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Ein Tor als vorgezogene Bescherung der Adler Mannheim

Es war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende feierten die Adler Mannheim den erhofften Derbysieg. Dabei fehlte im "Spiel der leuchtenden Herzen" gegen die Löwen Frankfurt der Matchwinner der vergangenen Partien

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Christian Rotter
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Der Siegtreffer: Adler-Stürmer Stefan Loibl ist die Erleichterung nach seinem Tor zum 3:2 anzusehen. © Michael Ruffler

Mannheim. Stefan Loibl hat den Adlern Mannheim drei Tage vor Heiligabend den Derbyerfolg beschert. Der Stürmer erzielte den Siegtreffer beim 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) gegen die Löwen Frankfurt 57,1 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung. „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Die Jungs haben aber füreinander gespielt und sich immer an unseren Spielplan gehalten“, so Adler-Trainer Dallas Eakins nach dem dritten Sieg in Folge in der Deutschen Eishockey Liga.

Im Sturm war Eakins beim „Spiel der leuchtenden Herzen“ zu einer personellen Veränderung gezwungen. Ausgerechnet Daniel Fischbuch, der bei den jüngsten Erfolgen gegen die Düsseldorfer EG und bei den Eisbären Berlin entscheidend getroffen hatte, fiel aus. In der Nacht hatte der 30-Jährige Fieber bekommen. Somit kehrte Magnus Eisenmenger ins Team zurück, er komplettierte die vierte Formation.

Führung bringt keine Sicherheit

Das erste Drittel zeigte, dass der Mannheimer Aufschwung noch ein zartes Pflänzchen ist. Dabei hätte der Auftakt besser nicht sein können. In der 2. Minute durften die Adler-Fans zum ersten Mal jubeln. Die Blau-Weiß-Roten hielten den Puck in der Offensivzone, Jordan Szwarz legte quer zu Max Gildon und der Verteidiger überwand Joseph Cannata auf der Stockhandseite zum 1:0.

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Die frühe Führung gab dem Eakins-Team aber keine Sicherheit. Die Mannheimer bekamen kaum einen erfolgversprechenden Angriff mehr zustande. Tom Kühnhackl blockte Chad Nehrings Schuss (7.) und nachdem Linden Vey die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel bekommen hatte, musste Torhüter Arno Tiefensee gegen Julian Napravnik den Fehler ausbügeln (8.). In Unterzahl fingen sich die Adler den Ausgleich dann aber doch, als Brett Breitkreuz den Puck aus der Luft ins Netz wuchtete (13.). Nur vier Torschüsse bekamen die Mannheimer in den ersten 20 Minuten hin, John Gilmours Chance (15.) war eher ein Zufallsprodukt.

Durchschlagskraft der Adler fehlt

Die schlechten Nachrichten für die Adler rissen nicht ab. Zu Beginn des zweiten Abschnitts zog sich Kris Bennett eine Blessur zu. Der Kanadier versuchte es bei einer Spielunterbrechung zwar noch einmal und drehte einige Kringel auf dem Eis, mitwirken konnte er aber nicht mehr. Eakins standen nur noch elf Angreifer zur Verfügung.

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Mannheim versuchte alles, um auch diesen Ausfall wegzustecken. Den Adlern fehlte aber die Durchschlagskraft. Und wenn sich dann doch einmal eine Lücke auftat, trafen sie die falsche Entscheidung. Statt aus aussichtsreicher Position selbst den Abschluss zu suchen, passte Vey zu Markus Hännikäinen - da war der Winkel aber schon zu schlecht (23.). Auf der anderen Seite verpasste es Eugen Alanov, eine Unkonzentriertheit von Fabrizio Pilu zu bestrafen. Tiefensee fuhr mit dem Schoner ins bedrohte Eck (27.).

Proske im Powerplay gefragt

Die Adler hatten nun etwas mehr vom Spiel. Yannick Proske setzte energisch nach, der Puck rutschte jedoch knapp am Pfosten vorbei (27.). Über David Wolf und Loibl lief die Scheibe wie an der Schnur gezogen zu Kühnhackl, der sie allerdings weit am Kasten vorbeijagte (34.).

Proske gab sich im Pauseninterview nicht unzufrieden. Dass er für den erkrankten Fischbuch im Powerplay eingesetzt wurde, freute den 20-Jährigen: „Es ist zwar immer unglücklich, wenn jemand ausfällt. Aber wir sind ein Team. Jeder steht für den anderen ein. Ich versuche, das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.“

Mangelnde Chancenverwertung rächt sich

Das Derby blieb kein Eishockey-Leckerbissen, spannend war es aber allemal. Frankfurts Cody Kunyk visierte das kurze Eck an, Tiefensee roch den Braten (46.). Auf der Gegenseite setzten die Adler den nächsten Wirkungstreffer - und hatten dabei auch das nötige Quäntchen Glück. Szwarz hielt seinen Schläger in einen scharfen Pass von Kapitän Denis Reul. Der Puck sprang von Mike Schmitz’ Schlittschuh zum 2:1 für Mannheim ins Netz (48.).

Diese Führung verlieh den Adlern Flügel. Die nächste Überzahl war die bisher beste. Loibl sah Szwarz, doch der bekam nicht genug Druck auf die Kelle - vorbei (49.). Tyler Gaudet zielte zu ungenau (50.). Die fahrlässige Chancenverwertung rächte sich, diesmal waren die Löwen mit Fortuna im Bunde: Ville Lajunen traf zwar nur Korbinian Holzers Schlittschuh, die abgefälschte Scheibe senkte sich jedoch hinter Tiefensee zum 2:2-Ausgleich ins Tor (53.).

In der Verlängerung zog Kühnhackl energisch vors Tor, die Scheibe lag hinter der Linie, Kühnhackl auf Cannata. Die Schiedsrichter gaben den Treffer nicht (63.). Loibls Treffer zum 3:2 zählte aber.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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