
"Das war schon gutes Eishockey"
Auch der in Berlin sehr dominant aufgetretene Adler-Verteidiger John Gilmour sah die Blau-Weiß-Roten beim Kampf um Platz sechs und die damit einhergehende direkte Qualifikation für die Play-offs „auf dem richtigen Weg“. Und bekräftigte: „So, wie wir heute aufgetreten sind, das war schon gutes Eishockey. Jetzt ist es wichtig, dass wir das beibehalten.“
Das Problem: Die Adler haben nicht mehr viel Zeit. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) befindet sich im Endspurt. Nur noch neun Partien stehen bis zum Ende der Hauptrunde aus.
Die Adler haben als Tabellenachter sechs Punkte Rückstand auf den anvisierten sechsten Rang, auf dem die Kölner Haie stehen. Zudem wird in dieser Saisonphase jeder Fehler noch konsequenter als sonst bestraft. Es geht um jedes Detail. Es ist ein Kampf um die Kleinigkeiten.
Eisbären nutzen jede Unaufmerksamkeit
So war es auch in Berlin, wie die Mannheimer bereits nach 22 Sekunden zu spüren bekamen. Die Eisbären nutzten direkt die erste Unaufmerksamkeit zur Führung durch Lean Bergmann (1.).
„Berlin ist eine Topmannschaft, die mit viel Selbstvertrauen spielt, aber die Partie hätte in beide Richtungen ausgehen können, Chancen gab es genug“, betonte Adler-Stürmer Matthias Plachta, der in der Hauptstadt - nach starkem Comeback am vergangenen Wochenende - diesmal ohne Scorerpunkt blieb.
Adler präsentieren sich mit mehr Selbstvertrauen
Und die Mannheimer, für die auch immer wieder der eigene Pfosten rettete, fanden im zweiten Drittel gleich zweimal eine Antwort auf die Berliner Tore. Zuerst traf Ryan MacInnis im Powerplay zum 1:1 (30.), dann egalisierte Gilmour - nach der erneuten Eisbären-Führung durch Yannick Veilleux (32.) - die Partie mit seinem Tor zum 2:2 (33.).
„Wir agieren auf der ganzen Eisfläche wieder mit mehr Selbstvertrauen. Es war schön zu sehen, dass wir erneut im Powerplay treffen konnten“, sagte Gilmour, der mit einer Vorlage sowie seinem Tor herausstach.
Dass es am Ende dennoch nicht für mindestens einen Punkt reichte, war neben den ersten zehn Minuten im dritten Drittel, in denen Berlin viel Druck ausübte, auch der schlechten Chancenverwertung in der Schlussphase geschuldet. Die Adler vergaben gleich reihenweise den möglichen Ausgleich.
Schon am Sonntag gegen Straubing Tigers
„Doch für den Kopf war auch wichtig, dass wir uns diese ganzen Chancen erarbeitet haben. Dass sie letztlich leider nicht rein sind, hatte auch ein bisschen was mit fehlendem Glück zu tun. Aber so ist manchmal eben Eishockey“, sagte Gilmour über den verpassten Punktgewinn.
Immerhin: Die Mannheimer, die auf einen Einsatz des am Freitag krankheitsbedingt fehlenden Stefan Loibl hoffen können, bekommen schon am Sonntag (16.30 Uhr) die nächste Möglichkeit, um wichtige Zähler fürs Play-off-Ticket einzusammeln.
Auch, wenn das Duell beim Tabellendritten Straubing Tigers alles andere als leicht werden dürfte. „Wir wissen, wie stark Straubing ist und wie schwer es ist, dort zu spielen“, stellte Gilmour klar und ergänzte: „Deshalb brauchen wir die gleiche Einstellung wie gegen Berlin, jeder Wechsel wird hart umkämpft sein, doch darauf sind wir vorbereitet.“
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