Eishockey Die Fehler im System der Adler Mannheim

Die Adler Mannheim betonen gebetsmühlenartig, dass sie sich im Wandel befinden und Rückschläge dazugehören. Kritik müssen sie sich dennoch gefallen lassen, findet Christian Rotter

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Christian Rotter
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Mehr Demut, weniger markige Worte: Auch nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre, als eine Enttäuschung auf die nächste Folge, hatten die Adler Mannheim vor dieser Runde einen Kurswechsel verkündet. Sie bezeichneten sich als „Club im Wandel“, setzten auf den Prozess, ohne ein greifbares Saisonziel zu nennen.

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Fünf Thesen zur Adler-Misere

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Philipp Koehl
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Viele Experten in Eishockey-Deutschland nahmen den Adlern diesen Weg nicht ab. Schließlich leisten sie sich weiter einen der teuersten Kader der Liga. Doch zumindest die Basis holte sich der Club ins Boot. Er tauschte sich intensiver mit den Fans aus, erklärte sein Vorgehen.

Nun aber droht die Stimmung zu kippen. Während es bis Weihnachten (überraschend) gut lief, stellt sich nach der sechsten Niederlage in Folge die Frage, wer dazu in der Lage ist, den Absturz zu stoppen. Trainer Dallas Eakins, der noch den Beweis schuldig ist, das Team in wichtigen Spielen zum Sieg zu führen? Kommt der Impuls aus der Mannschaft, die aktuell allerdings genug damit zu tun hat, ihre mentale Blockade zu lösen? Beides scheint zumindest fraglich.

Die Adler verweisen darauf, dass der von Eakins vorangetriebene Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Und klar: Bei der Zusammenstellung waren dem US-Amerikaner wegen laufender Verträge einiger Spieler die Hände zum Teil gebunden. Das bedeutet aber nicht, dass keine Kritik geübt werden darf.

Welches objektive Zeugnis stellt der Manager Eakins derzeit dem Trainer Eakins aus? Es fehlt das Korrektiv.

Der Fehler liegt im System. Clubboss Daniel Hopp stattete Eakins mit großer Machtfülle aus. Der 57-Jährige ist nicht nur Trainer, sondern auch Sportmanager. Was für eine kurze Zeit funktionieren mag, kristallisiert sich nun als eine Lösung heraus, die an Grenzen stößt. Welches objektive Zeugnis stellt der Manager Eakins derzeit dem Trainer Eakins aus? Es fehlt das Korrektiv.

Da die Adler ihr Schicksal mit dem von Eakins verknüpft haben, wird es trotz der sportlichen Talfahrt keinen Schnellschuss geben. Sonst würden viele ihr Gesicht verlieren. Diese verfahrene Situation hat sich der Club selbst eingebrockt.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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