Frankfurt. Welch ein Spiel! Die Adler Mannheim haben in der Deutschen Eishockey Liga die vierte Partie in Folge gewonnen. Beim 5:4 (3:1; 2:1; 0:2)-Derbyerfolg bei den Löwen Frankfurt dominierte die Mannschaft des Adler-Cheftrainers Johan Lundskog die Partie zwar 40 Minuten lang fast nach belieben, doch am Ende musste sie trotz zwischenzeitlicher 5:1-Führung noch kräftig zittern. „Wir wurden nachlässig und haben die Löwen so unnötig ins Spiel zurückkommen lassen. Wir müssen unsere Qualitäten trotz Sieg in Zukunft über 60 Minuten abrufen“, forderte Mannheims Daniel Fischbuch nach der Partie.
Lundskog nutzte am Mittwochabend die Tiefe seines Kaders aus und gab Verteidiger Denis Reul und Mittelstürmer Stefan Loibl eine Verschnaufpause. Für das Duo kehrten Max Gildon und Ryan MacInnis in die Adler-Aufstellung zurück. Wer dachte, die Mannheimer hätten durch diese Veränderungen ein paar Startprobleme, sah sich getäuscht. Die Blau-Weiß-Roten zogen die Löwen in den ersten zehn Minuten regelrecht am berühmten Nasenring durch die Frankfurter Eissporthalle. Mit viel Aggressivität, Laufbereitschaft und Spielwitz setzten die Gäste die Löwen unter Druck. Jordan Szwarz übertrieb diese Spielweise ein wenig und wanderte für zwei Minuten auf die Strafbank (4.). Ein Problem für die Adler? Fehlanzeige. Szwarz war nach einem starken Unterzahlspiel seiner Teamkollegen erst seit wenigen Sekunden wieder auf dem Eis, als er seine Arme in die Höhe strecken durfte. Nachdem Maximilian Eisenmenger einen Frankfurter Puckverlust hinter dem Frankfurter Tor provozierte, schaltete Szwarz am schnellsten und schob den Puck zum 0:1 über die Linie.
Frankfurt – Adler
- Drittelergebnisse: 1:3, 1:2, 2:0.
- Die Adler: Tiefensee – Holzer, Murray; Gildon, Gilmour; Pilu, Jokipakka; Mayer – Szwarz, Gaudet, Wolf; Thiel, Eisenmenger, Hännikäinen; Kühnhackl, MacInnis, Bennett; Plachta, Vey, Fischbuch.
- Tore: 0:1 Szwarz (05:43), 0:2 Fischbuch (06:13), 0:3 Gilmour (08:40), 1:3 Lajunen (09:24), 1:4 Plachta (22:48), 1:5 Hännikäinen (28:39), 2:5 Matushkin (30:41), 3:5 Matushkin (42:11), 4:5 Alanov (46:26).
- Schiedsrichter: Andris Ansons und Gordon Schukies.
- Zuschauer: 6990 (ausverkauft).
- Strafminuten: Frankfurt: 6 – Mannheim: 8.
- Nächstes Spiel: Kölner Haie – Adler Mannheim (Samstag, 19 Uhr).
Zwei Tore in eigener Unterzahl
Nur 30 Sekunden später durften die Mannheimer erneut jubeln: Daniel Fischbuch brachte einen verdeckten Handgelenkschuss zum 0:2 in den Tormaschen unter (7.). Und als Simon Thiel eine weitere Mannheimer Strafzeit absetzen musste, legten die Adler einfach ihren dritten Treffer des Abends nach. Markus Hännikäinen, Kris Bennett und John Gilmour fuhren in Unterzahl einen Drei-auf-Eins-Konter, Hännikäinen legte auf Gilmour ab und der Kanadier ließ Löwen-Torwart Joseph Cannata nicht den Hauch einer Abwehrchance – 1:3 und der bis oben hin gefüllte Mannheimer Auswärtsblock „explodierte“ vor Freude.
Daran konnte auch der Löwen-Treffer von Ville Lajunen zum zwischenzeitlichen 1:3 – Adler-Torwart Arno Tiefensee war wohl die Sicht versperrt – nichts ändern (10.). Allerdings: Die Gastgeber waren nun besser im Spiel. Chad Nehring und Eugen Alanov (beide 14.) sowie Carter Rowney (17.) nach feinem Querpass von Dominik Bokk, hatten den Anschlusstreffer auf dem Schläger – fanden aber die Lücke nicht.
Im zweiten Drittel gesellte sich Ben Blood neben Kevin Bicker, der in der vergangenen Saison noch für die Mannheimer Jungadler auflief, auf die Frankfurter Strafbank. Die Adler durften dadurch 74 Sekunden lang in doppelter Überzahl agieren. Und wohl dem, der einen Matthias Plachta in dieser herausragenden Form in seiner Mannschaft hat. Reihenkollege Linden Vey legte zurück an die blaue Linie und der beste Torschütze in der Adler-Geschichte zog seinen Schlagschuss voll durch – 1:4 (23.). Es war gleichzeitig das erste Gegentor in Unterzahl, das Frankfurt in dieser noch jungen Saison einstecken musste.
Doch damit nicht genug: Als Mannheims Fabrizio Pilu auf der Strafbank schmorte, dominierten die Mannheimer weiter die Partie – und waren zum zweiten Mal in Unterzahl erfolgreich. Tyler Gaudet wartete geschickt so lange, bis Hännikäinen in Position gelaufen war, Pass, Schuss – 1:5 (28.). Die Adler ließen an diesem Abend Eishockey sehr einfach aussehen. Frankfurt gab sich aber nicht auf und kam durch Maksim Matushkin noch im zweiten Drittel auf 2:5 heran (31.).
Gilmour warnt in der Pause
„Wir haben die Partie gut im Griff, müssen aber aufpassen, dass wir nicht zu sehr von unserem Spiel abkommen“, warnte Adler-Verteidiger John Gilmour vor dem dritten Drittel. Doch seine Mitspieler hörten ihn wohl nicht. Matushkin mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel (43.) und Eugen Alanov (47.), der seinen eigenen Nachschuss verwerten durfte, brachten die Gastgeber auf 4:5 heran. Die ausverkaufte Eissporthalle war wieder voll da. Doch die Mannheimer verteidigten in der Folge deutlich geschickter und brachten die enge Führung somit über die Zeit.

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